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Eine franzoesische Affaere

Eine franzoesische Affaere

Titel: Eine franzoesische Affaere
Autoren: May R. Tanner
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Gesprächigkeit der älteren
Dame auf Einsamkeit und nicht unbedingt darauf, dass sie die Dienste einer
Detektei benötigte. Sie war ein bisschen weltfremd, behütet von ihrem Ehemann,
der nun leider nicht mehr an ihrer Seite war. Das Prozedere mochte ihr also
wirklich nicht geläufig sein.
Es war natürlich nicht wert, einen Auftragsbogen auszufüllen, das hätte Romy
auch nicht gemacht, obwohl sie ihren ersten Fall natürlich fein säuberlich
festgehalten hatte. Einfach weil sie den kleinen Burschen mit den roten Haaren
mochte, der ein regelmäßiger Gast in der Detektei war und die große
„Tetektivin“ Romy glühend bewunderte. Natürlich erfuhr der Junge nichts von den
wirklich gefährlichen Fällen. King fand es beinahe schon schade, dass die
verheirateten Paare in nächster Zeit keinen Nachwuchs planten. Er liebte
Kinder, er war der geborene Lehrer, auch wenn er natürlich hier nicht die
Maßstäbe eines Shaolin-Klosters anlegen würde. Es gab ja noch Jackies Baby, das
im nächsten Jahr zur Welt kommen würde.
    King legte
auf und ließ den PC zufrieden herunter fahren, da er nun sicher sein konnte,
dass die alte Dame ihren Hund bald zurückbekommen würde. Und sie musste nicht
einmal viel Geld dafür aufbringen. Ein offizieller Auftrag hätte sie unnötig
viel gekostet. Sie konnte ja dem Tierheim eine Spende zukommen lassen, wenn es
ihre finanziellen Mittel erlaubten. Er legte den Kopf schief, als er jemanden
rufen hörte, dessen Stimme ihm nicht gleich bekannt vorkam, also erhob er sich
von dem penibelst aufgeräumten Schreibtisch und trat in den Gang, der durch die
Glasbausteinwand entstand.
Ihm war nicht bewusst, dass viele Immaculate ihn für einen Aryaner hielten.
Sein Haar trug er so lang, weil es ein Zeichen seiner neuen Freiheit gewesen
war, nachdem er das Kloster verlassen hatte, wo er es jahrelang abrasiert
hatte. Nun gehörte es zu ihm wie seine zahlreichen Tattoos. Manch einer würde
wahrscheinlich behaupten, es wäre im Kampf hinderlich, doch er konnte es
durchaus als Waffe einsetzen.
Nämlich dann, wenn ihn angreifende Vampire für eine Frau hielten … Er
pflegte es nicht umsonst so sorgfältig und benutzte für die Haarwäsche eine
bestimmte exotisch-blumige Duftkombination, die seinen Eigengeruch etwas weicher
machte. Es hatte schon oft genug Wirkung gezeigt. Auf seine vollen Lippen stahl
sich ein feines Lächeln, während er der knienden Frau auf den Oberkopf blickte.
An ihrer Aura erkannte er natürlich sofort, dass sie eine Immaculate war.
    „Miss
Lancaster! Ich entschuldige mich. Es lag nicht in meiner Absicht, Sie zu
erschrecken.“
King kniete sich neben sie und griff nach dem Stapel Hefte, die er mühelos
aufsammelte und geschickt zu einem symmetrischen Stapel klopfte. Dann streckte
er die Hand aus und half ihr mit einem sanften Griff um den Ellenbogen auf die
Beine, wobei sein offenes Haar sich nach vorne über seine Schultern ergoss,
weil er sich vorbeugte, und einige der Spitzen kurz ihr Gesicht streiften.
    „Oh, nein.
Schon gut. Ich hatte nur gerade eine kleine Auseinandersetzung mit meinem
Bruder. Malcolm.- Und sagen Sie Fiona zu mir, bitte. Miss Lancaster bin ich
schon für die Angestellten meiner Eltern.“ Fiona lächelte verlegen, erlaubte
sich aber schon ein klein wenig tiefer einzuatmen, als seine Haarspitzen
zufällig ihr Gesicht streiften. Er hatte wirklich schöne Haare und sie rochen
so gut. Ihn fragten sicher viele Frauen nach seinem Shampoo.
Er roch überhaupt sehr gut. Davon wurde ihr fast schwindelig. Aber auch nur
fast. Der Moment der Nähe verflog und King war schließlich nicht von der
aufdringlichen Sorte.
    „Romy ist in
der Fortress, es gab einen… kleinen familiären Notfall. Rebeka ist außer Haus.
Ich weiß leider nicht, wohin sie gegangen ist oder ob sie gleich zurückkommt.
Sie könnten die Hefte bei mir lassen. Auf dem Schreibtisch finden sich
Post-its, falls Sie ihr eine Nachricht hinterlassen möchten.“, klärte King sie
mit ruhiger Stimme auf, als ahnte er, dass sie nervös war.
    Er lief vor
und legte den Stapel auf seinem Schreibtisch ab, um dann zur Seite zu treten,
falls sie auf seinem Stuhl Platz nehmen und wirklich etwas aufschreiben wollte.
    „Ja,
vielleicht schreib ich ihr einfach eine Nachricht. Danke.“ Fiona hatte
schließlich nicht vor gehabt, lange zu bleiben. Das würde Malcolm nur richtig
auf die Palme bringen und wie sie ihn kannte, wartete er bereits vor ihrer
Apartmenttür, nein, schlimmer noch, in ihrer Küche bei einer Tasse
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