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Eine magische Begegnung

Eine magische Begegnung

Titel: Eine magische Begegnung
Autoren: Jennifer Skully
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ganzes Leben danach gestrebt, seinen Traum zu verwirklichen. Sogar jetzt in diesem Moment war sein Kopf voller Musik. Und so einen Traum wünschte er auch Erika. Etwas, das ihr Leben lebenswert machte. Erika dabei zu unterstützen war Roscoes neuer Traum geworden und hatte den alten ersetzt.
    Tanner zur neuen Nachbarin zu schicken war der erste Schritt, um ihn davon zu überzeugen, wie gut Lili für Erika sein könnte. Und vielleicht war sie ja das, was Tanner brauchte, um ein bisschen in Schwung zu kommen und nicht mehr alles so eng zu sehen. Sie könnte möglicherweise sogar mehr als nur ein guter Einfluss auf seinen Jungen sein, wenn der es nur zuließe.
    Sie brauchten
alle
jemanden wie Lili.
    Seit Erika und Roscoe vor gut drei Stunden gegangen waren, war Einstein nicht mehr von Lilis Seite gewichen. Nach ihrem “Gespräch” mit Fluffy hatte Lili sich insgesamt drei Tassen grünen Tee mit Honig und Zitrone gemacht. Dann hatte sie sich die ganze Sache noch einmal in aller Ruhe durch den Kopf gehen lassen. Das Entsetzen darüber, was sie gesehen hatte, war jedoch nicht verschwunden. Es war lediglich ein wenig verblasst.
    Sie hatte keinen Zweifel am Ernst der Lage, doch auch ein Problem dieser Art musste man in den Griff bekommen, damit es einen nicht selbst in den Griff bekam. Wenn Probleme übermächtig wurden, blockierten sie das Denken.
    Also nahm Lili die Sache in die Hand. Sie starteteTausende von Suchabfragen im Internet, ob man hier in den Bergen irgendwo eine Leiche gefunden hatte. Null. Es gab nicht einmal eine Vermisstenmeldung.
    Was sollte sie nun tun? Auf keinen Fall konnte sie beim Sheriff der örtlichen Polizeidienststelle anrufen und sagen: “Ein Kater hat mir erzählt, dass irgendwo im Umkreis meines Hauses ein Toter liegt. Und der Kater hat den Mord gesehen!”
    Wanettas Haus lag am Stadtrand am Ende einer kurvigen gepflasterten kleinen Straße, die nicht einmal breit genug für einen Mittelstreifen war. Die Nachbarhäuser grenzten an den Wald, und es gab viele kleine Wege, die sich durch Wiesen und Felder zu alten, oft baufälligen Gebäuden schlängelten. Hier in Benton lebten viele Eigenbrötler – wie etwa dieser Buddy Welch, von dem es hieß, dass er alles andere als ein Menschenfreund sei. Lili hatte ihn nie kennengelernt. Obwohl Benton im Gebiet um die Bucht von San Francisco lag, war die Atmosphäre ländlich. Die meisten Leute arbeiteten in San José oder im Silicon Valley. Lili kannte nicht alle, die hier wohnten – und nicht alle kannten sie. Auch der Sheriff war nicht gerade das, was man einen guten Bekannten nennen konnte. Sie fuhr mit dem Fahrrad zur Arbeit und war noch nie wegen zu schnellem Fahren angehalten worden.
Wem
sollte sie also erzählen, was Fluffy gesehen hatte? Und selbst wenn sie es jemandem erzählte – wer würde ihr schon so etwas glauben?
    Wie lang soll dieses Fest des Jammerns denn noch dauern?
Lilis Selbstvorwurf deckte sich mit dem Bild, das Einstein ihr gerade schickte: An einem Tisch saßen vier Frauen und heulten hemmungslos.
Desperate Housewives?
Einstein liebte Fernsehen. Lili hatte gelegentlich – eigentlich fast immer – ihre Zweifel, ob man Einsteins Behauptung Glauben schenken konnte, eine Reinkarnation des echten Einsteins zu sein. Schwer vorzustellen, dass Professor Einstein süchtig nach
Desperate Housewives
wäre.
    “Ich bin nur realistisch. Ohne Beweise kann ich nicht zur Polizei gehen. Was wissen wir denn im Moment schon?”
    Nichts
. Was Lili von ihrer Katze bildlich übermittelt bekam, war ein roter Kreis mit einem waagerechten Strich. Das Symbol für
Hier geht es nicht weiter.
Obwohl für Einstein der Kreis eher schwarz als rot war. Katzen waren nicht farbenblind, aber sie unterschieden hauptsächlich hell und dunkel. Sie verfügten auch nicht über die gleiche Sehschärfe wie ein Mensch, vor allem nicht im Nahbereich – und deshalb waren Einsteins Bilder meist etwas verschwommen.
    “Es war ein Mann. Dessen bin ich mir sicher.” Mit einem Ast oder Stock in der Hand, der an einem Ende eine silberne Verdickung gehabt hatte. Da Fluffy die Szene von oben beobachtet hatte, war nicht zu erkennen gewesen, wie groß der Mann war. Außerdem hatte dieser Mensch sich vorgebeugt, als er … von seinem Stock Gebrauch gemacht hatte. Lili hatte sein Gesicht nicht sehen können. Sie hatte nur gesehen, dass er einen Helm trug.
    “Glaubst du, dass es ein Motorradfahrer war?” Der Helm hatte die Form einer Schüssel gehabt, wie es auch bei manchen
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