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Eine zu wenig im Bett

Eine zu wenig im Bett

Titel: Eine zu wenig im Bett
Autoren: Vickie Thompson
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bleiben!”
    Hunter war schwieriger zu verstehen, weil er nicht schrie. Lindsay glaubte zu hören, wie er sagte: “Ich habe dich immer gemocht.” Oder vielleicht war es auch: “Ich werde dich immer mögen.” Sie hoffte, dass er nicht Letzteres gesagt hatte, denn es hörte sich wie ein wirklich schlimmer Streit an. Und wenn es so war, wollte sie, dass Hunter nicht das Herz gebrochen wurde.
    Doch sie musste zugeben, dass die Chancen dafür nicht gut standen. Er hatte sich so verhalten, als hätte er diese Frau ernsthaft geliebt – und nun erklärte sie ihm, dass er nicht mehr als ein angenehmer Liebhaber mit hilfreichen geschäftlichen Beziehungen gewesen war. Was für eine Hexe!
    Aber wenn Hunter mit einem gebrochenen Herzen endete, würde er aus der Kategorie der bereits vergebenen Männer in die Kategorie der kürzlich verlassenen Männer wechseln. Und dieser Kategorie hatte Lindsay abgeschworen. Ja, schon, dachte sie, aber es ist schließlich
Hunter
, über den ich hier spreche. Vielleicht konnte sie für ihn, den Star ihrer verbotenen Fantasien, eine Ausnahme machen.
Nein, verdammt noch mal. Keine Ausnahmen.
Sie hatte das alles schon viel zu oft erlebt.
    “Und ich sage dir noch etwas”, verkündete Hunters zukünftige Exfreundin. “Der Sex war durchschnittlich! Nichts Besonderes. Auf einer Skala von eins bis zehn würde ich dir eine Fünf minus geben!”
    “Autsch.” Lindsay fühlte mit Hunter. Nach dieser Schimpftirade war er bestimmt verletzt.
Aber wenn das, was die beiden miteinander veranstaltet haben, nicht mehr als eine Fünf minus sein soll, dann werde ich im nächsten Jahr ganz sicher den Oscar gewinnen. Ja, genau …
    “Ein schönes Leben noch!”, brüllte die Frau.
    Als Hunters Apartmenttür krachend ins Schloss fiel, zuckte Lindsay zusammen. Es war vorbei. Hunter Jordan, der Typ, von dem sie niemals gedacht hätte, dass jemand ihn sitzen lassen könnte, war gerade so was von abserviert worden. Und Lindsay konnte sich beim besten Willen nicht vorstellen, warum. Vielleicht gab Silicon Sally ihm die Schuld dafür, dass sie nicht auch in der nächsten Bademodenausgabe auf dem Cover war? Vielleicht war sie aber auch einfach nur total verrückt.
    Armer Hunter. Nebenan war es plötzlich ganz still. Lindsay konnte ihn praktisch vor sich sehen – zusammengesunken in einem Sessel, während er vollkommen verunsichert an die Wand starrte und seine sexuellen Fähigkeiten infrage stellte. Viele Männer hatten Lindsay erzählt, wie unattraktiv sie sich gefühlt hatten, nachdem sie verlassen worden waren. Hunter war total entmannt worden. Welcher Mann kam schon damit zurecht, dass er im Bett angeblich eine Niete war? Keiner.
    Sie konnte es nicht länger ertragen. Niemand sollte in einem solchen Moment allein sein. Sie würde einfach so tun, als hätte sie den Streit nicht mitbekommen, und ihn fragen, ob er ihr dabei half, das TV-Regal zusammenzuschrauben. Und möglicherweise würde es ihm und seinem Selbstwertgefühl helfen, wenn er seine Männlichkeit mit einem Schraubenzieher unter Beweis stellen konnte. Er brauchte einen Freund, und sie wollte dieser Freund sein. Weiter als Freundschaft würde es nicht gehen. Sie hatte eine Entscheidung getroffen. Und daran würde sie sich auch halten.
    Hunter seufzte und fuhr sich mit gespreizten Fingern durch sein noch immer feuchtes Haar. Pamela hatte ihn unter der Dusche erwischt; er war nur mit einem um die Hüften geschlungenen Handtuch zur Tür gegangen. Ja, er hatte gehofft, dass es Lindsay wäre, die ihn bitten würde, ihm mit dem Möbelaufbau zu helfen. Zugegeben: Er hatte ein wenig damit gerechnet, dass das “Unter-der-Dusche-erwischt”-Szenario Eindruck auf sie machen würde – der sich vielleicht irgendwann auszahlen würde.
    Vermutlich hatte er sogar ein Lächeln auf den Lippen gehabt, als er geöffnet hatte. Das kam davon, wenn man vorher nicht durch den Türspion sah. Pamela hatte sein Lächeln erwidert und dann versucht, das Handtuch zu lösen. Als er sie davon abgehalten hatte, war die Hölle losgebrochen.
    Verdammt.
Er hatte gehofft, sie würde einfach wieder gehen, aber offenbar hatte sie nicht glauben können, dass er sie nicht wieder zurückhaben wollte. Er bezweifelte, dass viele Männer die Chance auf Sex mit Pamela ausgeschlagen hatten – falls überhaupt jemals jemand Nein gesagt hatte. Er war selbst ein bisschen überrascht, dass er sie abgewiesen hatte. Selbst vollständig angezogen war Pamela derart aufreizend, dass die Männer in ihrer
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