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Eine Braut fuer den italienischen Grafen

Eine Braut fuer den italienischen Grafen

Titel: Eine Braut fuer den italienischen Grafen
Autoren: Kate Hewitt
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kann.“
    „Schon wieder?“, fragte sie belustigt.
    „Glaubst du, ein Mal – zwei Mal – wären genug?“
    Staunend schüttelte sie den Kopf. Es war nicht zu fassen, dass er sie schon wieder begehrte! „Sicher nicht!“
    „Dann komm schnell.“
    „Nein. Nicht im Schloss. Hier!“
    „Hier?“ Skeptisch betrachtete er den staubtrockenen Boden.
    „Ja“, beharrte sie, innerlich frohlockend, weil er sie begehrte, obwohl sie ihre Arbeitskleidung trug und der Wind ihr das Haar zerzaust hatte. Sie wollte in dieser Umgebung, in der sie sich geborgen und dem Himmel so nah fühlte, in seinen Armen liegen. Hier, unter den Trauben, auf der fruchtbaren Erde, war sie ganz sie selbst und nicht die Frau in eleganten Kleidern und hochhackigen Schuhen, die versuchte, einen Mann mit Tricks zu verführen, die sie nicht wirklich beherrschte.
    Schließlich ließ er sich überzeugen, vielleicht konnte er auch nur nicht länger warten. Er zog den eleganten Blazer aus und breitete ihn auf dem Boden aus. Dann half er ihr, sich daraufzulegen.
    Er berührte sie beinahe ehrfürchtig, wie Ana es nie von ihm erwartet hätte. Der Boden unter ihr war hart und uneben, kleine Steinchen drückten sich ihr in den Rücken, und Staub legte sich auf ihre Haut. Doch sie bemerkte es kaum. Sie gab sich ganz der Liebe hin, ganz ihrem Mann.
    Erst als sie wenig später zufrieden eng aneinandergeschmiegt dalagen, fand sie wieder Worte. „Wir werden uns einen Sonnenbrand an höchst ungewöhnlichen Stellen einfangen.“
    „Nicht, wenn ich es verhindern kann.“ In einer geschmeidigen Bewegung stand er auf und hob sie auf seinen Armen empor. Vor Überraschung stieß sie einen spitzen Schrei aus, ganz mädchenhaft und völlig untypisch. Er schmunzelte und stellte sie wieder auf die Füße. „Zieh dich an, Frau. Zu Hause wartet ein bequemes Bett auf uns, das ich den Rest des Tages zu benutzen gedenke.“
    „Den ganzen Tag?“ Hastig schlüpfte sie in ihre Kleidung.
    In den nächsten Wochen war Ana so glücklich, wie sie es nie zu hoffen gewagt hatte. Obwohl im Gespräch mit Vittorio das Wort „Liebe“ nie fiel, schwand ihre Unsicherheit angesichts seiner beständigen Hinwendung und Zuneigung. Wieso sollten sie auch über ihre Gefühle sprechen, wenn sie sich diese immer wieder aufs Neue in ihrer körperlichen Vereinigung bewiesen?
    Wiederholt ertappte sie sich dabei, wie sie während der Arbeit ohne Anlass glücklich vor sich hin lächelte, ob sie nun eine Rechnung bezahlte oder eine Bestellung durchlas. Manchmal lachte sie sogar laut auf.
    Vittorio schien ähnlich glücklich zu sein, was sie wiederum mit Zufriedenheit erfüllte. Er war gleichbleibend gut gelaunt, lachte viel, und seine Augen strahlten vor Liebe.
    Tatsächlich bezweifelte sie nicht länger, dass er sie liebte. Wie könnte es auch anders sein, schließlich verbrachten sie Nacht für Nacht miteinander. Dabei gaben sie sich nicht nur ihrer Leidenschaft hin, sondern nutzten die Zeit für ausgiebige Gespräche und Liebkosungen, die sie förmlich dahinschmelzen ließen.
    Gelegentlich erzählte er ihr von seiner Kindheit. Er hatte harte Zeiten durchgemacht, erinnerte sich jedoch auch an schöne Begebenheiten wie die Stecca -Partien mit seinem Vater oder eine Klassenfahrt nach Rom.
    Ana sprach mit ihm über die schwere Zeit nach dem Tod ihrer Mutter und gestand ihm Dinge, die sie noch niemandem anvertraut hatte.
    „Mein Vater war von Trauer überwältigt. Er weigerte sich tagelang, mich zu sehen, und schloss sich in seinem Schlafzimmer ein.“
    „Das ist schwer zu glauben, heute steht ihr euch so nah“, meinte Vittorio.
    „Wir haben uns unsere Beziehung hart erarbeitet“, gab sie unumwunden zu. „Doch zunächst schickte er mich aufs Internat. Für mich waren es die schlimmsten zwei Jahre meines Lebens.“
    Er küsste sie auf die Schulter. „Das tut mir leid.“
    „Heute ist das nicht mehr wichtig.“ In seinen Armen vergaß sie völlig den Spott und die Häme ihrer Mitschülerinnen, denn er behandelte sie wie eine aufregende, wunderschöne Frau.
    Sie wähnte sich im siebten Himmel und hoffte, bis in alle Ewigkeit dort bleiben zu dürfen. Inzwischen war sie überzeugt davon, dass Vittorio sie liebte.

10. KAPITEL
    Sechs Wochen nach der Hochzeit suchte Vittorio seine Frau in ihrem Büro auf.
    „Was für eine nette Überraschung!“ Ana erhob sich erfreut, kam hinter ihrem Schreibtisch hervor und umarmte ihn.
    „Ich muss dringend nach Brasilien reisen, die dortigen Weinhändler machen
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