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Eine sueß saure Liebesgeschichte

Eine sueß saure Liebesgeschichte

Titel: Eine sueß saure Liebesgeschichte
Autoren: Frieda Lamberti
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Quitte gelb.«
   »Ja, Mami«, antwortet er verlegen und legt eine Flasche Rotwein in den Einkaufskorb. Als wir an der Kasse anstehen, greife ich mit meinen Fingern durch sein dichtes Haar.
   »Zieh dich nicht so runter, Lutz. Du bist ein prima Kerl und das Leben ist so wunderbar bunt. Es teilt sich in Phasen auf. Und jede Wandlung bringt neue, tolle und überraschende Wendungen. Es wird wieder besser, glaub mir!« Ich bekomme einen Kuss auf die Stirn und ich kräusele wieder meine Nase. Ja, ich hab dich auch gern, denke ich und packe unsere Einkäufe in umweltschonende Papiertüten.

»Großen Appetit habe ich nicht. Du brauchst dir keine große Mühe zu geben.«
   »Pasta?« Buche nickt und ich schlage vor, zornige Nudeln für uns zuzubereiten.
   »Penne Arrabiata. Schön scharf! Und wenn du brav aufisst, dann bekommst du sogar ein kleines Glas Wein dazu.« Das lässt sich mein Schluckspecht nicht zweimal sagen und öffnet sofort die Flasche Barbaresco. Der rote Rebensaft bekommt keine Gelegenheit zum Atmen und wird von ihm ohne lange Umschweife in zwei Gläser gefüllt.
   »Skol, Lotte und nochmal danke, dass du hier bist.« Ich schicke ihn hinaus zu meinem Wagen, um drei Gläser der pikanten Tomatensoße aus meinem Deli Korb zu holen. Rasch nutze ich die Gelegenheit und flitze zum Telefon im Wohnbereich. Aber der Festnetzanschluss ist tot. Enttäuscht verziehe ich das Gesicht und lege den Hörer wieder auf. Nicht unbemerkt vor Buche, denn er fragt »Willst du telefonieren? Den Festnetzanschluss haben wir abgemeldet. Für die kurzen Aufenthalte lohnte es sich nicht.«
   »Wieso habt ihr das Telefon abgemeldet.«
   »Na, weil das hier unser Haus ist. Meine Frau und ich haben es vor zwei Jahren gekauft. Du kannst gern mein Handy nehmen.« Aber ich lehne ab.
   »Ich hab mich schon gewundert. Für ein Ferienhaus zur Miete ist es hier eindeutig zu chic eingerichtet.«
   »Ja, dafür hatte meine Madame ein Händchen.«

Bei jeder Gabel verzieht er das Gesicht.
   »Sag, willst du mich umbringen? Das ist höllenscharf! Wie kriegst du das nur runter, ohne mit der Wimper zu zucken.«
   »Ich bin halt kein Weichei. So wie du!«, lache ich ihn aus.
   »Ich gebe dir gleich Weichei!« Aber es kommt nicht mehr dazu. Sein Handy vibriert und Buche liest die SMS laut vor.
   »O.J. und Maja kommen morgen früh schon gegen neun. Sie wollen noch vor der großen Reisewelle aufbrechen und sie bleiben bis Pfingstmontag. Super, dann lassen wir vier hier die Sau raus.«
   »Die Sau bleibt im Stall. Und ich werde morgen früh wieder nach Hause fahren.«
   »Warum? Hast du schon Heimweh nach King Kong? Sei nicht blöd, Lotte. Wir machen uns zusammen ein nettes Wochenende. Und wenn du darauf bestehst, bleibt die Sau im Stall.«

Es ist gerade mal 18.00 Uhr und ich bin unendlich müde. Ständig fallen mir die Augen zu und ich mache den Vorschlag, an die frische Luft zu gehen. Buche greift die Hundeleine und scheucht mich über die Dünen hinunter zum Strand. Durch die aufgelockerte Wolkendecke blitzt ab und zu die Sonne durch und ich atme die frische Seeluft tief ein. Plötzlich verlangsamt er das Tempo und flüstert mir zu, dass die beiden Frauen, die uns entgegen kommen, die besten Freudinnen seiner Madam sind.
   »Spiel mit, Lotte. Bitte. Ich entschuldige mich auch jetzt schon bei dir.« Ich verstehe kein Wort und erschrecke kurz, als er nach meiner Hand greift, sich dicht vor mir aufstellt und seine Lippen zärtlich auf meinen Mund drückt.
   »Lutz?«, ruft die Frau im roten Short und schaut uns entgeistert an.
   »Ach, Thea. Du auch hier? Darf ich vorstellen. Das sind Thea und Steffi, meine Nachbarinnen. Und das ist meine Lotte!« Meine Lotte? Warum sagt er das? Ich drücke meine Hand, die er immer noch festhält, mit ganzer Kraft um seine Finger und quetsche so lange, bis ich seine einzelnen Knochen fühlen kann.
   »Guten Tag«, sage ich kurz in die perplexen Gesichter der beiden Frauen. Ich erhalte einen abfälligen Blick und die besten Freudinnen seiner Madam verabschieden sich mit den Worten »Na dann viel Spaß!« Ich halte meine Wut gerade noch solange im Zaum, bis die Nachbarinnen in ausreichender Entfernung sind und sie meinen Ausbruch nicht mehr hören können.
   »Bist du noch dicht? Was sollte dieses kindische Schauspiel? So langsam reicht es mir. Ich stehe zwanzig Jahre lang im Verdacht, die Gespielin des Chefs gewesen zu sein. Zuhause in
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