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Eine Feder aus Stein

Eine Feder aus Stein

Titel: Eine Feder aus Stein
Autoren: Cate Tiernan
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während sich einige Mitglieder der Treize nach ihm umwandten.
    »Und wer wäre das, Daedalus?«, fragte Richard ruhig.
    Daedalus klappte den Mund zu. »Du weißt doch gar nicht, wovon du redest!«, stieß er hervor. »Ich hatte nicht vor, irgendjemanden zu töten! Ich brauche uns alle hier! Du hast mein Lebenswerk zerstört! Du hast unsere einzige Chance vertan, alles zu bekommen, wovon wir schon immer geträumt haben!«
    »Ich habe die Chance vertan, alles zu bekommen, wovon du schon immer geträumt hast«, entgegnete Petra traurig. »Aber wie ich dich kenne, wirst du schon dafür sorgen, dass sich dir bald eine neue Chance bietet.«
    Ich hörte ein Keuchen, konnte aber nicht ausmachen, aus welcher Richtung es kam. Dann erklang ein Stöhnen.
    Claire sog scharf den Atem ein. »Marcel!«
    Marcel lag hustend auf der Erde und stöhnte erneut. Er blinzelte ein paarmal, bis er endlich zu registrieren schien, dass Bäume über ihm aufragten und Regen auf ihn herabfiel.
    »Bin ich nicht tot?« Sein Flüstern klang wie rostiges Metall.
    Luc kniete sich neben ihn, einen bitteren Ausdruck auf dem Gesicht. »Marcel … du bist unsterblich, Mann. Gewöhn dich dran.«
    Luc stand wieder auf und ließ seinen Blick über Daedalus, Petra und den Rest der Treize schweifen. Nur mich und Thais sah er nicht an. Angewidert schüttelte er den Kopf, drehte sich um und lief in Richtung der geparkten Autos, in den Regen hinein.
    »Es gibt keine Quelle«, sagte Jules. Er deutete auf den verkohlten Grund, das zerklüftete Loch, das in die Erde gesprengt worden war. »Die Quelle ist nicht wieder zutage getreten. Es war alles umsonst.«
    »Das war’s also«, sagte Thais so leise, dass ich sie kaum hören konnte. »All die Lügen, all die Machenschaften, die Geheimnisse, die Bündnisse, die Nachforschungen … alles umsonst.«
    »Nein, nicht ganz umsonst, Liebes«, antwortete Petra ebenso leise. »Vielleicht hat Daedalus’ Ritus nicht geklappt, aber hier wurden heute Nacht jede Menge Zauber praktiziert, und viele von uns haben die Magie für ihre eigenen Zwecke angerufen.«
    Ich blickte auf meine Hände, wo die breiten Kupferarmreifen die Blutergüsse, die mir Richard zugefügt hatte, immer noch verdeckten. Interessant, dachte ich. Wie viele der anderen hatten Zauber angewandt und weshalb? Hatte irgendeiner davon funktioniert?
    Hatte meiner funktioniert?
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