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Eine Sacerda auf Abwegen

Eine Sacerda auf Abwegen

Titel: Eine Sacerda auf Abwegen
Autoren: May R. Tanner
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Vielen Dank. Ich verspreche Ihnen, dass das
nächste Duell erst in hundert Jahren stattfindet?”
Er würde schneller lernen als ihr lieb sein konnte. Egal wie ungeduldig sie
auch sein mochte. So schwer konnte das Ganze nicht sein. Er würde es schaffen
und biss sich durch. Die eifersüchtigen Stiche konnte Chadh eben trotz Mina
Harkers Anwesenheit nicht verbergen und Manasses kassierte erneut einen
frostigen Blick in den Rücken, als Chadh und Juno sich ihm näherten, damit er
wirklich Danke sagen konnte, ohne erneut aus der Rolle zu fallen.
    Juno maß
ihren Mann mit einem zurechtweisenden Blick, weil sie seinen Spruch gar nicht
komisch fand. Bevor er sich wieder in so ein halsbrecherisches Abenteuer
stürzen konnte, würde sie ihn in den Keller des Castles sperren und den
Schlüssel fortwerfen. Ehe er sich an Manasses wagen konnte, musste er sich erst
einmal im Training mit den anderen beiden Formwandlern bewähren. Seine Kämpfe
würden noch früh genug kommen, sie war nicht erpicht darauf, dass dies allzu
schnell eintreten sollte.
Eben kehrte eine äußerst strahlende Devena Catalina in den Saal zurück, die
ihren Krieger an der Hand hatte und deren Wangen von einer verräterischen Röte
überzogen waren. Sie steuerte ihre kleine Sophora an, bei der auch Devena
Romana stand und schien etwas zu verkünden, dass ein großer Grund zur Freude
sein musste, auch wenn der Krieger selbst wirkte, als sprächen sie nur über das
Wetter. Die Frauen fielen sich jedenfalls um den Hals und die Devena lehnte
sich mit einem katzenhaften Lächeln an den Arm des Kriegers. Sie sah so aus,
als hätte sie sich eben den sprichwörtlichen Kanarienvogel einverleibt.
    Juno war
neugierig geworden, musste jedoch ihre Aufmerksamkeit auf Manasses richten, der
bei seinen Männern stand. Mina stand bei Devena Flavia und schien sich angeregt
zu unterhalten. Manasses war eben nicht der Typ Mann, der seine Zuneigung
öffentlich bekundete. Allerdings war es auch eine größere Auszeichnung von ihm,
Mina Harker zu Einsätzen mitzunehmen. Jeder hatte eben seine eigene
Vorstellung von Romantik.
Chadh brachte seinen Dank glücklicherweise ohne Herausforderung an den Mann.
Eigentlich war die Situation äußerst amüsant, weil die beiden völlig grundlos
argwöhnisch aufeinander reagierten. Sie selbst hatte eigentlich auch keinen
Grund gehabt, auf die Löwin eifersüchtig zu sein. Es lag einfach daran, dass
sie durch ihre Abwesenheit so wenig Zeit mit Chadh hatte verbringen können und
das war vor Vollmond einfach sehr schwer zu ertragen. Da neidete sie jeder
anderen Frau die harmlosesten Treffen mit ihrem Auserwählten und wenn sie zudem
so schön war wie ihre vermeintliche Konkurrentin, konnte sie nur noch schwer an
sich halten.
Juno erfuhr zum ersten Mal in ihrem Dasein als Vampir die volle Auswirkung
dieser besonderen Nacht und musste ziemliche Selbstbeherrschung an den Tag
legen, um ihren Gefühlen nicht einfach freien Lauf zu lassen. Sie freute sich
schon darauf , Chadh ganz allein für sich zu haben. Auf ihrem Leuchtturm. Erst
wenn sie gemeinsam auf der Aussichtsplattform standen und der Sonne beim
Untergehen zusahen, würde sie glauben, dass dies alles kein Traum war, aus dem
sie bald wieder erwachen würde.
     
     
    Ende November,
Negev-Wüste, südliches Israel
    Ein Tross
mehrerer Landrover hinterließ eine wirbelnde Staubwolke, als er den sandigen
Boden im rasenden Tempo überquerte, der sich so weit ausstreckte, wie das Auge
reichte.
Die untergehende Sonne färbte Himmel und Sand blutrot und dann senkte sich der
schwarze Schleier der Nacht so schnell über die Wüste, als hätte eine
unbekannte Macht einen Schalter umgelegt, um damit das Licht der Sonne jäh
auszulöschen. Sobald die sengende Sonne ihre Macht verloren hatte, zog ein
beißender Wind auf, der eine bittere Kälte mit sich brachte und die tanzenden
Sandkörner wütend gegen die Windschutzscheiben peitschte.
Die starken Scheinwerfer schienen sich nach einigen Metern in der Dunkelheit zu
verlieren, in der etwas Bedrohliches zu lauern schien. Niemand, der noch bei
Verstand war, suchte den Weg in diesen Teil der Wüste, wenn die Dunkelheit
hereinbrach.
Nach einigen Kilometern veränderte sich die Landschaft und wurde felsig, die
Autos hatten ihr Ziel erreicht und blieben in einer Linie stehen. Aus dem
ersten Wagen stiegen zwei groß gewachsene Gestalten, die in dunkle
Beduinengewänder eingehüllt waren, die den besten Schutz gegen dieses wilde
Klima boten. Die größere von den
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