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Eiskaltes Feuer

Eiskaltes Feuer

Titel: Eiskaltes Feuer
Autoren: ABBY GREEN
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Beschützerin ihrer kleinen Schwester war sie!
    Sie hörte, wie der Schlüssel im Schloss gedreht wurde, und fuhr herum. Ihr Herz klopfte wild. Auf der Schwelle stand, in schwarzer Hose und anthrazitfarbenem Hemd, Dante D’Aquanni. Er sah atemberaubend gut aus, ganz wie der erfolgreiche Großunternehmer, allerdings auch ziemlich gereizt. Alicias Hoffnung, ihn doch noch zum Einlenken zu bewegen, schwand dahin.
    Als sie den Rücken straffte, verspürte sie den vertrauten Schmerz. Ich hätte wirklich nicht durchs Unterholz kriechen sollen, nur um mich dann von diesem Mann über die Schulter werfen zu lassen, dachte sie missmutig. Doch bei der Erinnerung an seine starken Arme wurde ihr so heiß, dass sie jeden Schmerz vergaß.
    „Mr. D’Aquanni …“
    Mit einer ungeduldigen Handbewegung brachte er sie zum Schweigen, trat auf sie zu und überreichte ihr Rucksack und Handy. Auf dem Display waren zahlreiche verpasste Anrufe verzeichnet, alle vom Krankenhaus. Alicia ließ den Rucksack fallen, drückte mit zittrigen Fingern die Tasten und wandte sich ab, um zu telefonieren.
    Sie ging nervös im Raum umher, während sie auf den Aufbau der Verbindung wartete. Dante stellte überrascht fest, dass sie Tränen in den Augen hatte. Damit hatte er nicht gerechnet. Überhaupt machte es ihn nervös, ihr jetzt im Hellen gegenüberzustehen. Ihre Lockenpracht war zum Zopf gebändigt, aber einige Strähnen hatten sich gelöst und ringelten sich um ihre Schläfen. Ihre sanften braunen Augen wirkten riesig in dem zarten, herzförmigen Gesicht. Ihr Anblick verwirrte ihn so, dass er sich kaum konzentrieren konnte.
    Jetzt blinzelte sie energisch gegen die Tränen an, und der feuchte Glanz verschwand aus ihren Augen. Sie erinnerte ihn an ein fauchendes Kätzchen, und komischerweise überkam ihn der Wunsch, sie zu trösten und zu beschützen. Er lächelte grimmig in sich hinein. Was für eine großartige Schauspielerin sie doch war!
    Erleichterung mischte sich in Alicias Panik. Trotz der schlechten Verbindung hatte sie genug gehört. „Das war das Krankenhaus. Meine Schwester ist wach und fragt nach mir. Ich muss sofort nach England.“
    „Ich weiß.“ Seine warme, dunkle Stimme ging ihr durch und durch.
    „Woher?“, fragte sie verblüfft.
    Seine Mundwinkel zuckten. „Ich weiß so einiges, Ms. Parker. Und ich werde noch viel mehr wissen, wenn ich erst in England bin.“ „Sie geben also zu, dass Sie der Vater von Melanies Baby sind?“ Sie war erleichtert, doch tief in ihrem Innersten regte sich Enttäuschung.
    Zornig schüttelte er den Kopf. Er sah schon die Pfundzeichen in ihren Augen. „Oh, nein, da irren Sie sich. Ich bin ganz sicher nicht der Vater dieses Babys. Falls Ihre Schwester überhaupt schwanger ist …“
    „Natürlich ist sie das, sie hat einen unübersehbaren Babybauch! Und Sie sind der Vater. Melanie ist keine Lügnerin!“
    Er winkte nur gereizt ab. „Wenn sie behauptet, ich sei der Vater, dann lügt sie. Aber genug davon. Gehen wir.“
    Alicia griff nach ihrem Rucksack und eilte ihm nach. „Warten Sie, Mr. D’Aquanni, meine Schwester …“
    An der Treppe blieb er so abrupt stehen, dass sie gegen ihn stieß. Er drehte sich um und fasste sie hart an den Schultern. „Schluss jetzt! Ich will nichts mehr davon hören. Ein Hubschrauber bringt uns zum Flughafen in Mailand.“
    „Sie … Sie nehmen mich mit?“
    Ein kalter Blick aus blauen Augen glitt über sie hinweg. „Sie haben kein Rückflugticket oder Geld. Nur mit einer Kreditkarte, die vermutlich überzogen ist, werden Sie nicht weit kommen.“ Er wandte sich ab und ging die Treppe hinunter. „Sie haben sich den Falschen für Ihr Spiel ausgesucht, Ms. Parker“, drang seine Stimme zu ihr hinauf. „Und Sie weichen nicht von meiner Seite, bis diese Angelegenheit geklärt ist.“
    Zumindest weiß ich jetzt, wie ich nach Hause komme, dachte Alicia leicht hysterisch. Darüber hatte sie sich bisher noch keine Gedanken gemacht. Als sie ihm nacheilte, hatte sie das unbehagliche Gefühl, dass der Zug, in dem sie saß, gerade unerwartet die Richtung geändert hatte. Doch zum Aussteigen war es längst zu spät.
    Dante sah zu der Frau hinüber, die zusammengekauert auf der anderen Seite des Ganges saß. Sie blickte so angestrengt zum Fenster hinaus, als gäbe es unter der dichten Wolkendecke etwas Faszinierendes zu sehen. Seit der Hubschrauber sie zum Flughafen nach Mailand gebracht hatte, wo sie seinen Privatjet bestiegen hatten, hatte sie kein Wort gesagt. Am
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