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Elfenmeer – Der Korallenfürst: Eine Geschichte aus der Elvion-Reihe (German Edition)

Elfenmeer – Der Korallenfürst: Eine Geschichte aus der Elvion-Reihe (German Edition)

Titel: Elfenmeer – Der Korallenfürst: Eine Geschichte aus der Elvion-Reihe (German Edition)
Autoren: Sabrina Qunaj
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verstummte es wieder.
    Avree sah ihn aus hilflosen Augen an. „Ich schätze, ich nehme sie erst mal mit.“
    „Wir haben wichtige Dinge zu bereden.“
    „Sie schläft ohnehin gleich wieder ein . Und was soll sie schon ausplaudern? Sie ist ein Kind.“
    Koralle blickte auf das Mädchen hinab, das den Kopf in seine Richtung drehte und ihn ansah. Dunkle Augen blickten ihn hinter den wild ins Gesicht gefallenen Strähnen hindurch an und ließen ihn staunen . Sie wirkten wach und aufmerksam und keinesfalls wie die eines einfältigen Kindes. Fast schon ... unheilbringend. Ein ungutes Gefühl überkam ihn bei ihrem Anblick. Sie war nicht wie gewöhnliche Kinder.
    Koralle hatte gelernt, dass Menschen schneller erwachsen wurden als Elfen, schließlich hatten sie weniger Zeit. Wo ein Elf ewig leben konnte, waren die Jahre der Menschen begrenzt. Und doch schien dieses Kind anders als gewöhnliche Menschen. Es schien sehr genau zuzuhören, was hier gesprochen wurde , und selbst für einen Menschen viel zu schlau. Zudem erschien es ihm sonderbar, wie sehr es sich auf Avree fixierte. Im Moment konnte er aber nichts unternehmen, denn Avree war offensichtlich fest entschlossen, das Kind nicht so schnell aus den Händen zu geben , und es gab Wichtiges zu besprechen. Womöglich übertrieb er ja auch, was seinen Eindruck betraf, aber andererseits lebte e r nun schon seit geraumer Zeit , und er konnte sich auf seine Intuition verlassen.
    Wortlos wandte er sich ab, im Wissen, dass Avree i h m folgen würde, und begab sich die Treppe hinauf aufs Quarterdeck, wo bereits Flosse vor den geöffneten Truhen kniete. Der kleine Mann schüttelte immer wieder den Kopf und tippte mit seiner Schuhspitze auf den Boden. Koralle war nicht überrascht zu sehen, dass sich tatsächlich Schattenkristalle in den erbeuteten Truhen befanden anstatt Gold. Dies war schon bei den letzten Schiffen der Fall gewesen , und Koralle spürte eine kalte Angst in sich aufsteigen. Was hatte das zu bedeuten? Schattenkristalle unterdrückten jede Form der Magie und galten als verloren. Zudem waren sie unbeliebt, schließlich schmälerte kein Elf freiwillig seine Macht und verzichtete auf die Magie. Früher waren sie im Kampf gegen Dämonen eingesetzt worden, aber seither hatte sich niemand mehr um sie gekümmert. Es gab keine Abbaugebiete , und die wenigen existierenden Kristalle lagen in irgendwelchen Königs- oder Fürstenhäusern. Weshalb hat te er also Truhen voll davon auf seinem Schiff?
    „ Auf Leben und Tod, ich fasse keines dieser Dinge an. Da kann gerne ein anderer dran.“ Flosse blickte zu Koralle auf und hob die Hände. „ Welchen Sinn hat ein Überfall, wenn wir erbeuten ohnehin nur eines Fürsten Spielball?“
    „Eines Fürsten Spielball“, wiederholte Koralle und fuhr sich mit der Hand ans Kinn. Der Wind wehte ihm unter sein langes Haar , das durch ein Band zurückgehalten wurde, und brachte die salzige Seeluft mit sich. D och so nahe an den Kristallen spürte er nicht das belebende Prickeln der Magie, die vom Wasser zu ihm hochströmte.
    „ Werdet sie los“, befahl er mit ruhiger Stimme, obwohl in ihm helle Aufregung herrschte. Es waren Rinieler Handelsschiffe gewesen, die seine Piraten überfallen hatten . Also was wollte der Fürst von Riniel mit Schattenkristallen? Und weshalb führte das Schiff d as Banner der Königin mit sich?
    „Ins Meer, auf dass wir sie sehen nimmermehr?“ , wollte Flosse wissen, do ch Koralle schüttelte den Kopf . „Wir können nicht riskieren, dass sich die Truhen öffnen und diese Kristalle dem Meer die Magie rauben. Wer weiß, was und wen wir damit zerstören.“ Er blickte zu Avree, der immer noch das Mädchen auf seinen Armen hielt. Er schien dem Gespräch nur mit halbem Ohr zuzuhören, da er sich darauf konzentrierte, dem Kind das Haar aus dem Gesicht zu streichen, damit es wieder einschlief .
    „Die Menschen kommen mi t mir“, sagte er an den Kapitän gewandt und blickte hin über zur Feuersturm , wo die verwahrlosten Leute versorgt wurden. Sie waren Sklaven für Riniel, kaum mehr wert als ein Arbeitsgerät. Viel zu selten gelang es Koralle und seinen Piraten, sie zu befreien. Und wenn er doch obsiegte , brachte er die Menschen in seinen Palast, den er unter der Wasseroberfläche vor den abscheulichen Händlern versteckt hielt . Dort konnten die Sklaven in Ruhe und Frieden ihre wenigen Jahre eines menschlichen Lebens verbringen und die Furcht und das Leid ihrer Zeit in Gefangenschaft ver gessen . „Avree, du
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