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Eine sueß saure Liebesgeschichte

Eine sueß saure Liebesgeschichte

Titel: Eine sueß saure Liebesgeschichte
Autoren: Frieda Lamberti
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»Bringe trockenen Sekt, Limetten und Minzblätter mit!«, ruft Martin ihm noch nach. Danach habe ich keine Chance mehr, mich ihm zu entziehen. Wir sind allein und er tritt auf mich zu. Mit seinem durchdringenden Blick fesselt er mich und ich verharre wie angewurzelt an der Wand.
   »So, und nun zu dir. Also warum?«
   »Warum was?«, frage ich naiv zurück.
   »Weshalb antwortest du nicht auf meine Anrufe, Nachrichten und Kurzmitteilungen?«
   »Ich hatte keinen Saft mehr! So einfach ist die Erklärung. Erst heute Morgen hat Maja mir ihr Ladegerät geborgt. Ich wusste nichts von deinen Bemühungen, mich zu erreichen.«
   »So, es fehlte dir also nur an Saft? Und wieso begrüßt du mich mit einem lieblosen Hallo? Habe ich mir nach fünf Stunden Fahrt nicht ein wenig mehr verdient?«
   »Solltest du noch näher kommen, könnte es sein, dass mein Hund dich gleich anfällt. Er ist auf zudringliche Männer abgerichtet und schreitet sofort ein, wenn ihm eine Situation zu heikel erscheint.«
   »Braver Hund! Ich hoffe, dass er gestern nicht zu oft eingreifen musste.«
   »Du hast ja Humor, Seibert. Wo hast du den bloß all die Zeit versteckt?«
   »Und du hast deine Schlagfertigkeit noch weiter ausgebaut. Ich sehe schon, ich muss bei dir wohlüberlegt vorgehen. Ach so, übrigens noch schöne Grüße von Anja. Sie hat mir zwei Flaschen von deinem Blütensirup mitgegeben und mir geraten, dich mit Hugo abzufüllen, um dich gefügig zu machen.«
   »Wann warst du bei Anja? Und warum?«
   »Hab ich dir doch schon gebeichtet. Ich traute deiner Absage nicht und bin deshalb zu dir nach Hause gefahren. Deine Freundin bestätigte mir den Grund deiner Reise. Danach habe ich O.J. angerufen und ihn um die Adresse gebeten. Ende der Geschichte. Und nun lass uns in den Garten gehen. Das Wetter ist wunderbar.«
   »Du bestimmst ja schon wieder, wohin es gehen soll! Woher willst du wissen, ob mir der Sinn nach Frischluft steht?«
   »Heißt das übersetzt, du willst jetzt lieber mit mir auf dein Zimmer gehen? Und was machen wir dann?«
   »Fass, Kurt. Beiß ihn. Los mach ihn fertig!«
   »Dein Hund wird mir nichts tun. Wir sind uns einig. Er hat keine Lust mehr, dir ständig die Verehrer vom Hals zu halten und er hat mir diese Aufgabe vertrauensvoll übertragen.«
   »Seibert, du hast einen Knall! Aber du hast auch Recht. Das Wetter ist schön und wir sollten nach draußen gehen.«
   »Du stimmst mir innerhalb 5 Minuten zu?«
   »Ja, für diesen Punkt brauchst du keinen neuen Besprechungstermin in deinen Timeplaner einzutragen.«
     

Hugo

Gegen Nachmittag brennt die Sonne schon heiß. Auf der windgeschützten Terrasse sitzen wir zu fünft und bechern einen Hugo nach dem anderen. Maja hat sich umgezogen. Sie trägt einen knappen Bikini und O.J. rümpft wiederholt die Nase, als er seine Angebetete dabei beobachten muss, wie sie ihre Auslagen vor Martin demonstrativ zur Schau stellt.
   »Los Lotte, zieh auch endlich deine lange Hose aus und streck deine weißen Storchenbeine in die Sonne«, lacht Buche. Maja will mir mit ihrem gutgemeinten Kommentar zur Seite stehen, bewirkt aber genau das Gegenteil.
   »Frauen in Lottes Alter müssen sich vor den UV Strahlen besonders in Acht nehmen. Ihre Hautzellen regenerieren sich nicht mehr, sondern sterben einfach ab. Eine nach der anderen. Tot! Wenn ihr wisst, was ich meine. Man nennt das in Fachkreisen »Photo Aging«, scheissert die gelernte Kosmetikerin klug. Buche scheint meine Gedanken mal wieder zu erahnen und wir beide brechen erneut in schallendes Gelächter aus.
   »Und ich habe gelesen, dass man sich bei direkter Sonneneinstrahlung besser den Kopf bedecken sollte. Weil die Hirnzellen unter der UV Einstrahlung nur so wegschmelzen. Eine nach der anderen. Tot! Einige von den Anwesenden könnten es bestimmt verschmerzen, aber bei dir bin ich mir nicht so sicher«, sage ich und gehe gackernd ins Haus, um mein Baseball Cap für die Bienenkönigin zu holen.
   »Das war frech, Lotte und deiner so gar nicht würdig«, schimpft O.J. mit mir. Sie will meine Kopfbedeckung nicht und ich verabschiede mich mit meinem Glimmer für ein Stündchen, um einen Ausnüchterungsschlaf zu halten.
   »Wenn es dabei bleibt, dass wir heute Abend feiern gehen, dann brauche ich jetzt eine Verschnaufpause. Vielleicht kann ich ja auf diese Weise die eine oder andere Zelle vor dem vorzeitigen Exitus retten.«

Ich hülle meine
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