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Eine Sacerda auf Abwegen

Eine Sacerda auf Abwegen

Titel: Eine Sacerda auf Abwegen
Autoren: May R. Tanner
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Wünsche
aussprechen.“, begann Mina und Juno verstand sofort, worauf sie anspielte. Die
arme Frau war vermutlich vor oder nach ihr zu Lady Felix bestellt worden. Wohl
eher nach ihr, da Mina ja eine Lost Soul war, die sich dem Tageslicht nicht
aussetzen durfte.
Juno lächelte mitfühlend, da sie den Schutz ihres Amtes und ihrer vollständigen
Zugehörigkeit zum Volk der Immaculate hinter sich stehen hatte. Sie würde nicht
so weit gehen und behaupten, dass Manasses unter dem Pantoffel seiner Mutter
stand, aber die Lady war eine Größe, mit der man immer rechnen musste. Bei den
Immaculate hatten eben Frauen die Hosen an, womit sie wieder bei Mina Harker
angekommen wäre.
    „Vielen Dank,
ich denke, man weiß den Wert dieser Wahl erst zu schätzen, wenn man dafür
eintreten und gegen Windmühlen kämpfen muss.“
Minas Augen blitzten amüsiert auf und sie musste ein lautes Auflachen
unterdrücken. Sie hatte früher zwar das ein oder andere über Manasses‘ Nuntia
aufgeschnappt, war ihr aber niemals persönlich begegnet, nachdem sie eine
ziemlich lange Zeit persona non grata am Hofe der Faelis gewesen war.
Juno Felix war Mitnichten ein Püppchen, das sich einfach dem Willen von Devena
Isadora beugen würde. Und die Wahl ihres Gefährten sprach für sich. Anscheinend
hatten sie beide eine Schwäche für komplizierte Männer, die gut und
gerne ihre eigenen Kühlhäuser mit einem Blick aus ihren eisigen Augen
unterhalten konnten.
    „Auch Ihnen
meine herzlichsten Glückwünsche, Murchadh, wenn Sie mir diese kleine
Vertraulichkeit erlauben… Wir werden gelegentlich in Europa aufeinander
treffen, möchte ich meinen. Zumindest in Manasses’ Residenz. Für seine Mutter,
Devena Isadora, kann ich nicht garantieren.“
Mina schüttelte auch Chadh die Hand und zog dann einen Schlüssel samt Anhänger
aus der Innentasche ihres Jacketts.
„Ich dachte mir, dass eine kleine Wohnung am Montmartre das perfekte Geschenk
wäre. Ich weiß von dem Leuchtturm… Aber Sidonie und du findet sicher eine
Verwendung dafür, ich habe die Besitzurkunde in den Umschlag gesteckt… Und den
Schlüssel nimmt lieber dein Mann… An dir lässt er sich kaum verstecken.“
Mina grinste verschwörerisch und drückte Anhänger samt Schlüssel Chadh in die
Hand, bevor sie sich mit einem weiteren Neigen des Kopfes verabschiedete, um
Manasses und seine Männer selbstsicheren Schrittes anzusteuern.
    Juno sah ihr
mit großen Augen nach, bevor sie sich an Chadh wandte.
„Manasses hat mir vorhin nur formvollendet gratuliert… Ich habe ihn gebeten,
für dich Papiere zu besorgen, falls wir außer Landes reisen möchten. Und er hat
mir den Leuchtturm überschrieben, der sich bisher noch in seinem Besitz
befunden hat.“
Mina hatte mit ihrer Geste deutlich und ohne Worte zum Ausdruck gebracht, dass
sie die Frau an der Seite des europäischen Kriegers war. Es wäre äußerst
ungezogen von ihr, sollte sie das Geschenk ausschlagen, was sie nicht vorhatte,
da Sidonie schon davon gesprochen hatte, dass sie gerne ihrem Mann Paris zeigen
wollte. Nun hätten sie das passende Liebesnest dazu. Was wohl Mina Harker unter
klein verstand, wenn es um eine Wohnung ging?
    “Das war sehr
großzügig von ihr.”
Chadh sah der hochgewachsenen Jägerin hinterher. Anerkennend und nicht ohne
Sympathie. Dass sie ihn als unkonventionell bezeichnet hatte, nahm er mal als
Kompliment, man hatte ihn schon Schlimmeres in seinem Leben geschimpft. Dies
hier sollte eine glanzvolle Nacht werden. Ohne Ärger und Streit. Chadh steckte
den Schlüssel zu der kleinen Wohnung ein, die sicher zehn Mal so groß sein
würde wie die Wohnungen, in denen Chadh bisher gelebt hatte.
“Und von Manasses natürlich auch.”
Er würde sich bei dem Krieger bedanken müssen. Sonst hätte er den Leuchtturm
nicht so schnell sehen können. Er schaffte immerhin ein halbes Lächeln, um
seine Dankbarkeit zu zeigen und reichte seiner Frau ein Glas Champagner, damit
sie auf ihre Verbindung anstoßen konnten, bevor sie zum Essen Platz nahmen.
“Muss ich einen Kniefall machen, um meine Dankbarkeit zu zeigen?” Chadh
prostete im Vorbeigehen seinem Cousin und dessen Soulmate zu, die ihn kurz
beobachteten und dann die Unterhaltung mit seiner Tante fortsetzten. Sichtlich
erleichtert darüber, dass aus ihm doch noch etwas werden konnte, obwohl die
Prognosen reichlich schlecht gewesen waren.
“Das würde ihm bestimmt gefallen, nicht wahr?” Chadh hielt Junos Ellenbogen ein
wenig fester.
“Was heißt in der alten Sprache:
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