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Eine franzoesische Affaere

Eine franzoesische Affaere

Titel: Eine franzoesische Affaere
Autoren: May R. Tanner
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Manchmal blieb ja wirklich
keine Zeit für Einkäufe, da Romy natürlich nun die meiste Zeit bei ihrem Mann
in der Fortress verbrachte und es Verschwendung wäre, den Kühlschrank allzu
voll zu machen.
    Draußen zog
er die dunkle Sonnenbrille auf, die er in der Hemdtasche aufbewahrt hatte. Bei
Romy im Büro trug er natürlich keine Mönchskluft oder Ähnliches. Dunkelgraue
Hosen aus leichtem Wollstoff und ein schwarzes Hemd waren viel besser dafür
geeignet, Romys Klientel zu empfangen. Er besaß zwar nicht viel dafür aber
ausgesuchte Stücke. Als Künstler hatte er eben den Anspruch gehobener
Verarbeitung und zog auch Naturfasern allen anderen vor. Geld war schließlich
das geringste Problem für ihn, obwohl er manchmal vergaß, dass er recht
ansehnliche Vermögensanlagen auf der Bank besaß, die ihm sein Freund Shane vermittelt
hatte. Er hatte das Leben der Enthaltsamkeit und der Bescheidenheit, das man
ihm im Kloster beigebracht hatte, nur stufenweise verlassen können und war
heute immer noch sehr bescheiden in seinen Ansprüchen. Die karge Ausstattung
seiner Wohnung sprach ja für sich.
Ganz gentleman-like öffnete er Fiona die Türen und rückte ihr im regen Treiben
des Ladens einen Stuhl an einem der kleinen Tische zurecht. Er reichte ihr die
Karte und wartete, bis sie gewählt hatte, da man hier die Bestellung am Tresen
abgab. Die Bedienung brachte sie dann an den Tisch, so konnte man hier
schneller arbeiten. In den Stoßzeiten ging es hier zu wie in einem
Taubenschlag. Das Klientel war bunt gemischt und der Lärmpegel fröhlich
erträglich, um sich nicht beim Essen beobachtet zu fühlen. Man konnte sich in
Ruhe mit seinem Gegenüber unterhalten.
    King war
wirklich nett. Er war, wie nicht anders erwartet, genauso höflich und mit
besten Manieren gesegnet, die er schon auf der feierlichen Verbindungszeremonie
gezeigt hatte. Nicht aufgesetzt sondern so selbstverständlich, dass man sich in
seiner Gesellschaft nur wohl fühlen konnte. So langsam begann sie aufzutauen
und sich wieder ein klein wenig zu entspannen. Als Fiona unauffällig in ihre
Tasche linste, leuchtete das Display ihres mobilen Telefons zwar schon wieder
gespenstisch in den dunklen Tiefen von Stoff und Krimskrams, aber sie klappte
einfach die ledernen Henkel zusammen und ignorierte den wahrscheinlich schon
sehr wütend ausfallenden Kontrollanruf zum wiederholten Mal. Das konnte nicht
ewig so weiter gehen. Wenn Fiona ihre Freiheit wollte, dann durfte sie sich
nicht mehr alles gefallen lassen. Es kam ja niemand zu schaden. Noch schien die
Sonne und das hier war lediglich ein freundschaftliches Essen. Zumindest sagte
sie das zu sich selbst, als ihr erneut Kings gute Manieren auffielen.
    Sie hatte
Roastbeef zu Mixed Pickles, kalte Cola und für den Abschluss ein Stück Kuchen
bestellt, zu dem sie sogar Sahne nahm, weil hier niemand auf die Idee kommen
würde, sie deswegen zu kritisieren. King war nicht Malcolm. Der hätte ihr
höchstens einen kleinen Salat ohne Dressing gestattet.
Das Essen kam prompt und sah höchst appetitlich aus. Fiona hätte am liebsten
gleich das Besteck genommen und hineingestochen, um zu essen, bevor es ganz auf
der Tischplatte vor ihr stand und King sein Gericht bekommen hatte. Bei
Vollmond jagte eine Heißhungerattacke die nächste. Egal was, Hauptsache Essen.
Obwohl sie schon gelernt hatte, sich zurückzuhalten. In ihrem Elternhaus war es
nicht gern gesehen, wenn man außerhalb der regulären Mahlzeiten die Schränke
plünderte, um sich etwas Gutes zu tun. Noch dazu mit Süßigkeiten oder Eis. Da
schlug man ihr selbst als Erwachsene noch gern verbal auf die Finger.
    „Hallo, King!
Heute ist es ja ziemlich früh… Habt ihr Verstärkung bekommen? Sehr erfreut,
Ihre Bekanntschaft zu machen, Mademoiselle. “, wurden sie mit einem gut
gelaunten Lächeln von der Kellnerin begrüßt, die ihre Bestellung an den Tisch
brachte.
„Psst, nichts verraten, ich habe die Sandwiches persönlich zubereitet!“, setzte
sie noch mit einem Zwinkern hinzu. Es wurde nach dem ersten stummen „H“
deutlich, dass die junge Frau keine Amerikanerin war, obwohl sie sich bemühte,
ihre Aussprache einheimisch klingen zu lassen.
    „Vielen Dank,
Sid! Fiona, das ist Sid, seit sie hier arbeitet, hat sich die Klasse des Ladens
dramatisch gesteigert. Sid, das ist Fiona, eine Freundin von Bekky.",
stellte King die Damen einander vor.
    „ Bon
appetit , ihr beide!“, wünschte Sid mit einem herzlichen Lächeln und huschte
dann weiter, um die nächste
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