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Eine zu wenig im Bett

Eine zu wenig im Bett

Titel: Eine zu wenig im Bett
Autoren: Vickie Thompson
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PROLOG
    M ai
    Hunter Jordan tat es … schon wieder.
    Lindsay spähte auf die leuchtende Anzeige ihres Radioweckers. Kaum zu glauben! Vor nicht einmal einer Stunde hatte er schon einmal höchst leidenschaftlichen Sex gehabt. Zumindest hatte Lindsay das aus den atemlosen Schreien seiner Freundin und seinem befriedigten Stöhnen geschlossen. Und jetzt fingen sie wieder von vorn an. Was war nur los mit diesem Mann?
    Oder besser:
Wer
war mit diesem Mann zusammen? Eine sehr glückliche Frau – so viel stand fest. Eine Blondine mit Körbchengröße 80 E, das hatte Lindsay mit eigenen Augen gesehen. Lindsay, eine 70 C, hatte weder leidenschaftlichen noch sonst wie gearteten Sex gehabt, seit sie vor einem Jahr hier eingezogen war. Und jetzt war sie dazu verdammt, dem stetigen
Rums, rums, rums
zuzuhören, wenn Hunters Bett gegen die Wand krachte.
    Gut, sie war nicht direkt gezwungen, zuzuhören. Sie könnte in ihr Wohnzimmer gehen, die Musik aufdrehen und so die Geräusche übertönen. Das hatte sie schon während der ersten Runde getan. Irgendwie. Gegen Ende war sie allerdings zurück in ihr Schlafzimmer geschlichen, um dem großen Finale zu lauschen. Sie war wirklich jämmerlich. Doch den Reaktionen seiner Freundin während ihrer sechsmonatigen Beziehung nach zu urteilen, versprach Hunter wahrhaft sagenhafte Schlussakte.
    Lindsay musste sich ihren Kick eben holen, wo sie ihn bekommen konnte.
    Offensichtlich war Hunter gerade dabei, “Silicon Sally”, wie Lindsay sie insgeheim nannte, einen weiteren fantastischen Höhepunkt zu verschaffen. Sie ahnte es, weil das Stöhnen wieder eingesetzt hatte. Noch nie hatte ein Mann Lindsay dazu gebracht, so zu stöhnen – wenn man einmal von dem Abend absah, an dem ihr Kopf wiederholt unsanft gegen die Wand gestoßen war, als Sherman, der Idiot, mit ihr geschlafen hatte. Um ein Haar hätte Lindsay eine Gehirnerschütterung davongetragen. Zum Glück war Sherman dann doch noch aufgegangen, dass sie um Hilfe schrie und ihn nicht anflehte, sie härter zu nehmen.
    Hunter würde sich sicherlich niemals so ungeschickt anstellen. Jeder, der gesehen hatte, wie er die Bademoden-Models in der neuesten Ausgabe des Hochglanzmagazins
Instant Replay
fotografiert hatte, wusste: Dieser Mann verstand die Frauen. Lindsay war sich ziemlich sicher, dass es sich bei der Frau im roten Bikini auf dem Cover um seine Freundin handelte. Es war nicht eindeutig zu sagen, da sie normalerweise nicht im roten Bikini vor Hunters Apartment herumstolzierte – aber die Proportionen ihres Körpers und der Brüste stimmten, und sie hatte die hohen Wangenknochen eines professionellen Models.
    Oh ja, Hunter verstand die Frauen – wenn man den verzückten Schreien weiblicher Ekstase, die durch die Wand drangen, Glauben schenken konnte. Die Schreie wurden immer schriller, wurden schließlich zu einem mitreißenden Crescendo. Lindsay war ebenfalls aufgewühlt. Sie wartete darauf, dass auch Hunter mit seinem tiefen Stöhnen einfiel. Doch stattdessen begann seine Freundin wieder zu keuchen und reihte atemlos Worte aneinander –
ja-oh-ja-oh-ja-oh-ja-oh-ja.
Hunter schien ihr einen multiplen Orgasmus zu verschaffen.
    Lindsay schlug die Decke zurück und erhob sich aus dem Bett, um ins Wohnzimmer zu ihrer Stereoanlage zu gehen. Mit der geballten Faust an die Wand zu hämmern stand wohl nicht zur Diskussion. Seit sechs Monaten hörte sie sich diese Symphonie der Lust zwei- bis dreimal die Woche an. Wenn sie jetzt an die Wand trommelte, wäre Hunter klar, dass sie die ganze Zeit über Voyeur gespielt hatte.
    Sie sollte sich einfach einen Vibrator kaufen und es gut sein lassen. Aber diesen Schritt zu gehen käme dem endgültigen Eingeständnis gleich, dass sie tatsächlich für eine sehr, sehr lange Zeit keinen Sex haben würde. Und als unerschütterliche Optimistin hoffte Lindsay, dass es nicht so weit kommen würde.
    Sie stampfte ins Wohnzimmer. Im Licht einer Straßenlaterne, das durchs Fenster fiel, stellte sie die Musik an und drehte den Lautstärkeregler auf. Dann entschloss sie sich, als Ersatzbefriedigung eine Banane zu essen. Gott, sie brauchte einen Freund. Zum Teufel, sie brauchte ein
Date.
    Im vergangenen Jahr hatte sie eine weitreichende Entscheidung getroffen: Sie hatte sich geschworen, sich mit keinem Mann mehr zu verabreden, der sich nur über eine Enttäuschung hinwegtrösten wollte. Und unglücklicherweise schränkte dieser Entschluss ihre Chancen auf ein Date erheblich ein. Ihre beste Freundin Shauna behauptete,
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