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Eine schwierige Mission Vol. 3 (German Edition)

Eine schwierige Mission Vol. 3 (German Edition)

Titel: Eine schwierige Mission Vol. 3 (German Edition)
Autoren: Simon Rhys Beck
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nicht, dass ihr etwas Passendes an Bord habt.“
    „Oh scheiße“, murmelte Bill. „Licht!“
    Doch der Nachtmodus ließ nur gedämpftes Licht über den akustischen Befehl zu. Er schwang die Beine aus dem Bett und wollte aufstehen. Corbains Verhalten gefiel ihm ganz und gar nicht.
    Eine große Pranke legte sich auf seine nackte, nass geschwitzte Brust und drückte ihn nach hinten zurück.
    Corbains Gesicht war jetzt ganz nah vor seinem, und Bill erkannte, dass er tief einatmete.
    „Mmmh … vielleicht gibt es ja doch etwas Passendes hier.“
    Gottverdammte Sch…! Hatte Corbain gerade Mensch zu ihm gesagt? Corbain strahlte etwas aus, das Bill die Haare zu Berge stehen ließ. Er hatte das Gleiche gespürt, als er mit ihm unter der Dusche gestanden hatte. Er war die Beute – Corbain der Jäger. Das war das Gefühl. Sein Instinkt befahl ihm, abzuhauen. Schleunigst.
    Corbain drückte ihn mit Leichtigkeit auf die Matratze. Bill zwang sich, nicht zu kämpfen. Er hatte keine Chance gegen den Konvulianer.
    Heiße Finger strichen über seine schweißkühle Haut, zeichneten Linien nach. „Die Bilder auf deiner Haut sind schön. Was bedeuten sie?“
    „Erinnerungen“, presste Bill hervor.
    Ein einzelner Fingernagel kratzte über seine Brust. „Wenn man tief in die Haut schneidet“, sagte Corbain, „zerstört man das Bild … und am Ende die Erinnerung.“
    Bill empfand nackte Angst. Es war das Gefühl aus seinem Albtraum, Corbain schien es in sich aufzusaugen und zu verstärken. Und so konnte Bill es einfach nicht abschütteln. Er versuchte, sich aufzurichten, aber Corbains Gegenwart lähmte ihn. Warum hatte der Konvulianer ihn in so einem schwachen Moment überraschen müssen? Aber natürlich, er selbst hatte Corbain angelockt. Seine Schwäche … Der Konvulianer hatte sie förmlich gerochen.
    Corbains Gesicht senkte sich, Bill spürte den heißen Atem an seinem Hals. Wenn er Glück hatte, würde der Konvulianer ihn mit einem Biss töten. Aber warum tat er nichts dagegen? Er protestierte nicht einmal! Was passierte hier? Warum kam kein einziger Ton über seine Lippen? Jegliche Gegenwehr schien lahmgelegt zu sein. Messerscharfe Zähne schabten über seine Haut, es brannte.
    Corbain stöhnte leicht.
    Oh mein Gott …!
    Er war nichts anderes als verdammtes Frischfleisch.
    Rayk? RAYK?!
    Rayk ist tot, jemand hat ihm ins Gesicht geschossen.
    Nein, das war nur ein Traum!
    Bill blutete, er spürte es, aber es machte ihm nichts aus. Corbains Gewicht auf seinem Brustkorb war angenehm.
    Seine Gedanken verschwammen.

*
     
    „Was geht hier vor? Was macht ihr da?“
    Rayk betätigte manuell den Lichtsensor und helles Licht flammte auf. Er konnte nicht glauben, was er da sah: Corbain lag halb auf Bills nacktem Oberkörper, doch Bill bewegte sich nicht.
    Nur für einen Augenblick hatte er gedacht, die beiden würden es miteinander treiben, doch dann hatte sich ein kalter Schauer auf seinem Rücken ausgebreitet. Hier stimmte etwas nicht!
    Corbain hob erst nur den Kopf, er starrte Rayk an. Seine Lippen, seine Zähne – alles war blutrot. Als er Rayk erkannte, sprang er auf und wich zurück. In seinen Augen spiegelte sich etwas, das Rayk nicht deuten konnte. Doch er gab sofort den Weg nach draußen frei und ließ Corbain aus Bills Quartier fliehen. Darum würde er sich später kümmern müssen.
    Erst jetzt kam wieder Leben in Bills Körper. Er richtete sich langsam auf. Mit zwei großen Schritten war Rayk an seinem Bett und sah, wie Blut an seinem Hals herablief.
    „Alles in Ordnung?“
    Bills Augen klärten sich langsam, er wirkte wie jemand, der eine Zeit lang bewusstlos gewesen war.
    „Keine Ahnung.“
    Dann ging ein Ruck durch seinen Körper. „Corbain …?!“
    „Ist abgehauen.“
    Bills Hand wanderte an seinen Hals, er zuckte zusammen.
    „Warte, du blutest ...“
    Rayk stand auf und holte ein kleines Handtuch, was er vorsichtig auf Bills Halswunde drückte.
    „Danke.“
    Unsicher strich er ein paar Haarsträhnen aus Bills Gesicht. Sie waren schweißnass. „Was war los?“
    „Ich weiß nicht genau. Corbain war wohl gerade auf der Suche nach einem Snack für zwischendurch.“ Bill ließ sich auf das Kissen zurücksinken.
    Rayk keuchte erschrocken, als er die Bedeutung von Bills Worten erfasste. „Warum hast du mich nicht gerufen?“
    Bill schüttelte vorsichtig den Kopf, noch immer wirkte er benommen. „Er hat mich in einem ungünstigen Augenblick erwischt.“
    Rayk spürte, wie sich Eis in seinen Adern ausbreitete.
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