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Eine Hexe in Nevermore

Eine Hexe in Nevermore

Titel: Eine Hexe in Nevermore
Autoren: Michele Bardsley
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geschlafen. Ich bin vor ein paar Stunden aufgewacht und habe mich erst mal auf den neuesten Stand gebracht. Ren ist tot.«
    »Das weiß ich doch. Mich interessiert, was danach passiert ist.«
    »Bernard wurde zerquetscht.«
    Da war eine undeutliche Erinnerung. Du bist kein Dämon. Du bist ein Drache. »Was genau meinst du mit zerquetscht?«
    »Irgendein Ding von der Größe des Chrysler Buildings hat ihn zermalmt.«
    »Lucinda.« Es war an der Zeit, sie in sein Geheimnis einzuweihen. »Ich habe mit der Göttin gesprochen. Sie hat mir gesagt, ich wäre ein … Drache.«
    »Okay.«
    Mehr sagte sie nicht zu seiner schrecklichen Eröffnung? »Okay?« Er blinzelte. »So einfach?«
    »Ich habe dich gesehen. Ich kam zu mir, kurz bevor du dich zurückverwandelt hast. Du warst großartig.«
    Die Worte wirkten wie eine Befreiung auf ihn. »Als ich damals in der Hölle gefangen war, habe ich um Hilfe geschrien, und Jaed hat geantwortet. Der Drache hat mich gerettet. Und ich dachte die ganze Zeit, ich hätte seitdem einen Dämon in mir. Ich habe mich so geschämt.«
    »Es ist mir ganz egal, was du in dir trägst. Du hast überlebt und du hast mich gerettet. Egal, wie du das geschafft hast – es macht mich so unglaublich froh.« Sie küsste sein Kinn. »Du hast es geschafft. Taylor hat mir erzählt, dass wir bewusstlos nebeneinanderlagen, als er mit seinen Leuten zurückkam. Du warst nackt, eigentlich so wie jetzt.«
    Gray vergaß die Welt um sich herum und betrachtete Lucinda voller Begierde. »Ich wüsste da etwas, das wir gemeinsam nackt tun könnten.«
    »Wir haben Besuch. Und Happy hat sich noch nicht erholt.« Niedergeschlagen und verzweifelt sah sie ihn an. »Der Fluch wird sie töten, Gray. Außer …«, sie schluckte, »ich sterbe zuerst.«
    »Nein. Wir werden einen Weg finden, Lucinda. Ich werde euch beide retten.«
    »Ember arbeitet bereits an Zauberformeln und Zaubertränken und was sonst noch alles.« Das erklärte sie Gray, während sie ihn rüber zum Bett zog. Ihr unwiderstehlicher Blick bescherte ihm sofort eine Erektion. Aber dann nahm Lucinda nur eine Jogginghose aus der Schublade und warf sie ihm zu. »Ich kann dir gar nicht sagen, wie leid es mir tut, dass du diesen herrlichen Körper jetzt bedecken musst.«
    »Wenn ich das wirklich tun soll, solltest du mir nicht solche Komplimente machen. Denn dann verlagert sich das Blut aus meinem Gehirn sofort in andere Körperregionen.«
    Lucinda sah ihn mit hochgezogener Augenbraue an. Gray seufzte und schlüpfte in die Hose. Dann setzte er sich aufs Bett. »Na gut. Lass uns reden.«
    Im Schneidersitz setzte sie sich neben Gray. »Vor knapp sechs Monaten bin ich fünfundzwanzig geworden. Und begann mich zu fragen, was ich bei Bernard überhaupt wollte. Da wurde mir klar, dass er mich mit einem Gehorsamkeitszauber belegt hatte, der mich zwang, bei ihm zu bleiben. Keine Ahnung, wieso, Gray, aber er wollte auf keinen Fall, dass ich meine Thaumaturgie anwende. Anscheinend verlor dieser Zauber seine Wirkung, und er brachte mich in ein bewachtes Penthouse. In diesem Penthouse lebte sein ganzer Harem. Und dort lernte ich Talia Ness und ihre Tochter Happy kennen.«
    Ungläubig sah Gray sie an.
    »Genau. Talias Tochter heißt Happy Ness. Denn ihre kleine Tochter war ihr einziges Glück. Talia war eine wunderbare Frau. Auf ihre Art war sie clever, aber …« Lucinda seufzte. »Bernard mochte sie, weil sie nie Widerworte gab, egal, wie gemein er zu ihr war. Sie tat alles, was er von ihr verlangte, ohne zu fragen. Talia sah keinen Sinn darin, sich gegen Bernard zu wehren. Sie wollte auch nicht fliehen. Nicht einmal, als sie von ihm schwanger wurde. Als Happy geboren wurde, war Talia siebzehn.«
    Sanft streichelte Gray Lucinda den Rücken, als er die Traurigkeit in ihrer Stimme bemerkte. »Alles okay?«
    »Nicht wirklich.« Sie lächelte ihn an, aber sie kämpfte mit den Tränen. »Ich blieb drei Monate im Penthouse. Talia, Happy und ich freundeten uns an. Wir waren wie eine Familie. Dann, eines Nachts, kam Bernard ins Penthouse und kochte vor Wut. Er flippte aus. Natürlich nahm er sich Talia vor, denn mit ihr konnte er machen, was er wollte. Er prügelte sie zu Tode.«
    »Das ist ja furchtbar.«
    »Aber es ist noch nicht das Schlimmste. Denn ich habe sie gerettet. Keine Ahnung, woher ich die Kraft nahm, aber es funktionierte. Ich bin nicht so versiert, aber ich … Oh Göttin! Ich wollte sie so gerne retten. Und es gelang mir. Bernard war außer sich darüber. Ich hatte seine
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