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Eine begehrenswerte Lady

Eine begehrenswerte Lady

Titel: Eine begehrenswerte Lady
Autoren: Shirlee Busbee
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kann, dass es zur rechten Zeit an der richtigen Stelle auftaucht. Das Geständnis wird Ihre Gattin von allem Verdacht reinwaschen und den Selbstmord erklären.«
    Luc griff in seinen Mantel und reichte ihm das Verlangte.
    »Darauf vertraue ich, mon ami .«
    St. John nickte.
    »Es wird mir ein Vergnügen sein.«
    Gillian verspürte nicht das geringste Mitgefühl mit Stanton. Er hatte bereits zwei Menschen getötet und hätte, wenn es nicht anders gekommen wäre, auch nicht gezögert, sie umzubringen. Sie tastete nach ihrem Retikül, öffnete es und fand die Brosche. Sie reichte sie St. John mit den Worten:
    »Ich glaube, die hier gehört Ihnen.«
    St. John hielt das Schmuckstück lange in der Hand. Mit vor unterdrückten Gefühlen belegter Stimme sagte er:
    »Danke, Madame.« Und dann verschwand er in der stürmischen Nacht.
    Luc schnalzte mit den Zügeln und wendete das Gig, dann legte er seiner Frau einen Arm um die Schultern und fuhr los.

Epilog
    Das Weihnachtsfest auf Windmere war in diesem Jahr eines voll stillen Glücks. Cornelia saß gemütlich auf einem bequemen Ohrensessel mit blauem Samtbezug vor dem lustig flackernden Feuer im Kamin, seufzte zufrieden und genoss die Wärme.
    Silas, der auf der anderen Seite des Kamins in dem zweiten Exemplar des Sesselpaares Platz genommen hatte, bemerkte:
    »Genauso empfinde ich auch.« Seine Augen funkelten in seinem faltigen Gesicht. »Es ist ein überaus aufregender und durch und durch erfreulicher Tag gewesen, aber am meisten genieße ich diese stille Zeit am Feuer.«
    Cornelia nickte. Silas hatte recht. Nachdem sie ein ausgezeichnetes Mahl zu sich genommen hatten, Kastaniensuppe, Austern, Gänsebraten, Hirschkeule und Lendenbraten, junge Erbsen aus dem Gewächshaus auf Windmere, Blumenkohl in Sahnesauce, Hackfleisch, Apfelkuchen und Zwetschgenknödel, um nur ein paar der servierten Köstlichkeiten zu nennen, war es herrlich, am Kamin zu dösen.
    Der Duft von Tannengrün lag in der Luft, denn die Türbogen, Kaminsimse und Geländer waren mit frischen Zweigen aus dem Wald geschmückt. Mistelzweige hingen an strategisch wichtigen Stellen im ganzen Haus, und Silberglöckchen mit roten Schleifen zierten die Türen zu beiden Seiten. Selbst das Wetter spielte mit und sorgte für weihnachtliche Atmosphäre: Eine dünne Schicht Neuschnee überzog die Landschaft, aber die hatte die Gäste nicht davon abhalten können, nach Windmere zu reisen und das Fest mit Lord und Lady Joslyn zu feiern … und ihrem erstgeborenen Kind.
    Vor zehn Tagen hatte Emily eine Tochter auf die Welt gebracht, die wegen der Zeit ihrer Geburt auf den Namen Noel getauft wurde. Wenn Barnaby enttäuscht war, keinen Sohn gezeugt zu haben, so ließ sich das jedenfalls nicht an seinem Verhalten ablesen. Er war ständig an Emilys Seite, verwöhnte sie und seine kleine Tochter nach Kräften. Mädchen, so erklärte er stolz jedem, der ihm zuhörte, waren in der Familie Joslyn wahrlich nicht häufig. Seine Schwester Bethany war das einzige Mädchen seit drei Generationen, aber er hatte nun das große Glück, der Vater des allerschönsten Mädchens von ganz England zu sein. Ihre Schönheit konnte sich höchstens mit der ihrer Mutter messen, fügte er noch hinzu und blickte Emily voller Liebe und Bewunderung an.
    Gegenwärtig waren Noels Augen von dem ernsten Blau aller Neugeborenen, aber Cornelia vermutete stark, dass sie mit der Zeit das gleiche strahlende Azurblau annehmen würden, für das die Joslyns berühmt waren. Im Moment bedeckte heller Flaum den Kopf der Kleinen, der bald genug dem silberblonden Haar ähnlich werden würde. Von Barnabys dunklem Teint gab es kein Anzeichen, aber Cornelia und der Rest der Familie hatten schon den energischen Zug an dem winzigen Kinn als von ihrem Vater geerbt erkannt. Es war wirklich ein glücklicher Umstand, räumte Cornelia ein, dass Noel viele von Emilys wesentlich weiblicheren und liebreizenderen Zügen geerbt hatte als die eher kühnen Linien im Gesicht ihres Vaters.
    Ein Lachen unterbrach ihre Gedanken, und sie schaute durch den Raum zu der Gruppe um den Tisch mit Süßigkeiten, Zuckerpflaumen, zarten Zitronenkeksen und Schalen mit Punsch und heißem Apfelmost.
    Barnaby und Emily standen nebeneinander, Luc und Gillian neben ihnen, wobei Luc seinen Arm besitzergreifend um Gillians Taille geschlungen hatte. Mathew und Simon waren ebenfalls dabei, so wie auch Sophia und Stanley. Cornelia tat es leid, dass die liebe Anne und Hugh sowie Althea nicht hatten kommen können,
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