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Eiskalte Versuche

Eiskalte Versuche

Titel: Eiskalte Versuche
Autoren: McCall Dinah
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Pistole aus dem Halfter, steckte sie in seinen Stiefelschaft und zog das Hosenbein wieder darüber. Das Halfter ließ er ebenfalls auf dem Boden zurück. Vielleicht glaubte Ross, dass das Sturmgewehr seine einzige Waffe war. Er würde sie ihm abnehmen, und Jack hätte noch eine Chance.
    Er ging wieder den Korridor entlang. Dieses Mal näherte er sich dem Zimmer, ohne seine Schritte zu dämpfen. Ross sollte glauben, er käme direkt von draußen hereingestürmt.
    Entsetzt über die von Ross gestellte Forderung, schüttelte Isabella ungläubig den Kopf.
    „Was um alles in der Welt bringt Sie auf den Gedanken, wir könnten in kurzer Zeit eine solche Geldsumme auftreiben? Sehen Sie sich um. Dies ist ein altmodisches Hotel. Die einzigen Gäste, die wir haben, kommen wegen der Klinik. Der Restaurantbetrieb wirft kaum Gewinn ab. Wir sind keine reichen Leute. Ihre Forderung ist lächerlich.“
    Rostow sah sie drohend an. „Sie lügen. Sie leben hier wie eine Königin. Ihr Vater war Arzt, und die anderen alten Männer sind es auch … amerikanische Ärzte haben immer Geld.“
    „Ärzte sind nur zwei von ihnen“, schränkte Isabella ein. „Und Sie haben sich schon lange aus dem Beruf zurückgezogen.“
    Rostow lachte. „Sie wissen so vieles nicht“, sagte er und wies mit dem Pistolenlauf auf Davids Gesicht. „Warum sagen Sie ihr nichts? Warum halten Sie das kleine Mädchen noch immer in Unwissenheit?“
    Isabella sah ihre Onkel an und wartete darauf, dass sie Rostow widersprachen. Aber sie warfen ihr nur bedauernde Blicke zu.
    Plötzlich brach der Zorn aus ihr heraus. „Ich kann das nicht mehr aushalten! Nein, ich
will
das nicht mehr aushalten! Keine Minute länger! Ihr redet in Rätseln. Jeder von euch.“ Sie stand auf und wies auf Ross. „Es gibt kein Geld. Jetzt schießen Sie endlich, und dann lassen Sie uns allein, damit wir in Frieden sterben können.“
    Rostow hatte noch nicht geantwortet, als ein Klopfen an der Tür zu hören war.
    „Isabella? Liebling? Bist du im Zimmer?“
    Hoffnung keimte in ihr auf und erlosch im selben Moment. Das war Jack! Rostow würde ihn töten.
    „Jack, lauf weg! Ross hält uns als Geiseln gefangen! Du …“
    Rostow schlug ihr ins Gesicht. Sie fiel hin. In diesem Augenblick stürmte Jack durch die Tür, das Gewehr auf Victor Ross gerichtet. Jack warf einen Blick auf die zusammengekrümmt am Boden liegende Isabella und auf den Mann, der über ihr stand.
    „Sie elender Hundesohn.“ Seine Stimme war leise und tonlos, aber der Ausdruck in seinen Augen verriet die Wut, die in ihm kochte.
    Rostow grinste. „So treffen wir uns wieder. Ich hatte gleich den Verdacht, dass Sie kein Schriftsteller sind. Und jetzt weg mit dem Gewehr, sonst bringe ich Ihre Freundin um.“
    Jack zögerte.
    „Machen Sie schon!“ herrschte Rostow ihn an. „Langsam verliere ich die Geduld, mit allen hier.“
    Jack lehnte das Gewehr an die Wand.
    „Erlauben Sie mir, dass ich mich um sie kümmere“, bat er und wies auf Isabella.
    „Rühren Sie die Frau nicht an“, befahl Rostow. „Das tun Sie erst, wenn ich es sage. Jetzt gehen Sie da hinüber zu den anderen. Ich habe noch viel zu erledigen, bevor die Nacht vorbei ist.“
    Jack verfluchte sich, dass er zu lange mit seinem Eingreifen gewartet hatte. Wäre er früher gekommen, läge Isabella jetzt nicht bewusstlos und blutend am Boden.
    „Gut. Wo waren wir stehen geblieben?“ fragte Rostow, nachdem Jack sich neben dem Kamin hingestellt hatte, nur wenige Zentimeter von Isabellas Kopf entfernt. „Ach ja. Das Geld. Sie wollten mir das Geld besorgen.“
    „Warum sollten wir?“ fragte David. „Sie werden uns ja doch töten.“
    Rostows Augen verengten sich zu einem nachdenklichen Ausdruck. Was der Mann sagte, war nachvollziehbar. Er warf einen Blick auf das Tagebuch am Boden. Vielleicht ließ sich daraus noch Kapital schlagen. Er wies mit der Pistole auf die Kladde.
    „Ich denke, Sie werden mir eine Menge zahlen, damit ich niemandem zeige, was in diesem Buch steht.“
    Jacks Blick glitt ebenfalls zu dem alten Lederband, der dicht bei Isabellas Füßen lag.
    David schüttelte den Kopf. „Wenn wir tot sind, welche Rolle spielt das noch?“
    Rostow grinste höhnisch. „Für Isabella spielt es eine Rolle. So ist es doch, nicht wahr?“
    Die alten Männer saßen in der Falle und wussten es. Sie sahen sich an, dann nickten sie stumm, einer nach dem anderen.
    „Dann kommen wir ins Geschäft?“ fragte Rostow.
    „Sie sollen Ihr Geschäft haben“, sagte
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