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Eine schwierige Mission Vol. 3 (German Edition)

Eine schwierige Mission Vol. 3 (German Edition)

Titel: Eine schwierige Mission Vol. 3 (German Edition)
Autoren: Simon Rhys Beck
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    „Wenn du es ihm nicht sagst, werde ich es tun.“ Bill starrte konzentriert auf die Anzeigen seiner Monitore. Trotzdem bemerkte Rayk seine nur mühsam unterdrückte schlechte Laune. Er versuchte, ein Grinsen zu verbergen.
    Doch Bill hatte es natürlich gesehen. „Wüsste nicht, was daran lustig ist! Ich lasse mir mein Schiff nicht zustinken! Er hat keinen Grund mehr, dieses Zeug auf seine Haut zu schmieren. Ich kann seine Gefühle jedenfalls nicht riechen .“
    „Dann sag es ihm doch. Ich bin sicher, du findest die richtigen Worte.“ Rayk tat absichtlich, als sei das alles nicht seine Sache. Er ging davon aus, dass Bill sich vorsah, wenn er mit Corbain sprach. Auch wenn der junge Konvulianer eingewilligt hatte, sie nach Mirilan zu begleiten, auch wenn sie sich nähergekommen waren – Corbain gehörte einer anderen Spezies an. Er war anders, er dachte anders und er würde auf Dinge anders reagieren, als ein Mirilaner – oder ein Mensch.
    Bill erhob sich abrupt. „Ich hab den Kurs eingegeben. Du brauchst nichts zu machen.“
    Rayk schenkte ihm ein ironisch-betörendes Lächeln. Bill machte überhaupt keine Anstalten, sich unterzuordnen. Hätte nur noch gefehlt, dass er „Finger weg von meinen Geräten“ hinterherschob.
    Dabei war Rayk der Besitzer der Spaceangel – und der Besitzer des Captains.
    Aber Bill konnte offenbar Gedanken lesen. Er streckte die Hand aus und berührte Rayks Wange. „Tut mir leid, Herr.“ Seine Berührung war so zart wie ein Lufthauch, aber der Spott in seinen Worten unüberhörbar. Rayk konnte Bills Verhalten nicht einordnen, aber er wünschte sich kurz, dass Bill tatsächlich vor ihm kniete, ihn „Herr“ nannte und alles tat, was er verlangte. Allein der Gedanke schickte einen heißen Schauer in seine Körpermitte. Doch Bill war schon weg.
    Drei Tage hatten sie jetzt noch. Rayk wusste nicht, wie es danach weitergehen sollte. Was sollte er tun? Bill zwingen, ihn nach Mirilan zu begleiten? Ihn freilassen? Nur weil Bill in seinen Besitz übergegangen war, hatten sie die von der Jurika verhängte Todesstrafe gegen ihn aussetzen können. Was passierte, wenn Bill frei war? Würde er erneut verfolgt werden? Konnte er untertauchen? Und würde Rayk ihn dann jemals wiedersehen?
    Er seufzte laut. Wahrscheinlich machte er sich darüber hinaus strafbar, wenn er einen Todeskandidaten einfach laufen ließ.
    Warum hatten sie sich unter solchen Umständen kennenlernen müssen? Oder sollte er besser fragen: Warum hatte er sich ausgerechnet in einen Verbrecher verliebt?
    Er ist kein Verbrecher. Du weißt das. Er mag gefährlich sein, aber er ist kein Verbrecher.
    Rayk vergrub das Gesicht in seinen Händen. Er musste sich etwas einfallen lassen. Wenn er doch nur mehr über Bill Jandor hätte in Erfahrung bringen können. Doch Bill selbst hatte zu wenig offenbart, selbst schmerzhaften Verhörmethoden weitestgehend widerstanden. Rayk war sicher, da gab es ein ganz großes Geheimnis in Bills Leben, von dem sie alle nichts wussten. Er hatte zugegeben, gemordet zu haben. Er war ein verdammter Raumpirat, ein Schmuggler und ein Kidnapper. Was er zugegeben hatte, entsprach weitestgehend den Anschuldigungen der interstellaren Jurika.
    Ein einziges Mal war Rayk ganz nahe daran gewesen, mehr zu erfahren. Aber an diesen Moment mochte er nicht gern zurückdenken. Er hatte Bill so weit an seine Grenzen getrieben, ihn demoralisiert, ihn gequält … du hast ihn gefoltert, er müsste dich eigentlich hassen … Eine unwillkommene Erinnerung … Bill hatte das Bewusstsein verloren, und Rayk hatte sich mehr als nur Vorwürfe gemacht. Es war das einzige Mal, dass er so weit gegangen war.
    Aber Bill hatte gestanden, dass er den Chefermittler der Jurika schwer verletzt hatte. Es gab also vielleicht einen persönlich motivierten Grund, warum Bill Jandor mit allen zur Verfügung stehenden Mitteln gejagt wurde.
     

*
     
    Bill schloss kurz die Augen, dann betätigte er den Summer an Corbains Tür. Diese wurde prompt von innen geöffnet. Ein Schwall übel riechender Luft waberte ihm entgegen.
    Der junge Konvulianer sah ihn abwartend an. Er trug noch immer die schwarze Kriegerkluft, die er getragen hatte, als er an Bord gekommen war. Seine Gesichtszüge waren unter der dicken Schicht Kat‘ichir kaum zu erkennen. Corbains Haare glänzten nachtschwarz – auch sie waren mit der Paste behandelt worden.
    Als Bill nähertrat, stand er auf.
    „Was ist los?“ In Corbains Stimme schwang etwas Angriffslustiges mit.
    Aber Bill
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