Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Elfen wie Feuer

Elfen wie Feuer

Titel: Elfen wie Feuer
Autoren: Chris Evans
Vom Netzwerk:
emaillierte Parierstange mit den goldenen Intarsien war für seinen Geschmack ein bisschen zu prunkvoll, aber die Waffe war ein Geschenk seines Freundes Jaal, des Herzogs von Harkenhalm, und Konowa hielt sie in Ehren. Es war zwar ein bisschen aufwendig gewesen, eine neue, einen Meter lange Klinge an dem Griff zu befestigen, nachdem die erste in Luuguth Jor zerbrochen war, aber Korporal Arkhorn kannte einen Zwerg, der einen Schmied kannte, und Konowa hatte zwanzig Silbermünzen gezahlt, ohne irgendwelche Fragen zu stellen.

    Â»Nach links. Wir müssen an der Südspitze anlegen«, befahl Konowa.
    Â»Aye, Sir, nach links! Also los, Jungs, ihr habt den Major gehört, weiter nach links!«
    Konowa drehte sich wieder in den Wind, weil ihm die beißende, salzige Luft und die Gischt lieber waren als die Mienen der Männer, die er anführte. Er konnte sich nicht leisten, über die Mischung aus Furcht, Verachtung und Widerwillen, die er auf ihren Gesichtern wahrnahm, lange nachzudenken. Chayii ihrerseits wirkte einfach traurig, was seinen Schmerz nur verstärkte. Plötzlich landete etwas Kleines, Pelziges auf Konowas Schulter.
    Â»Genießt du die Fahrt, Vater?«
    Jurwan Blattflüsterer, Magier, Berater des Imperialen Heeresmarschalls Ruwl, Gemahl von Chayii Rote Eule und zudem zurzeit offenbar unwillig, seine Elfengestalt anzunehmen, zuckte mit den Barthaaren, ohne etwas zu erwidern. Konowa seufzte. Wenn er früher über seine Zukunft nachgedacht hatte, war er niemals auf die Idee gekommen, dass er eines Tages Soldaten in ein Gefecht gegen die finsteren Kreaturen der Schattenherrscherin führen und dabei seine Mutter und seinen Vater im Schlepptau haben würde. Dass Letzterer jetzt mit einem sehr buschigen Schweif wedelte und Erstere offenbar grundsätzlich enttäuscht über seine, Konowas, Entwicklung war, schien dagegen etwas zu sein, das er hätte vorhersehen können.
    Nur wusste er nicht, was schlimmer war.
    Â»Wir könnten deine Hilfe ganz gut gebrauchen.«
    Jurwan kratzte sich mit einer kleinen Pfote an der Nase und schwieg weiter. In gewisser Weise konnte Konowa es ihm nicht verdenken. Jurwan hatte sein Leben riskiert, von seiner geistigen Zurechnungsfähigkeit ganz zu schweigen,
um diese schwarze Eichel von ihrem Berg zu beschaffen, die jetzt in einem Beutel auf Konowas Brust hing. Ihre dunkle Magie musste mehr Schaden angerichtet haben, als selbst ein großer Elfenmagier wie sein Vater wiedergutmachen konnte. Das hätte Konowa eigentlich zu denken geben sollen, aber er war sich sicher, dass er nicht scheitern würde wie sein Vater. Vielleicht wäre Jurwan ja wieder der Alte geworden, wenn sein Bundsbruder Schwarzer Dorn noch lebte, die Wolfseiche, mit der ihn ein magisches Band verknüpft hatte, als er noch ein Angehöriger der Langen Wacht der Elfen gewesen war.
    Konowa legte eine Hand auf die Brust und spürte das vertraute Kribbeln der kalten Macht. Ein dunkler Fleck verunstaltete jetzt die Haut über seinem Herzen, aber Konowa wusste, dass er ihn entfernen konnte, wenn die Zeit reif war.
    Â»Konntest du etwas vom Schiff spüren?«, fragte Konowa leise. Jurwan hatte der Kaiserin vor einigen Jahren heimlich, still und leise den … Korpus – Konowa wusste kein besseres Wort dafür – seines Bundsbruders für den Bau eines ihrer Schiffe geschenkt. Dieses Geschenk hatte die Elfen der Langen Wacht erbost, ganz besonders seine Mutter. Nicht einmal, dass das Schiff nach der Wolfseiche benannt worden war, hatte die Elfen besänftigen können; allerdings vermutete Konowa stark, dass nur die vollständige Auflösung des Imperiums ihren Zorn lindern könnte. Passenderweise hatte die Kaiserin die HMS Schwarzer Dorn ihrem Sohn, Prinz Tykkin, und den Stählernen Elfen zur Verfügung gestellt, als sie von Elfkyna aufbrachen. Vielleicht in der Hoffnung, dass die Wiedervereinigung des Elfen mit seinem Bundsbruder Jurwan aus seinem derzeitigen Zustand reißen könnte. Leider schien das nicht zu funktionieren.
    Jemand stieß sachte gegen Konowas Knie, und er blickte
nach unten. Unwillkürlich streckte er die Hand aus, um Jir zwischen den Ohren zu kraulen, überlegte es sich dann jedoch anders. Der Bengar war letztendlich ein großes, pelziges, schwarzrot gestreiftes Monster, auch wenn Konowa ihn nicht so sah. Das Raubtier mit der stumpfen, zahnbewehrten Schnauze und der langen, bis über den Rücken
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher