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Eine schwierige Mission Vol. 3 (German Edition)

Eine schwierige Mission Vol. 3 (German Edition)

Titel: Eine schwierige Mission Vol. 3 (German Edition)
Autoren: Simon Rhys Beck
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Kopf.
    „Ich denke, ich weiß genug, um die Spaceangel zu fliegen“, erklärte Corbain in diesem Moment.
    „Bevor du mein Schiff fliegst, will ich sehen, wie du mit der Simulation zurechtkommst“, widersprach Bill.
    „ Dein Schiff?“, fragte Corbain verblüfft. „Dann stimmt es gar nicht, dass du Rayks Sklave bist?“
    Bill und Rayk warfen sich unbehagliche Blicke zu.
    „Doch, es stimmt“, sagte Rayk schließlich. „Aber die Spaceangel war Jandors Schiff und wird es auch bleiben.“
    „Aha, ein Sklave mit eigenem Besitz – ihr habt seltsame Gesetze.“
    Bill erhob sich aus seinem Sitz. Er hatte keine Lust, Rayks und sein eigenartiges Verhältnis zu erläutern. Wo er doch selbst nicht genau wusste, was sie verband und wie es weitergehen würde. Das Beste wäre vermutlich, wenn er Rayk und Corbain nach Mirilan brachte und dann irgendwie verschwinden könnte.
    „Ich habe Hunger. Wo essen wir?“
    „In der Messe“, sagte Rayk. „Danach können wir ja noch einmal über die Flugsimulation sprechen, oder?“
    Bill zuckte mit den Schultern. „Meinetwegen.“
    Rayk hatte gefüllte Teigrollen zubereitet, die so lecker waren, dass Bill sich ganz ungehemmt den Teller vollschaufelte.
    Corbain probierte ebenfalls mit zusammengekniffenen Augen, dann hellte sich sein Gesicht auf. „Das schmeckt gut. Was ist das?“
    „Kaskaldén ...“
    „Elbenfutter“, warf Bill kauend ein, was ihm einen strafenden Blick von Rayk einbrachte.
    „Mehl, Wasser und Obst – und der Rest ist top secret!“, behauptete Rayk und grinste.
    „Was hat es eigentlich mit den vielen Goldringen auf sich, die du im Gesicht hast – ist das nur Schmuck?“ Bill deutete mit dem Kinn Richtung Corbains Gesicht.
    Der kaute langsam zu Ende. „Die Ringe nennen wir Grocgean , und sie sind eine Auszeichnung.“ Und noch bevor Bill nachfragen konnte, fügte er schmal lächelnd hinzu: „Jeder Ring steht für einen ehrenvoll getöteten Gegner.“
     

Nach dem Essen kehrten sie gemeinsam auf die Brücke zurück. Bill ließ sich erweichen und stellte für Corbain den Flugsimulator ein. Er hatte keine Eile zurück nach Mirilan zu kommen, nicht, solange er nicht wusste, was ihn dort erwartete.
    Corbains rasche Auffassungsgabe überraschte ihn. Der Konvulianer hatte nicht übertrieben. Er konnte vermutlich jedes Schiff fliegen. Seine Manöver waren butterweich und er reagierte so schnell auf die fingierten Angriffe, dass Bill sich insgeheim wünschte, er könnte Corbain auf seinem Schiff behalten. Er war sicher, dass es für ihn wieder Zeiten geben würde, in denen er einen schnellen Shooter an Bord brauchte. Dafür müsstest du erst einmal wieder frei sein, erinnerte ihn eine eindringliche Stimme in seinem Kopf. Und willst du das wirklich? In dein Leben als Outlaw zurückkehren? Ständig auf der Flucht?
    Er schüttelte die unliebsamen Gedanken ab und beugte sich leicht zu Corbain hinüber. „Hier kannst du sehen, ob es noch eine letzte Energiereserve gibt.“ Er tippte mit dem Finger auf einen kleinen Monitor. „Praktisch, wenn man sich auf der Flucht befindet.“
    Corbain stieß ein leises, bedrohliches Grollen aus.
    Langsam zog sich Bill wieder auf seinen Sitz zurück. Er wusste nicht, ob Rayk das Knurren überhaupt gehört hatte.
    Der saß schräg links hinter ihnen, er fühlte Rayks Blick in seinem Nacken. Seine Eifersucht hatte Bill erstaunt, er war nicht gut in Beziehungssachen. Und wieder fragte er sich, ob sie das hatten: eine Beziehung. Rayk und er waren sich so ähnlich. Sie beide tanzten um einander herum, scheinbar planlos, aber immer auf der Hut. Keiner wagte sich einen Schritt näher, weil wahrscheinlich keiner von ihnen wusste, wohin der nächste Schritt führte. Weder er noch Rayk würden sich jemals fallen lassen können, sich in die Hand des anderen geben – es sei denn beim Sex. Aber gehörte das nicht dazu, wenn man eine Beziehung führte?
    Für Bill hatte es immer nur Affären gegeben, mit Frauen, mit Männern. Vermutlich hatte er mehr als einem seiner Kurzzeit-Partner das Herz gebrochen. Aber er konnte nicht anders, konnte nicht mehr loslassen. Er fragte sich, ob es Rayk ähnlich ergangen war.
    „Und, bist du jetzt überzeugt?“ Corbains tiefe Stimme riss ihn aus seinen Gedanken.
     
     

Wie ein Stein fiel Bill an diesem Abend in seine Koje. Er war aufgewühlt und gleichzeitig vollkommen erschöpft. Die Gefühle, die er für Rayk entwickelte, brachten ihn aus dem Konzept, zerstörten die Mauer, die er um sein Herz herum
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