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Elvia: Insel der Leidenschaft (German Edition)

Elvia: Insel der Leidenschaft (German Edition)

Titel: Elvia: Insel der Leidenschaft (German Edition)
Autoren: Lucy Monroe
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sah ihn erstaunt an. Hatte Leiandros sie gerade seine Liebste genannt? Sein Ausdruck verriet jedoch keine zärtlichen Gefühle, sondern war ernst und angespannt.
    „Du musst jetzt sehr tapfer sein, Savannah.“
    Panik überfiel sie. „Ist Eva oder Nyssa etwas passiert?“
    „Nein, ihnen fehlt nichts.“ Tröstend legte Leiandros ihr die Hand auf die Schulter. „Es geht um deine Tante.“
    Savannah brachte kein Wort über die Lippen, aber er ahnte offenbar, was sie dachte.
    „Sie lebt noch, hatte allerdings einen weiteren Schlaganfall. Die Ärzte glauben nicht, dass sie sich davon erholt.“
    „Was soll das heißen?“ erkundigte sie sich heiser, obwohl sie es wusste. Tante Beatrice lag im Sterben. „Wie lange …?“
    „Sie wissen es nicht. Vielleicht eine Woche, vielleicht nur einen Tag.“
    „Ich muss zu ihr!“ Sie verspannte sich, weil sie erwartete, dass er es ihr verbieten würde.
    „Mein Jet steht zum Abflug bereit. Der Hubschrauber bringt uns von hier aus zum Flughafen. Zieh dich so schnell wie möglich an. Frühstücken kannst du im Flugzeug. Unsere Koffer habe ich schon gepackt.“
    „Du begleitest mich?“ hakte sie fassungslos nach. „Du lässt mich nicht nur nach Atlanta fliegen, sondern kommst mit?“
    „Natürlich. Du bist meine Frau, deine Sorgen sind auch meine“, erwiderte Leiandros und zuckte die Schultern.
    Erst als Savannah unter der Dusche stand, fiel ihr ein, dass sie nicht daran gedacht hatte, was mit Eva und Nyssa geschehen solle. Rasch zog sie die Sachen an, die Leiandros ihr herausgelegt hatte, und suchte ihn.
    Er telefonierte in seinem Arbeitszimmer, legte aber sofort auf, als er sie hereinkommen sah.
    „Fertig, Savannah?“
    „Was ist mit Eva und Nyssa?“ Sie konnte keinen klaren Gedanken fassen und schon gar keine Entscheidungen treffen.
    „Die sind bei ihren Großmüttern bestens aufgehoben. Und da sie ohnehin erwartet hatten, dass wir eine Woche wegbleiben, brauchen wir sie nicht mit den schlechten Nachrichten zu verstören.“
    Savannah nickte. Sie hatte ihre Töchter ohnehin nur selten mitgenommen, wenn sie ihre Tante besuchte. Diese wurde unruhig, wenn sie die Kinder sah, was die Mädchen traurig machte. Die beiden hatten von Tante Beatrice schon längst Abschied genommen.
    „Ja, ich bin fertig“, bestätigte Savannah nun und strich sich über das duftige rote Kleid, das Leiandros ihr herausgesucht hatte. „Das Kleid ist sehr bequem, ideal für die Reise.“
    „Daran habe ich beim Aussuchen eigentlich nicht gedacht“, gestand er und lächelte gequält. Dann hakte er sie unter und führte sie zum Lift.
    Im Flugzeug bestand Leiandros darauf, dass Savannah sich hinlegte und zu schlafen versuchte, aber sie fand erst Ruhe, als er sich zu ihr legte und sie in die Arme nahm.
    Nach etwas mehr als acht Stunden landete der Jet bereits in Atlanta. Am Flughafen wurden sie bevorzugt behandelt und ohne Umstände durch den Zoll geleitet, ein Zeichen dafür, wie einflussreich Leiandros auch in Amerika war. Vor der Ankunftshalle stand schon eine Limousine mit Chauffeur bereit, der sie sofort nach Brenthaven brachte.
    Während der Fahrt hielt Leiandros Savannah umfasst, und Hand in Hand gingen sie schließlich die nach Desinfektionsmitteln riechenden Flure im Pflegeheim entlang.
    Tante Beatrice hatte ein Einzelzimmer. Sie lag wie leblos im Bett, ihr Gesicht war so weiß wie die Kissen, auf denen sie ruhte. Als Savannah hörte, wie mühsam ihre Tante atmete, fing sie an zu zittern. Rasch ging sie zum Bett und versuchte, die aufsteigenden Tränen zu unterdrücken.
    Nun konnte sie sich nicht länger einreden, dass Tante Beatrice sich eines Tages erholen und sie erkennen würde.
    Plötzlich stand Leiandros neben ihr und legte ihr den Arm um die bebenden Schultern. „Erzähl mir von ihr, Savannah“, bat er leise.
    In den folgenden, scheinbar endlosen Stunden berichtete sie ihm, wie Beatrice sie als kleines Mädchen aufgenommen hatte, nachdem ihre Mutter gestorben war und ihr Vater das Weite gesucht hatte. Sie gestand ihm, wie entsetzt sie gewesen war, als man bei Beatrice Alzheimer diagnostiziert hatte, wie sie versucht hatte, sich – obwohl sie damals erst neunzehn gewesen war – um ihre geistig verwirrte Tante zu kümmern, bis diese nicht mehr ohne ständige Aufsicht bleiben konnte. Damals hatte sie sich schweren Herzens entschlossen, ihre geliebte Tante in ein staatliches Pflegeheim zu geben, obwohl die Betreuung sich dort auf die Versorgung beschränkte.
    „Du hast Dion
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