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Emma traut sich was

Emma traut sich was

Titel: Emma traut sich was
Autoren: Maja von Vogel
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Raumfrage noch nicht abschließend geklärt, aber im Sommer werden wir die Yogakurse wahrscheinlich einfach im Garten abhalten. Die Kochkurse finden natürlich in der Küche statt Ich zuckte zusammen und ließ vor Schreck beinahe mein Joghurtschälchen fallen. Das wäre mal wieder typisch für mich gewesen, ich schmeiße nämlich ständig irgendwelche Sachen runter. Keine Ahnung, warum.
    Mama meint, ich hätte zu viel Energie. Aber vielleicht bin ich auch einfach nur ein riesengroßer Tollpatsch. Zum Glück konnte ich das Schälchen gerade noch rechtzeitig auffangen, bevor es auf dem Boden landete. Schnell stellte ich es auf den Küchentisch zurück.
    »Die Kurse sollen hier stattfinden?«, fragte ich.
    Gesa nickte. »Na klar, wo denn sonst? Das ist doch die ideale Umgebung für ein Gesundheitszentrum: frische Landluft ohne Ende, ein großer Garten zum Entspannen und ein uriges Bauernhaus mit großer Küche für unsere Vollwert-Kochkurse.«
    »Genau«, stimmte Mama zu. »Hier können sich die Leute vom Stadtstress erholen und ihre Alltagssorgen hinter sich lassen. Außerdem haben wir nicht genug Geld, um irgendwo teure Räumlichkeiten anzumieten. Zumindest jetzt noch nicht.«
    »Heißt das, hier hängen dann ständig irgendwelche komischen Yogaleute und Körnerfresser herum?«, fragte Klaus. Er schien auch nicht besonders begeistert von der Idee zu sein. Wenigstens einer! Mona und Tim sagten natürlich mal wieder nichts.
    Mama seufzte. »Das sind keine ›komischen Yogaleute und Körnerfresser‹, sondern ganz normale Leute, die ein bisschen was für sich und ihre Gesundheit tun wollen. Und sie hängen auch nicht ständig hier herum, sondern nur, wenn gerade ein Kurs ist. Wir wollen mit zwei Kursen pro Woche anfangen, jeweils anderthalb Stunden. In der restlichen Zeit ist alles so wie immer.«
    Klaus sah nicht so richtig überzeugt aus. »Die sollen bloß nicht den ganzen Hof zuparken. Den Platz brauche ich zum Mofareparieren.«
    »Keine Sorge, das kriegen wir schon hin«, sagte Mama betont fröhlich.
    »Meint ihr nicht, dass es den Leuten zu umständlich ist, für einen Yogakurs extra nach Tupfingen rauszufahren?«, fragte ich. »Vielleicht solltet ihr euer Zentrum doch lieber in Dederstadt einrichten, da habt ihr bestimmt viel mehr Kundschaft.«
    Ich war ziemlich stolz auf mich, weil mir so ein tolles Argument eingefallen war. Schließlich war es hier auch ohne Yogakurse mit Mama und Gesa, Klaus, Tim und mir, Mona, ihrem stinkigen Kaninchen, ihrer Blockflöte und Paul, unserem Labrador, schon voll genug. Wir hatten uns gerade irgendwie aneinander gewöhnt und kamen ganz gut klar. Na ja, zumindest halbwegs. Da war das Letzte, was wir brauchen konnten, eine Horde verrückter Yoga- und Körner-Fans, die ständig unsere Küche belagerten und im Garten komische Verrenkungen machten. Außerdem war es sowieso viel praktischer, wenn Mama und Gesa ihr Zentrum in Dederstadt eröffneten. Dann könnten sie uns morgens immer mit dem Auto mitnehmen und wir müssten nicht mehr mit dem blöden Schulbus fahren. Und sie waren seltener zu Hause, sodass ich auf meinem Dachboden ungestört in der Hängematte liegen und Comics lesen konnte. Einfach traumhaft ...
    Leider hatte Mama andere Pläne. »Kann schon sein, dass du Recht hast, Emma. Aber wie ich schon sagte, wir haben einfach kein Geld, um uns die entsprechenden Räume zu mieten. Außerdem ist Tupfingen ja nicht aus der Welt. Mit dem Auto fährt man höchstens zehn Minuten von Dederstadt, das wird bestimmt niemanden abhalten, der wirkliches Interesse hat.«
    Gesa nickte. »Das glaube ich auch. Was haltet ihr davon, wenn wir jetzt auf unser neues Projekt anstoßen? Das ist doch wirklich mal ein Grund zum Feiern!«
    »Au ja!«, rief Mona und sprang sofort auf. »Ich hol die Gläser!«
    Tim half Mona beim Tragen, Mama nahm eine Sektflasche aus dem Kühlschrank und Klaus verdrückte sich unauffällig zu seinem geliebten Mofa.
    Damit war die Sache entschieden. Bei uns würde ein Gesundheitszentrum entstehen. Und dass ich damit ein Problem hatte, interessierte mal wieder niemanden. Typisch.

 
 
2. Kapitel
Oma im Anmarsch!
     
    achts träumte ich von Bastian. Wir waren beim Schwimmtraining und er schwamm direkt vor mir. Ich versuchte ihn einzuholen, weil ich unbedingt vor ihm am Ende der Bahn sein wollte. Aber so sehr ich mich auch anstrengte, ich kam einfach nicht vom Fleck. Ich kraulte wie verrückt: rechter Arm, linker Arm, rechter Arm, linker Arm ... und landete schließlich mit
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