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Elvia: Insel der Leidenschaft (German Edition)

Elvia: Insel der Leidenschaft (German Edition)

Titel: Elvia: Insel der Leidenschaft (German Edition)
Autoren: Lucy Monroe
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geheiratet, um deine Tante in eine besseres Pflegeheim geben zu können“, mutmaßte Leiandros.
    Über ihre erste Ehe wollte sie jetzt nicht sprechen. „Das war nicht mein einziger Beweggrund. So einfach ist es im Leben nicht“, erwiderte Savannah abwehrend.
    Leiandros beharrte nicht auf dem Thema. Er kümmerte sich rührend um sie, ließ ihr Essen bringen und überredete sie immer wieder, etwas zu trinken – und zwar nicht nur schwarzen Kaffee, mit dem sie sich zufrieden gegeben hätte. Vor allem aber war er da und hörte ihr zu, wann immer sie ihm ihr Herz ausschütten wollte.
    Zehn Stunden später schlief Tante Beatrice sanft für immer ein, ohne noch einmal das Bewusstsein wiedererlangt zu haben.
    Savannah weinte nicht. Wie erstarrt stand sie da und hörte, wie Leiandros mit den Ärzten alles Nötige besprach. Dann ließ sie sich von ihm nach draußen führen und ins Auto helfen. Dort zog er sie auf seinen Schoß, und endlich gab sie die eiserne Beherrschung auf.
    Sie barg das Gesicht an seiner Brust, und zum ersten Mal seit vielen Jahren ließ sie ihren Tränen freien Lauf.
    „Ja, wein nur, pethi mou .“ Tröstend presste er sie an sich. „Verdräng deinen Kummer nicht.“
    Savannah weinte und weinte. Weil sie jahrelang einsam gewesen war. Weil ihre erste Ehe ein Fiasko gewesen war. Weil Dion sie betrogen und Leiandros sie verachtet hatte. Aber am meisten weinte sie um Tante Beatrice, die ihr immer wie eine Mutter gewesen war.
    Als sie schließlich vor ihrem bescheidenen kleinen Haus ankamen, hob Leiandros Savannah aus dem Auto und trug sie hinein.
    „Wo ist unser Schlafzimmer?“ fragte er besitzergreifend.
    Sie wies den Flur entlang und auf die Tür, die in ihr Zimmer – ihr bisheriges Zimmer – führte.
    Leiandros trug sie durch das Schlafzimmer gleich weiter ins angrenzende Bad, wo er die Dusche aufdrehte. Dann zog er erst sich und anschließend sie aus, und erst als das warme Wasser auf sie niederprasselte, versiegten ihre Tränen. Zitternd presste sie sich an ihn, denn ihr war kalt.
    „Tante Beatrice war die Einzige, die mich geliebt hat“, klagte sie. „Jetzt bin ich ganz allein.“
    Er schob sie ein Stück weg und sah ihr in die Augen. „Du bist nicht allein, Savannah. Ich bin bei dir, denn wir gehören zusammen.“
    Die Worte waren wie Balsam für ihre Seele.
    Nach dem Duschen hüllte Leiandros sie in ein großes Badetuch und trocknete sie sanft ab.
    „Und jetzt leg dich hin, Savannah. Ich hole dir ein Glas Wasser.“
    Widerspruchslos tat Savannah, was er sagte. Sie lag nackt unter der Decke, als er mit einem Tablett zurückkam, auf dem nicht nur eine Karaffe mit Wasser stand, sondern auch ein Teller mit geschälten, in Spalten geschnittenen Pfirsichen.
    „Die sehen köstlich aus“, bemerkte sie. „Wo hast du die her?“
    „Ich habe Vorräte besorgen und das Haus lüften lassen, als ich erfahren habe, dass wir beide hierher kommen.“
    Er dachte wirklich an alles! Nachdem sie ein Glas Wasser getrunken hatte, ließ sie sich von ihm mit den Pfirsichen füttern. Während er ihr ein Stück nach dem anderen zwischen die Lippen schob, änderte sich ihre Stimmung. Statt Trauer empfand sie plötzlich Verlangen.
    „Ich brauche dich, Leiandros“, sagte Savannah unvermittelt. Ja, sie wollte den Beweis, dass sie zu ihm gehörte, dass sie nicht allein war.
    Rasch stellte er das Tablett auf den Boden, dann neigte er sich zu ihr und küsste sie leidenschaftlich. Schließlich zog er sich aus und legte sich zu ihr, und als ihre Körper sich berührten, verwandelte seine Leidenschaft sich in Zärtlichkeit. Er liebte sie sanft und gefühlvoll, und ihr kamen die Tränen – nicht vor Kummer diesmal, sondern vor Freude.
    Seine Liebkosungen erfüllten sie mit neuem Lebensmut, und als sie schließlich den Höhepunkt erreicht hatte, zog er sich nicht zurück. Er streichelte und küsste sie so erregend, dass sie schon bald erneut Begehren empfand. Und diesmal erreichten sie gemeinsam den Gipfel der Ekstase. Anschließend lagen sie lange eng umschlungen da, und Savannah fühlte sich in seinen Armen getröstet und geborgen.
    Schließlich küsste Leiandros sie sanft und versicherte ihr zärtlich: „Du bist nicht mehr allein, yineka mou . Ich bin bei dir. Immer.“
    Ja, Leiandros stand ihr in den folgenden Tagen unerschütterlich zur Seite. Er begleitete sie zum Begräbnis, er half ihr beim Packen der Sachen, die sie später nach Griechenland mitnehmen wollte, und er hielt sie nachts in den Armen, nachdem sie
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