Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Elfen wie Feuer

Elfen wie Feuer

Titel: Elfen wie Feuer
Autoren: Chris Evans
Vom Netzwerk:
Hähne schnappten und die Pulverladungen entzündeten. Mehr Rakkes starben. Sie kreischten trotzig, während sie sich das Leben aus den Lungen schrien.
    Weiter draußen auf dem Meer riss der Tagesanbruch ein Loch in die Dunkelheit, als die Steuerbordkanonen der Schwarzer Dorn eine Breitseite auf die Insel abfeuerten. Kanonenkugeln flogen, dumpf wie Felsen, die von einem Berghang polterten, über ihre Köpfe. Konowa duckte sich unwillkürlich, obwohl das Sperrfeuer gut sieben Meter über ihn hinwegpfiff.

    Der Ufersaum explodierte in Flammen und Rauch, als Sand, Wasser, Rakkes, Bäume und alles andere zerfetzt und durch die Luft geschleudert wurden und die Trümmer auf sie herunterregneten. Sie landeten klatschend im Wasser rund um das Schiff.
    Jurwan sprang von Konowas Schulter und hüpfte zum Heck, wo er auf Chayiis Rücken sprang und in dem Köcher mit Pfeilen verschwand.
    Ein blendend weißes Licht zuckte über der Insel auf und verlängerte die Schatten auf beinahe groteske Weise. Konowa schüttelte den Kopf, öffnete und schloss den Mund, um das Klingeln aus seinen Ohren zu bekommen, und sah kurz nach rechts. Er konnte Visyna nicht erkennen, wusste jedoch, dass sie in der Nähe sein musste. Ihre magischen Fähigkeiten, die natürliche Ordnung zu weben, um seinen Männern zu helfen, hatte sich bereits bei vielen Gelegenheiten als wertvoll erwiesen. Und auch jetzt würde ihr Licht ihnen helfen.
    Kanonenschüsse und Musketenfeuer kamen auch von den vier anderen Booten, und Schreie gellten zu ihnen herüber, als sich Ruder in den Sand gruben und zur Ruhe kamen.
    Die Stählernen Elfen waren gelandet.

3
    DER ERSTE SCHWARZE Pfeil ihrer Elfen zischte aus dem Dickicht des Waldes. Doch die Stählernen Elfen waren vorbereitet. Dicke Eichenplanken, die ebenfalls vom Schwarzen Dorn stammten, klappten hoch und schützten Soldaten und Mannschaft. Holz und Pfeile splitterten, und tödliche Querschläger pfiffen in alle Richtungen. Männer schrien auf. Zwei von ihnen taumelten über Bord ins Wasser, und ihre Schreie verstummten schlagartig unter den Wellen.
    Konowas Wut flammte auf. Ihre Elfen hatten offenbar einen neuen Trick gelernt. Nun, seine Jungs ebenfalls.
    Â»Kanonen … zweite Salve … Feuer!«
    Erneut bellten die Kanonen, aber diesmal hatte Arkhorn sie mit Kettenkugeln geladen. Diese Art von Munition war ebenso einfach wie tödlich. Zwei durch eine lange Kette miteinander verbundene Kanonenkugeln flogen aus der Mündung, drehten sich und mähten alles nieder, was in ihren Weg kam. Ursprünglich waren sie entworfen worden, um Masten feindlicher Schiffe umzulegen, aber sie fällten ebenso effektiv ihren Wald und die Kreaturen, die sich darin verbargen.
    Â»Denkt daran, wir wollen einen der Elfen lebendig fangen!«, schrie Konowa, obwohl er wusste, dass das sehr wahrscheinlich unmöglich war. Er hatte auch keine Idee, was es nützen würde, wenn es ihnen gelänge. Diese Elfen waren
ebenso dunkel und pervertiert wie die Bäume der Schattenherrscherin.
    Wut- und Schmerzensschreie der Rakkes stiegen zum Himmel empor, als sich der Kiel des Bootes in den Sand grub und es zum Stehen kam. Konowa ließ sich von dem Schwung mittragen und sprang an Land, aber er war bereits mehrere Schritte hinter Soldat Renwar und Jir. Konowa wusste sehr wohl, dass sein Platz bei den Männern war, dass er sie in einem geordneten Marsch über die Insel führen sollte, aber seine aufgestaute Wut entlud sich und trieb ihn voran, wie sie es bisher auf jeder Insel getan hatte. Er wusste tief im Herzen, dass es hier um Vergeltung ging. Die Schattenherrscherin hatte seinen Vater benutzt, eine List angewandt, um zu ihm zu gelangen, und dadurch hatte sie Konowa und die neuen Stählernen Elfen in einem ewigen Schwur gebunden. Sie suchte sie jetzt in ihren Träumen heim, sie rief sie. Konowa fühlte das Zerren, aber er fühlte auch noch etwas anderes: rasende Wut.
    Frostfeuer loderte boshaft über die Klinge von Konowas Säbel. Er grinste und griff an, suchte nach irgendetwas, das er töten konnte.
    Korporal Arkhorn schrie ihm zu, er solle sich gefälligst aus der Schusslinie der Kanone fernhalten, aber Konowa hatte bereits die Berge von toten und sterbenden Rakkes durchquert und befand sich zwischen den Sarka Har, den Blutbäumen der Schattenherrscherin. Jede Qual, die Konowa jemals in seinem Leben erfahren hatte, versank vor den
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher