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Elfen wie Feuer

Elfen wie Feuer

Titel: Elfen wie Feuer
Autoren: Chris Evans
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haben?«, erkundigte sich Alwyn. »Ihre Magie hat ihn durchtränkt. Wir verfügen über eine Macht, die keiner anderen gleicht. Ich kann sogar Dinge tun, Yimt, die ich gar nicht tun möchte. Es war uns nicht bestimmt, solch eine Macht zu besitzen. Und dahinter steckt sie. Spürst du nicht, wie die Dinge sich … verändern?« Die Schattenherrscherin war in Alwyns
Träumen stets präsent, lockte ihn unaufhörlich. Er würde diesem Ruf nicht auf Dauer widerstehen können, das konnte niemand von ihnen.
    Â»Verändern?« Yimt hob den Saum seines Rocks und kratzte sich den Schenkel, während er über die Frage nachdachte. »Ich habe neulich versucht, eine Schale mit Arr zwischen meinen Händen zu erwärmen, du weißt schon, indem ich etwas von dem Frostfeuer beschwor. Ich habe es nur geschafft, meinen Bart in Flammen zu setzen, und das Arr war kälter als am Anfang.«
    Â»Du machst dich über mich lustig«, beschwerte sich Alwyn. Yimt sollte es verstehen, dachte er. Er hat den Schwur ebenfalls geleistet.
    Â»Mach dir nicht in deinen Rock«, erwiderte Yimt und lächelte ihn an. »Ich glaube, die ganze Sache ist nicht so schlimm, wie du sie darstellst. Sicher, möglicherweise sind wir jetzt zu einem ewigen Dienst im Nachleben verdammt, aber wenn wir immer noch dienen, dann können wir eigentlich nicht im Nachleben sein, verstehst du? Und ich sage dir das, Ally, nachdem ich bereits ein paar Jahrzehnte im Dienst Ihrer Majestät verbracht habe. Ich bin durch das gesamte Imperium marschiert, habe stinkende kleine Ortschaften besucht, mit ekligen kleinen Leuten, die alle Arten von Stöcken und Steinen und Zaubersprüchen auf einen herunterprasseln lassen. Und dennoch muss ich sagen, es war nicht so schlimm. Ich persönlich«, Yimt kratzte mittlerweile seinen Bart, »sehe auch einige Vorteile.«
    Alwyn blickte aufs Meer hinaus und versuchte zu erkennen, was Yimt dort wohl sehen mochte.
    Â»Komm schon, Ally, wir können das im Lager weiter besprechen. Es tut niemandem gut, wenn er an einem Ort wie dem hier allein ist. Was hast du hier eigentlich gewollt?«

    Alwyn schüttelte den Kopf. »Nichts. Ich bin nur ein bisschen spazieren gegangen, um frische Luft zu schnappen. Mistress Tekoy meint, ich muss mich bewegen, damit der Stumpf sich an das neue Bein gewöhnt.« Vor knapp einem Monat hatte ein schwarzer Pfeil seinen Schenkel durchbohrt, ein Pfeil, der von einer dunklen Macht geschaffen und einer noch weit finstereren Kreatur abgeschossen worden war. Um sein Leben zu retten, hatte Alwyn in jener Nacht weit mehr als nur sein Bein verloren. »Und Mistress Rote Eule sagt, dass ich mich beschäftigen muss, damit ich nicht zu viel über … gewisse Dinge nachgrübele. Sie lehrt mich Meditation.«
    Yimt musterte prüfend Alwyns Holzbein. Visyna Tekoy und Chayii Rote Eule hatten es aus einem lebenden Baum geschaffen, mit Hilfe von Magie etliche schlanke Äste zu einem komplexen und biegsamen Gebilde geformt. Yimt trat näher und blickte dann hoch, sah Alwyn direkt in die Augen. »Aye, es sind zwei Hexenfrauen, sie sollten es wissen. Du tust gut daran, auf sie zu hören, Ally. Sie wollen nur dein Bestes.«
    Â»Ja, vermutlich hast du recht«, erwiderte Alwin und versuchte, an seine eigenen Worte zu glauben. Die Schatten um ihn herum warteten immer noch. Der Schatten von Meri kam näher; sein eines Auge wirkte wie ein dunkles Portal, das Alwin einen Pfad wies, der weit weg von diesem Ort führte. Doch Alwin wusste, dass Yimt das nicht verstehen konnte.
    Â»Ich habe immer recht.« Yimt bohrte stolz den Daumen in seine Brust. »Wäre ich dem Glücksspiel zugeneigt, würde ich darauf wetten, dass sich die beiden unserer kleinen Segeltour ebenso sehr deinetwegen wie wegen des Majors angeschlossen haben. Ich hatte angenommen, sie würden in Elfkyna bleiben, zusammen mit dem Rest dieser Elfen von der Langen Wacht, um dieses Baum-Stern-Ding in Luuguth Jor
zu bewachen. Aber mittlerweile glaube ich, dass du für sie so etwas wie ein Projekt geworden bist.«
    Â»Ein Projekt?«
    Yimt nickte. »Aye. Weißt du, Frauen, ganz gleich wie alt sie sind, welcher Rasse sie angehören oder wie verhext sie sein mögen, arbeiten gern an Projekten, und mit Projekten meine ich Männer. Je merkwürdiger oder angeschlagener der Mann ist, desto glücklicher sind die Frauensleute. Und ich glaube, Ally,
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