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Elvia: Insel der Leidenschaft (German Edition)

Elvia: Insel der Leidenschaft (German Edition)

Titel: Elvia: Insel der Leidenschaft (German Edition)
Autoren: Lucy Monroe
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verheiratet bin? Ich! Ja, ich habe deinen Kuss leidenschaftlich erwidert, aber habe ich dich dazu verleitet? Nein! Und was habe ich getan, nachdem es nun einmal passiert war? Ich bin dir aus dem Weg gegangen! Sogar als ich dich dringend gebraucht hätte.“
    „Würdest du den letzten Satz bitte näher erklären!“ Leiandros klang nicht mehr ungerührt, und man sah ihm an, wie aufgewühlt er war.
    „Selbstverständlich! Warte einen Moment.“ Savannah eilte aus dem Zimmer in ihren kleinen Arbeitsraum, wo sie einen großen Umschlag aus dem Safe nahm. Sie brachte ihn ins Wohnzimmer und warf ihn heftig auf den Couchtisch. „Die Erklärung findest du in diesem Umschlag. Öffne ihn!“
    Savannah saß am altmodischen Frisiertisch und bürstete sich das feuchte Haar, als Leiandros ins Schlafzimmer ging. Offensichtlich hatte sie geduscht. Sie trug einen schwarzen Bademantel und hatte den Gürtel fest verknotet.
    Leiandros seufzte. Ihre Haltung sagte ihm auch ohne Worte, dass er sie nicht berühren sollte. Er konnte es Savannah nicht zum Vorwurf machen. Ihm war elend zu Mute, seit er den Inhalt des Umschlags in Augenschein genommen hatte.
    Savannah bürstete sich weiter das Haar. Sie sah auf, und im Spiegel trafen sich ihre Blicke. „Wahrscheinlich glaubst du jetzt, ich hätte damals nichts anderes verdient, weil ich ja eine unmoralische Frau war.“
    „Sag so etwas nicht, Savannah!“ bat er rau. Glaubte sie, er könnte es jemals gutheißen, wenn eine Frau misshandelt wurde? Er hielt ihr die Fotos hin. „Wie oft ist es passiert, bevor du Dion verlassen hast?“
    Schließlich legte sie die Bürste hin, wandte sich aber noch immer nicht um. „Das ist doch egal.“
    „Wie oft?“ wiederholte Leiandros scharf.
    „Einmal“, antwortete sie widerstrebend.
    „Erzähl mir, was genau passiert ist“, forderte er sie auf. Er musste es einfach wissen!
    Nun wandte sie sich ihm zu und blickte ihn anklagend an. Zugleich verriet der Ausdruck ihrer wunderschönen grünen Augen ihre Seelenqualen.
    „Warum soll ich es dir erzählen, Leiandros? Du glaubst doch schon alles zu wissen! Ich war eine mannstolle Ehebrecherin, als ich mit deinem Cousin verheiratet war. Irgendwann wurde es ihm zu viel, und er hat die Beherrschung verloren.“
    Selbst wenn es so gewesen wäre, hätte es Dions Brutalität nicht entschuldigt, dachte Leiandros erschüttert.
    „Sag mir, wie es wirklich war“, bat er sie eindringlich.
    „Wirst du mir denn glauben?“ fragte Savannah misstrauisch.
    Er wusste nicht mehr, was er glauben sollte. Was Dion über Savannah gesagt hatte, entsprach nicht dem Bild, das er, Leiandros, inzwischen von ihr hatte.
    Savannah liebte ihre Töchter innig. Sie war großmütig, sogar Menschen gegenüber, die sie verletzt hatten. Schon in sehr jungen Jahren hatte sie sich hingebungsvoll um eine hilflose alte Frau gekümmert.
    Nein, Savannah war nicht so, wie Dion sie immer geschildert hatte!
    Erst jetzt merkte Leiandros, dass er ihr noch immer nicht geantwortet hatte. Sein Schweigen legte sie offensichtlich so aus, dass er nicht wusste, ob er ihr glauben sollte! Bevor er sie beruhigen konnte, ging sie zum Bett und nahm sich ihr Kissen. Aus einer Truhe holte sie noch eine Decke und ging zur Tür.
    „Wenn du dich entschieden hast, ob du mir glauben willst, lass es mich wissen, Leiandros!“ sagte Savannah kühl. „Dann entscheide ich, ob ich dir etwas erzählen möchte.“
    „Wohin willst du?“ rief er bestürzt.
    „Ich schlafe heute Nacht auf der Couch.“
    „Glaub nicht, dass du mich manipulieren kannst, indem du dich mir verweigerst“, sagte er, ohne zu überlegen, und wusste sofort, dass es falsch gewesen war.
    Starr sah sie ihn an, ihr Blick war völlig ausdruckslos. „Dich manipulieren? Daran würde ich nicht einmal im Traum denken. Tatsächlich habe ich es überhaupt aufgegeben zu träumen.“
    Savannah lag auf der Couch und blickte starr ins Dunkel. Sie weinte nicht, aber sie war so traurig, dass sie kaum atmen konnte.
    Leiandros glaubte ihr nicht. Trotz der unwiderlegbaren Beweise – der Fotos ihrer Verletzungen, des ärztlichen Gutachtens und der gerichtlichen Verfügung gegen Dion – glaubte er weiterhin, sein Cousin wäre ein wahrer Heiliger gewesen!
    Savannah verstärkte den Griff um die Decke, als wäre diese ein Rettungsring, doch es gab keine Rettung mehr. Ihre Träume waren zu Staub zerfallen, ihre Liebe zerstört.
    Leiandros hatte sie, Savannah, aufgefordert, die Wahrheit zu sagen – aber er hatte nur ihre
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