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Eine Braut fuer den italienischen Grafen

Eine Braut fuer den italienischen Grafen

Titel: Eine Braut fuer den italienischen Grafen
Autoren: Kate Hewitt
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gleichzeitig Verlangen in sich aufsteigen. Sie drängte sich ihm entgegen, streichelte ihm durchs Haar und versuchte, seine Wut umzulenken, etwas Gutes, Heilendes daraus entstehen zu lassen.
    „Nein!“ Mit einem wütenden Aufschrei stieß er sie von sich, und sie stolperte einige Schritte rückwärts, fing sich jedoch schnell wieder.
    „Vittorio …“
    „Nein.“ Er fuhr sich mit der Hand durchs Haar und seufzte. „Nicht auf diese Weise. Das wollte ich nicht.“
    „Aber …“
    „Ich habe es dir bereits gesagt: Liebe ist destruktiv.“
    Ana schüttelte verwundert den Kopf. Wollte er ihr damit auf eine schrecklich verdrehte Weise zu verstehen geben, dass er sie liebte?
    Wenn Liebe sich in Verwirrung, Qualen und Schmerzen äußerte, war es kein Wunder, dass sie übereingekommen waren, ohne sie zu leben!
    „Das muss nicht so sein“, widersprach sie ihm ruhig, nachdem sie sich wieder gefangen hatte.
    Er hatte ihr inzwischen wieder den Rücken zugewandt. Jetzt schüttelte er den Kopf. „Mit mir schon“, sagte er so leise, dass sie sich anstrengen musste, ihn zu verstehen. Er seufzte erneut. „Lass mich allein, Ana.“
    Sie war sich zwar nicht sicher, was sie jetzt tun sollte, doch einfach zu gehen erschien ihr falsch. „Nein, das werde ich nicht.“
    „Was?“ Er wandte sich zu ihr um und sah sie überrascht an.
    „Wir sind verheiratet. Ich laufe nicht vor dir fort wie ein verängstigtes Kind.“ Als er sichtlich getroffen zusammenzuckte, hob sie entschlossen das Kinn. „Und ich beabsichtige nicht, diese Nacht allein zu verbringen. Ich bin deine Frau, und mein Platz ist in deinem Bett.“
    Augenblicklich veränderte sich seine Miene. Er sah sie verächtlich an. „Also …“
    Rasch trat sie zu ihm und griff nach seiner Hand. „Du brauchst mich nur im Arm zu halten. Vielleicht gelingt es uns, wenigstens für kurze Zeit all die Bitterkeit und den Schmerz zu vergessen.“
    Als er erneut den Kopf schüttelte, sank ihr das Herz. Sie hatte geglaubt, die Barriere überwunden zu haben, die er um sich herum errichtet hatte. Doch zu ihrer großen Überraschung und Freude verschränkte er auf einmal die Finger mit ihren und führte sie schweigend aus dem Zimmer.

9. KAPITEL
    Die Sonne stand bereits hoch am Himmel, als Ana in Vittorios Armen erwachte. Glücklich und zufrieden schmiegte sie sich an ihn und legte den Kopf an seine Schultern. Wie herrlich er roch, wie sehr sie ihn liebte!
    Das erschien ihr im hellen Morgenlicht die einfachste Sache der Welt. Natürlich konnte aus Liebe Verwirrung erwachsen, sie mochte Kummer und Schmerz verursachen. Sich mit Körper, Herz und Seele einem anderen zu öffnen hieß, viel aufs Spiel zu setzen: das eigene Glück und Wohlergehen, die eigene Gesundheit, einfach alles. Doch es gab dabei auch sehr viel zu gewinnen.
    Vorsichtig rückte sie ein Stück von Vittorio ab, um ihn besser betrachten zu können. Im Schlaf sah er entspannt, friedlich und freundlich aus. Zärtlich streichelte sie über den rauen Bartwuchs an seinem Kinn, und das Herz tat ihr weh. Ja, Liebe konnte auch Schmerz verursachen.
    Das galt besonders in ihrem Fall. Sie liebte ihn, wusste jedoch nicht, ob er ihre Gefühle erwiderte.
    Liebe ist destruktiv, hatte er gesagt. Inzwischen verstand sie, wieso er so dachte. Ihm stand das Beispiel seiner Eltern vor Augen. In ihrer Wut und Verzweiflung war es seiner Mutter nicht gelungen, eine gesunde Beziehung zu ihren Söhnen aufzubauen und Vittorio ihre Liebe zu schenken. Die Zuneigung seines Vaters, die sich in einer strengen Erziehung ausgedrückt hatte, hatte ihn belastet. Kein Wunder, dass er von Liebe nichts wissen wollte!
    Ich könnte dich heilen, dachte sie und strich ihm mit den Fingerspitzen zärtlich über die Augenbrauen.
    Als er sich bewegte, hielt sie inne. Sie fürchtete, er würde wieder auf Distanz gehen, sobald er die Augen aufschlug.
    Wie konnte ich nur in eine Ehe ohne Liebe einwilligen? fragte sie sich zum wiederholten Mal, obwohl sie die Antwort bereits kannte. Sie hatte gefürchtet, nie einen anderen Heiratsantrag zu erhalten, außerdem durfte sie nun ein Leben an seiner Seite führen.
    Inzwischen hatte sie diese Vereinbarung jedoch bereits gebrochen, sie hegte tief gehende Gefühle für ihn. Vermutlich hatte sie sich bereits in ihn verliebt, als er sie vor Jahren am Grab ihrer Mutter zärtlich und mitfühlend getröstet und zum ersten Mal Schwalbe genannt hatte.
    Nein, sie würde nicht zulassen, dass er ihr weiterhin auswich und eine enge Beziehung
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