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Eine franzoesische Affaere

Eine franzoesische Affaere

Titel: Eine franzoesische Affaere
Autoren: May R. Tanner
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Immaculates und
die Zeitschriften über Tätowiertechniken aus aller Welt, die der Sonnenkönig
und Theodor ihr gaben. Sie hatte ein ehrgeiziges Ziel. Am Ende des Jahres
wollte sie ihrem Freund ihr erstes Bild stechen. Solange musste sie das
Schablonieren auf dem Papier üben, konnte sich irgendwann an Schweinehälften
versuchen und in der Zwischenzeit zusehen, zusehen und noch mal zusehen, wie
Colette und ihr Mann auf den Körpern von Unsterblichen ihre Kunst verewigten.
Da bekam sie dann auch gleich die richtigen Kontakte. Bekky würde sich nie
wieder vor etwas fürchten. Zumindest nicht vor den Immaculates.
    „Hallo?!“,
rief sie laut, damit man sie gleich hörte. In der Besucherecke, die man gleich
vom Eingang ausmachen konnte, saß niemand und falls Romy sich hinter ihrem
Schreibtisch in Arbeit vergraben hatte, dann würde Fiona sie nicht weiter
erschrecken.
Allerdings war sie es selbst, die sich erschreckte und einen Teil der Hefte
fallen ließ. Peinlich berührt, weil sie King sekundenlang für einen Aryaner
gehalten hatte, kniete sie nieder, um die Magazine wieder aufzuheben. Seine
langen Haare waren wie alles an ihm, ganz besonders seine Augen, ungewöhnlich.
    „Entschuldigung,
ich war in Gedanken.“, murmelte sie und bemühte sich, so unbefangen wie möglich
zu bleiben. Ihr Vorteil war, dass sie ihm schon einmal begegnet war und wusste,
dass sie nicht fürchten musste, von ihm ausgelacht zu werden. Auf der Hochzeit
von Romy. Theodor hatte sie mitgenommen, damit King eine Begleitung hatte, da Rys
ihn für Bekky vorgesehen hatte. Nun ja, eigentlich ging es mehr darum, die
Gästezahl an der Tafel nicht ungerade zu haben und es war nicht mehr als eines
dieser arrangierten Dates ihres Vaters, aber...nein, Date konnte man auch nicht
sagen. Nicht mal Verabredung. Das klang so nach Bestellung aus dem Katalog. Es
war einfach nur... sie war einfach nur... mitgegangen, weil man sie dazu
aufgefordert hatte. Genau.
    Aber es war
ein sehr netter Abend gewesen. Einen, den sie zu gern wiederholt hätte. Leider
hatte sich die nächste Verbindungszeremonie noch nicht angekündigt und lange es
würde bestimmt nicht mehr dauern, bis er ebenfalls eine Soulmate gefunden
hatte. King war nicht nur sehr attraktiv sondern sehr nett und ein aufmerksamer
Gesprächspartner.
Gut, beim Essen hatten sie sich nicht groß unterhalten können und Theodor hatte
es für sie für keine gute Idee gehalten, zu tanzen, während die Nachtigall
sang. Zudem war der Sophos von Romana von einer Devena nach der anderen in
Beschlag genommen worden. Bestimmt weil er so liebenswürdig war und offenbar
nicht Nein hatte sagen können.
    „Sind Romy
und Rebeka nicht da?- Ich soll ihr von Theodor ein paar Magazine bringen.“,
fragte sie, obwohl das offensichtlich zu sein schien. Sichtlich bemüht und
plötzlich nervös, obwohl kein Grund dazu bestand, versuchte sie, die Hefte
wieder zu sortieren, wobei ihr der Stapel ein weiteres Mal vom Schoß auf den
Boden glitt.
Ein Glück, dass sie sich heute Morgen für Jeans zum weißen Strickpulli
entschieden hatte. Da musste sie sich beim Bücken nach den Heften nicht noch
mehr Gedanken über Ungeschicktheit oder Schicklichkeit machen. Könnte ihre
Mutter das hier sehen, würde sie ausrasten und würde Malcolm das hier sehen,
würde er sagen, er hätte Recht und sie dürfte nirgendwo alleine hingehen.
     
    ° ° °
„…Miss Kiss ist wirklich eine sehr viel beschäftigte Frau …Natürlich, ich werde
es notieren und weiterleiten. Sie dürfen in den nächsten Tagen einen Rückruf
erwarten. Vielen Dank, dass Sie an uns gedacht haben“, verabschiedete er die
Dame am Telefon, deren Haustier anscheinend verloren gegangen war, dabei blieb
er freundlich bis zum Schluss, obwohl er schon länger als fünf Minuten
versuchte, die Leitung wieder frei zu bekommen.
    Mit einer
kleinen, steilen Falte zwischen den Augenbrauen drückte er die Taste herunter
und wählte schnell eine Nummer, die er schon nach einer Minute des Gespräches
am PC herausgesucht hatte, was für seine schlechten Augen schon allein eine
Herausforderung dargestellt hatte. Er musste den Kontrast am Bildschirm so einstellen,
dass er für Normalsichtige nicht mehr zu benutzen war.
Ein Tierheim in ihrer Wohngegend. Der kleine Schoßhund der Dame trug
schließlich eine Nummer am Hals und sah bestimmt nicht wie ein Streuner aus.
Sehr wahrscheinlich hatte ihn jemand auf der Straße aufgelesen und das Tierheim
verständigt oder würde das bald tun. King schob die
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