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Eine sueß saure Liebesgeschichte

Eine sueß saure Liebesgeschichte

Titel: Eine sueß saure Liebesgeschichte
Autoren: Frieda Lamberti
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meiner Straße werde ich für eine Teilzeitnutte gehalten und jetzt gelte ich hier auch noch als die Neue an deiner Seite.«
   »Entkrampf dich wieder und sehe es doch mal so. Ist der Ruf erst ruiniert, lebt es sich ganz ungeniert.« Ich schnaube noch immer vor Wut. Buche grinst über das ganze Gesicht. Seine Vorfreude darauf, dass seine Madame gleich über die Anwesenheit »seiner Lotte« informiert wird, bereitet ihm sichtbare Genugtuung.
   »Und heute Abend gehen wir ins Seezeichen. Das ist eine Künstlerkneipe hier im Ort. Da werde ich dir noch andere nette Leute vorstellen. Was hältst du davon?«
   »Ich meine, dass ich dieses Schmierentheater bestimmt nicht mitmachen werde. Was bezweckst du eigentlich damit? Ich denke, du willst deine Frau zurück?«
   »Wie kommst du denn auf die Idee? Die soll bleiben, wo der Pfeffer wächst!« Nun bin ich aber richtig verwirrt.

Ich nehme eine lange, heiße Dusche und schlüpfe danach in meinen kurzen Schlafanzug. Meine Haare föhne ich nur über Kopf kurz an. Abgeschminkt trete ich ins Wohnzimmer, wo Buche vor dem Fernseher sitzt.
   »So willst du mit mir auf die Piste gehen?«
   »Hast du einen Hörschaden? Ich hab dir doch gesagt, dass ich nicht mit dir ausgehe.«
   »Was hast du denn dann vor? Willst du mich etwa mit deinen dünnen Storchenbeinen scharf machen?«
   »Ich werde mit dir noch ein, zwei Runden zocken. Dich im Blackjack bis aufs Hemd ausnehmen und danach geht es in die Falle!« Ich werfe ihm das Kartenspiel zu und bestimme, dass er zuerst der Geber ist. Nach einer halben Stunde ist er blank und beschwert sich lautstark.
   »Wie soll ich mich konzentrieren, wenn du mir in diesem Aufzug gegenüber sitzt. Zieh dir gefälligst was über oder willst du, dass ich über dich herfalle?« Ich schreie vor Lachen laut auf und sage, dass er ein schlechter Verlierer ist.
   »Ich habe sexuellen Notstand. Schon seit zwei Wochen.«
   »Dann pflück dir einen. Ich werde dich dabei nicht stören. Komm Kurt. Auf gutes Gelingen. Bis morgen früh.«
     

O.J.

Kurt weckt mich mit seinem lauten Gebell schon um halb acht. Ich wuchte mich aus dem Gästebett und schaue durch das kleine Sprossenfenster hinaus auf die Auffahrt. Das Cabrio vor der Tür zeigt mir, dass O.J. nebst Anhang bereits angekommen ist und ich höre, wie es kurz darauf laut klingelt. Nach dem zweiten Läuten mache ich mich auf, zu öffnen. Auf der Treppe werde ich von meinem Hund überholt und stolpere fast die letzten Stufen herunter. Völlig verschlafen empfange ich die beiden.
   »Wo ist Buche?«, fragt O.J. und mustert mich ungläubig von oben bis unten.
   »Hier. Ich komme. Hab euch gar nicht gehört.« Mit einem Boxershort bekleidet und mit freiem Oberkörper steigt er die Treppe herunter.
   »Gut geschlafen?«, frage ich den Hausherrn. Er nickt mit geschlossenen Augen.
   »So gut, wie schon lange nicht mehr.«
   »Na, dann warst du wohl noch erfolgreich«, gackere ich und erhalte postwendend von ihm einen Klaps auf meinen Hintern.
   »Ich gehe jetzt erst einmal ins Bad und richte mich her«, sage ich und Maja antwortet »Eine sehr gute Idee! Ich kümmere mich in der Zwischenzeit um das Frühstück.« Eine sehr gute Idee, wiederhole ich schnippisch aber lautlos. Das kann auch nur ein junges Huhn von Anfang zwanzig sagen. Die hat schon mal bei mir verschissen, beschließe ich, als ich mir die Zähne putze. Nach meiner Katzenwäsche stehe ich zehn Minuten später in der Küche und höre, wie Maja ihren »Spatzl« bittet, Brötchen zu kaufen.
  »Wie viele für dich?« fragt O.J. mich und sein Blick ist ungewöhnlich unfreundlich.
   »Ein Körnerbrötchen für mich und für Kurt ein einfaches Rundstück.« Ich nehme die Leine und mache mich für einen kurzen Gang zum Strand auf. Als ich wenig später zurück komme, sehe ich, dass Maja für fünf gedeckt hat.
   »Der Hund kriegt morgens nur ein trockenes Brötchen. Er sitzt nicht mit am Tisch«, sage ich spöttisch. Ich hab mir gleich gedacht, dass sie nicht bis drei zählen kann, geschweige denn bis vier.
   »Das fünfte Gedeck ist für Martin. Er wird auch gleich eintrudeln. Es sei denn, er steckt noch immer im Stau vor Lübeck fest.« Ich hoffe, mich verhört zu haben und schaue zu Buche, der wie immer grinsend alles von der Seitenlinie aus beobachtet.
   »Martin hat gestern Abend bei uns angerufen und nach der genauen Adresse vom Haus gefragt. Ich habe ihm zwar
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