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Eine schwierige Mission Vol. 3 (German Edition)

Eine schwierige Mission Vol. 3 (German Edition)

Titel: Eine schwierige Mission Vol. 3 (German Edition)
Autoren: Simon Rhys Beck
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Es war nur so eine Ahnung gewesen, dass irgendetwas nicht stimmte. Als er seinen Posten auf der Brücke verlassen hatte, war ihm aufgefallen, dass die Tür von Corbains Quartier offenstand. Corbain sei seltsam gewesen, hatte Bill gesagt. Doch dass er Bill angreifen würde, damit hatte Rayk nicht wirklich gerechnet. Scheiße. Er wäre fast zu spät gekommen.
    Vorsichtig verband er Bills Verletzung. Die Wunde war zum Glück nur oberflächlich. Sobald sie ein wenig verschorft war, konnte er sie mit einem Healer versiegeln.
    Bill wollte aufstehen, doch offenbar wurde ihm schwindelig.
    Rayk schob ihn zurück auf das Bett. „Bleib liegen. Ich werde mit Corbain sprechen müssen. Es ist sicher besser, wenn du nicht dabei bist.“
    Bill knurrte etwas, das nicht gerade wie eine Zustimmung klang.
    Rayk stand schon in der Tür, als er Bills Stimme hörte.
    „Rayk?“
    Rayk drehte sich noch einmal um. „Ja?“
    „Kommst du gleich zurück?“
    Der Schmerz, der sich in Rayks Brust ausbreitete, war kurz und heftig. In diesem verdammt schwachen Moment wollte Bill ihn an seiner Seite. Und Rayk wollte nichts mehr als seinen Arm um ihn legen und ihn halten. Aber da schwang noch etwas anderes in Bills Stimme mit, ganz leise, fast nicht wahrnehmbar. Schmerz und Verzweiflung. Das alles wollte Rayk von ihm nehmen, doch er wusste nicht, wie.
    „Ja, ich komme zurück“, versprach er.
    Dann machte er sich auf den Weg, um Corbain zur Rede zu stellen.
     
    Corbain war in sein Quartier zurückgekehrt. Er wartete dort ganz offensichtlich auf ihn.
    Rayk bemühte sich, seine eigenen Emotionen unter Kontrolle zu halten. Er musste herausfinden, was zwischen Corbain und Bill passiert war.
    „Ich erwarte eine ...“, Rayk wiegelte ab und entschied sich für: „Erklärung.“
    Corbain fletschte die Zähne, von Bills Blut war nichts mehr zu sehen. „Die kannst du haben. Jandor hat mich angelockt, er war Beute. Ich habe von Anfang an gesagt, dass Konvulianer ein Problem mit Menschen haben.“
    „Darum hast du ihn angegriffen?“
    „Ich habe ihn nicht angegriffen. Sonst wäre er jetzt tot.“ Corbain grunzte unwillig. „Am Anfang des Meni‘kar, des Jagdzyklus, gibt es eine Zeit … die nennt sich Kulchur ...“ Er suchte nach einem passenden Wort. „Blutdurst.“ Er funkelte Rayk aus seinen schwarzen Reptilienaugen an.
    Rayk bemühte sich, ruhig weiterzuatmen. „Blutdurst“, wiederholte er. „Du hast sein Blut getrunken.“
    „Es war rein rituell – und es wäre gar nicht passiert, wenn Jandor sich nicht wie ein Opfer verhalten hätte!“
    Jetzt schnaubte Rayk empört. „Wie ein Opfer verhalten? Was soll das nun wieder heißen?“
    „Er hatte Angst. Diese Angst, die alle anderen menschlichen Emotionen überdeckt – damit hat er mich zu sich gelockt. Und als ich da war, ist er einfach erstarrt. Beute.“
    Rayk räusperte sich. „Ich denke, du solltest dich entschuldigen ...“
    „Dann entschuldige ich mich eben.“ Er starrte Rayk herausfordernd an. „Nimmst du meine Entschuldigung an?“
    „Doch nicht bei mir!“
    Nun schien Corbain verwirrt. „Ich habe mich an deinem Besitz vergriffen.“
    Rayk unterdrückte den Ärger, der in ihm aufstieg. Für Corbain war das alles rational. Er nickte ein wenig steif. „Ich nehme deine Entschuldigung an. Aber ich erwarte, dass so etwas nicht mehr passiert.“
    Corbain kniff die Augen zusammen. „Und wenn Jandor sich anbietet?“
    Rayk zuckte innerlich zusammen. „Sein Blut wird er nicht anbieten. Alles andere ist seine Sache“, erklärte er widerstrebend.
    „Warum behauptest du das? Jeder Konvulianer, der sich auf eure Emotionen einlassen kann, sieht, dass ihr ein Paar seid. Auch wenn du behauptest, er sei dein Sklave.“
    Rayk richtete sich zu seiner vollen Größe auf. „Er ist mein Eigentum.“
    „Wahrscheinlich verstehe ich nicht allzu viel von euren Beziehungen“, sagte Corbain ohne den Spott zu verhehlen, der darin mitschwang. „Aber was ein Sklave ist, das weiß ich mit Sicherheit. Und ein Sklave kann nicht frei über seinen Körper verfügen – und hat üblicherweise auch keinen Besitz.“
    Rayk hatte keine Ahnung, wohin dieses Gespräch führen sollte. „Und? Was willst du mir damit sagen?“
    Corbain klopfte sich mit der Faust auf die Stelle, wo auch bei einem Konvulianer das Herz schlug. „Dein Herz schlägt schneller, wenn er in deiner Nähe ist. Egal, wie ihr es nennt. Es geht mich auch nichts an.“
    Rayk versuchte, einen klaren Kopf zu behalten. Corbains Worte
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