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Eiskalte Versuche

Eiskalte Versuche

Titel: Eiskalte Versuche
Autoren: McCall Dinah
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sicher.“
    Isabellas Magen verkrampfte sich. In Gedanken schrie sie nach Jack.
    „Was in drei Teufels Namen wollen Sie dann durch diesen Überfall erreichen?“ fragte David.
    „Halten Sie den Mund! Das werden Sie und die anderen früh genug erfahren“, schnauzte Rostow ihn an.
    Minuten später hörten sie Stimmen im Korridor, dann näherten sich Schritte.
    „Sie kommen“, stöhnte Isabella. „Lieber Gott, sie gehen direkt in die Falle.“
    „Ein Wort, und er ist tot“, warnte Rostow sie und bohrte den Pistolenlauf in Davids Wange.
    Isabella warf einen verzweifelten Blick zu ihrem Onkel hinüber. Er saß mit geschlossenen Augen in seinem Sessel, und sein Gesicht war kalkweiß.
    Die Tür ging auf. Jasper trat als Erster ein. Die anderen folgten ihm dichtauf.
    „David, was um alles in der Welt …“
    Jasper schnappte nach Luft und erstarrte.
    „Reinkommen“, schnauzte Rostow. „Oder er ist ein toter Mann.“
    Alle schlüpften in das Zimmer und drückten sich mit dem Rücken an die Wand; vier alte Männer, stumm und schreckerfüllt.
    „Was geht hier vor?“ fragte Thomas schließlich. Seine Stimme zitterte vor Angst.
    „Bitte erlauben Sie ihm, sich zu setzen“, bettelte Isabella. „Er wurde eben erst aus dem Krankenhaus entlassen.“
    Rostow runzelte die Stirn, dann winkte er den alten Mann zu dem dritten Sessel, der beim Kamin stand. John fasste Thomas an einem Arm, Rufus am anderen. Beide halfen ihm beim Hinsetzen. Jasper hielt die Augen fest auf David gerichtet, als versuchte er, seine Gedanken zu lesen. David erwiderte den Blick nicht. Er hielt die Lider gesenkt und schien niemanden ansehen zu wollen.
    „Nun … wie sagt man in Ihrer Sprache? Oh ja … ich weiß“, höhnte Rostow. „Gemütlich ist es hier, nicht wahr?“
    David hob den Kopf. Sein Gesicht war wutverzerrt.
    „Alle sind hier, wie Sie verlangt haben. Jetzt sagen Sie uns, was Sie wollen.“
    Rostow zog Franks Tagebuch aus der Tasche und warf es vor den Füßen der Männer auf den Boden.
    „Was ist das?“ fragte Jasper.
    „Vaclav Wallers Tagebuch“, sagte Rostow.
    „Jesus, Maria und Josef“, murmelte Rufus und schickte den anderen einen verzweifelten Blick.
    „Wer ist Vaclav Waller?“ fragte Isabella.
    Rostow zeigte ein breites Grinsen. „Ah … sie kennt nicht alle Ihre kleinen Geheimnisse, wie?“
    „Halten Sie den Mund“, sagte David. „Sagen Sie uns einfach, was Sie wollen, und dann gehen Sie.“
    „Geld!“ sagte Rostow. „Ich brauche Geld, um zu verschwinden.“
    Isabella sprang auf. „Ich habe Geld im Safe. Sie können alles haben. Aber tun Sie uns nichts.“
    Rostow stieß sie mit dem Pistolengriff beiseite. Sie geriet ins Stolpern und fiel vor den Sessel, in dem Thomas saß. Alle fünf alten Männer sahen plötzlich aus, als würden sie Rostow im nächsten Moment anspringen.
    Rostow machte einen Schritt rückwärts und zielte auf Isabellas Kopf.
    „Eine Bewegung, und sie ist tot“, sagte er. „Setzen Sie sich alle hin und rühren Sie sich nicht, bis ich Ihnen einen anderen Befehl gebe.“ Er warf einen Blick auf Isabella. „Für Sie gilt das Gleiche.“
    Isabella kam auf die Knie. In ihren Ohren war ein Summton. Mit einem wütenden Blick auf den Russen, als wollte er ihn herausfordern, doch zu schießen, half Jasper ihr zurück in den Sessel.
    Rostow lächelte höhnisch. Die Sache lief immer besser. Es war unübersehbar, dass die fünf alten Männer alles tun würden, damit ihre Isabella in Sicherheit war.
    „Ihr erbärmliches Kleingeld brauche ich nicht, Miss Abbott. Ich will eine ausreichend große Summe, damit ich untertauchen kann. Denn ich habe beschlossen, dass ich nicht nach Russland zurückgehe.“
    „Warum sind Sie überhaupt hier?“ fragte sie.
    Rostow sah sie an, überrascht von ihrer Haltung. Die meisten Frauen wären unter seiner Drohung zusammengebrochen. Verletzt und blutend, trotzte sie seinem Blick.
    „Weil man mich hergeschickt hat“, antwortete er.
    „Damit Sie meinen Onkel umbringen?“
    Er schnaubte halblaut. „Frank Walton hat den Entschluss gefasst, sich selbst zu töten.“
    „Das glaube ich nicht“, sagte Isabella. „So etwas würde er nicht machen.“
    „Nun, er hat es doch getan“, erwiderte Rostow. „Er starb lieber, als mit mir zu kommen.“ Er zuckte mit den Achseln. „Ich kann es ihm nicht verdenken. Überläufer genießen in Russland kein hohes Ansehen. Außerdem war er todkrank. Meine Ankunft hat sein Ableben nur beschleunigt.“
    „Todkrank?“ fragte
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