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Eiskaltes Feuer

Eiskaltes Feuer

Titel: Eiskaltes Feuer
Autoren: ABBY GREEN
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gerade tat. Sie war gescheitert; er würde Melanie nicht helfen. Ach, wäre sie doch in England geblieben!
    Der Zeitungsartikel, den sie über Dante D’Aquanni gelesen hatte, kam ihr jetzt vor wie blanker Hohn. Erst recht der bittere Kommentar einer seiner angeblichen Exgeliebten, wie es die Zeitung vorsichtig formulierte. Die Frau hatte behauptet, Dante D’Aquanni sei nur in einem Punkt verletzlich – seinem Image. Das hatte Alicia eingeleuchtet. Selbst einem erfolgreichen Geschäftsmann wie ihm konnte es nicht egal sein, wie er in der Öffentlichkeit dastand. Und wenn alle Welt erfuhr, dass er seine schwangere Exfreundin sitzen ließ …
    Aufgeschreckt von einem Klopfen an der Tür, rappelte sich hoch. War er am Ende doch noch bereit, sie anzuhören? Der Schlüssel wurde im Schloss gedreht, die Tür sprang auf. „Hören Sie, es tut mir leid …“
    Doch es war nicht Dante D’Aquanni, sondern seine freundliche Haushälterin, die einen Teller dampfender Pasta und ein Glas Wasser auf einem Tablett hereintrug. Alicia war so überrascht, dass sie gar nicht auf die Idee kam zu fliehen. Ihr leerer Magen knurrte vernehmlich.
    Die ältere Frau lächelte so herzlich, dass sich die Haut um ihre Augen in Fältchen legte. Sie stellte das Tablett ab und bedeutete Alicia, sich auszuziehen.
    „Nein, nicht nötig!“ Alicia hob abwehrend die Hände, doch sie war zu schwach, um sich zu wehren, als die Haushälterin sie zum Bett schob und sie kurzerhand selbst auszog. Sie hatte sogar Mulltupfer und ein Antiseptikum mitgebracht, um die blutige Schramme auf Alicias Wange zu behandeln. Aus dem Badezimmer holte sie einen flauschigen weißen Bademantel, den sie auf das Bett legte, bevor sie mit Alicias Kleidern unter dem Arm das Zimmer verließ.
    Erst als der Schlüssel im Schloss gedreht wurde, begriff Alicia, dass sie wieder eingesperrt war. Sie setzte sich mit angezogenen Beinen aufs Bett und schlang die Arme um die Knie. Eigentlich wollte sie die Nudeln ignorieren und in den Hungerstreik treten, doch dann siegte die Vernunft. Sie brauchte ihre Kraft für die nächste Begegnung mit Dante D’Aquanni.
    Als sie kurz darauf ihr Gesicht im Badezimmerspiegel betrachtete, war sie froh, etwas im Magen zu haben. Sonst wäre sie beim Anblick der Vogelscheuche, die ihr da entgegenblickte, vielleicht gleich wieder in Ohnmacht gefallen.
    Sehr viel später an diesem Abend schloss Dante leise die Tür auf und schaute vorsichtig in das spärlich erleuchtete Zimmer. Er ging zum Bett und blieb davor stehen, die Hände in den Hosentaschen vergraben. Inzwischen war er zu der Überzeugung gelangt, dass die ungewöhnlichen Umstände ihrer Begegnung der einzige Grund waren, warum ihn der Kuss so aufgewühlt hatte. Doch als er jetzt auf die fremde junge Frau herabblickte, spürte er, wie sein Herz schneller schlug. Für eine kreischende Xanthippe wirkte sie erstaunlich unschuldig.
    Die Umrisse ihrer zierlichen Gestalt zeichneten sich unter dem viel zu großen Bademantel ab. Ihr Haar war nicht länger in einen Zopf gezwängt, sondern umrahmte als Schwall dunkelblonder Kringellocken ihr zartes Gesicht. Jetzt, da die Schmutzspuren aus ihrem Gesicht verschwunden waren, stellte er fest, dass sie ausgesprochen hübsch war.
    Sie sah aus, als sei sie gegen ihren Willen eingeschlafen, die Hände zu Fäusten geballt. Jederzeit bereit, einen möglichen Angreifer abzuwehren. Die leicht geschwollene Schramme auf ihrer Wange weckte seine widerwillige Besorgnis.
    Sein Blick glitt an ihr herab. Ein langes, schlankes Bein mit perfekt geformter Wade und seidig glatter Haut ragte unter dem Frotteemantel hervor. Ihr nackter Fuß war winzig. Sie schlief tief und fest, und das seit Stunden, wie ihm seine Haushälterin berichtet hatte. Was er für jemanden, der kurz zuvor unbefugt auf sein Grundstück vorgedrungen war und ihn mit wilden Anschuldigungen überhäuft hatte, recht verwunderlich fand. Sie musste ziemlich abgebrüht sein, um nach so einer Tat den Schlaf der Gerechten zu schlafen.
    Er spannte sich an, als sie im Schlaf etwas vor sich hinmurmelte und sich unruhig herumwälzte. Als sie zur Ruhe kam, stand der Bademantel halb offen und ließ eine ihrer nackten Brüste sehen, die klein, aber fest und rund war. Wie gebannt blickte Dante auf die verführerische rosa Knospe. Verlangen stieg in ihm auf. Er wollte diese zarte Knospe zum Leben erwecken, wollte spüren, wie sie unter seiner Berührung hart wurde … Eine Regung, die ihm ganz und gar nicht willkommen
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