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Eiskaltes Feuer

Eiskaltes Feuer

Titel: Eiskaltes Feuer
Autoren: ABBY GREEN
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war.
    Doch nun wusste er, was er bei seinem Abenteuer am frühen Abend vermisst hatte – die pure Leidenschaft, die er jetzt beim Anblick dieser Frau empfand. Und die er so lange nicht mehr verspürt hatte, dass er sie zunächst nicht einmal erkannt hatte. Ganz im Gegensatz zu seinem ersten Eindruck erschien ihm die grazile junge Frau im weißen Frotteemantel jetzt so aufregend weiblich wie keine andere vor ihr. Er erinnerte sich nur zu gut an ihren zarten Körper, ihre warmen, weichen Lippen …
    Dieser Gedanke und seine wachsende Erregung verwirrten ihn so, dass er fluchtartig das Zimmer verließ und die Tür so hektisch hinter sich abschloss, als sei ihm eine Hexe auf den Fersen.
    Am Fuß der Treppe erwartete ihn mit schuldbewusster Miene einer seiner Sicherheitsleute. Inzwischen hatte man das Loch in der Mauer entdeckt. Er überreichte Dante einen Ordner.
    „Die gewünschten Informationen, Sir. Sie ist verwandt mit einer Melanie Parker, die in Ihrer Londoner Niederlassung arbeitet. Alicia Parker ist gelernte Krankenschwester. Es gibt sechs Krankenpflegerinnen mit diesem Namen. Sie waren im letzten Jahr an diversen Orten im Einsatz, von einem privaten Pflegeheim in Devon bis hin zu einer Hilfsorganisation in Afrika. Welche davon sie ist, werden wir noch in Erfahrung bringen.“
    Dante ließ sich sein Erstaunen nicht anmerken. „Danke, das ist vorläufig alles.“
    Er ging in sein Arbeitszimmer, schenkte sich ein halbes Glas Cognac ein und setzte sich an den Schreibtisch, um die Papiere durchzusehen. Nach einer Weile lehnte er sich zurück und blickte, das Glas in der Hand, durch das Panoramafenster auf den nächtlichen See. Er war froh, dass er nicht die Polizei gerufen hatte.
    Denn nicht alles, was Alicia Parker gesagt hatte, war blanker Unsinn. Er rieb sich den Nacken. Leider wusste er sehr genau, wer Melanie Parker war. Und wenn es stimmte, dass sie im Krankenhaus lag und behauptete, schwanger zu sein, konnte es brenzlig werden. Die Parker-Schwestern gingen offenbar aufs Ganze. Keinesfalls durfte er Alicia Parker aus den Augen lassen, bevor er Mittel und Wege gefunden hatte, diese üble Intrige im Keim zu ersticken.
    Die Nachricht von seiner neuen ‚Liebe‘ würde spätestens in zwölf Stunden Schlagzeilen machen. Von daher würde es nicht weiter schwierig sein, die junge Frau in seiner Nähe zu behalten. Unwillkürlich kam ihm der Anblick ihrer nackten Brust in den Sinn. Mit grimmiger Miene leerte er sein Glas. Sexuelles Verlangen nach dieser Fremden, die sein inneres Gleichgewicht so empfindlich ins Wanken brachte: Das war das Letzte, was er jetzt gebrauchen konnte! Doch die Erinnerung an sie ließ ihn nicht mehr los. Sein Puls raste. Er schloss die Augen und stellte sich vor, wie er zu ihr hinaufging, sich eine ihrer seidigen Locken um den Finger wickelte und ihre vollen, sinnlichen Lippen küsste. Er wollte sie berühren, wollte wissen, wie es sich anfühlte, sie zu lieben …
    Nervös stand er auf und schenkte sich noch einen Fingerbreit Cognac ein, den er in einem Zug austrank. Kein Zweifel, Alicia und Melanie Parker hatten ein Komplott geschmiedet, wenn auch kein sehr raffiniertes. Er würde es aufdecken. Doch es machte ihn maßlos zornig, dass jemand glaubte, ihn hereinlegen zu können. Wieder einmal.
    Er hatte seine Lektion beim ersten Mal gründlich gelernt.
    Dies war der denkbar ungünstigste Zeitpunkt, um in einen Vaterschaftsskandal verwickelt zu werden. Schon in Anbetracht der anstehenden Geschäftsverhandlungen musste er den beiden Frauen schnellstmöglich das Handwerk legen. Zu viele Menschen waren von ihm abhängig. Er durfte nicht riskieren, dass diese geldgierigen Betrügerinnen sein Projekt gefährdeten, indem sie ihn öffentlich in Verruf brachten. Entschlossen griff er nach dem Telefon und tätigte den ersten von mehreren Anrufen.

3. KAPITEL
    Alicia stand am Fenster, konnte aber die herrliche Aussicht nicht genießen. Es war früh am nächsten Morgen. Sie trug ihre eigene, frisch gereinigte Kleidung. Ihr Haar war zum Zopf geflochten. Nervös und voller Sorge wartete sie darauf, im Krankenhaus anrufen zu können, um zu hören, wie es Melanie ging.
    Jetzt, im hellen Morgenlicht, konnte sie kaum glauben, was am Vorabend geschehen war. Und dass sie volle acht Stunden geschlafen hatte – in seinem Haus!
    Sie hatte sich alle Mühe gegeben, standhaft zu bleiben, aber der flauschige Bademantel, das weiche Bett … Irgendwann hatte sie nachgegeben und war einfach eingeschlafen. Eine schöne
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