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Eine begehrenswerte Lady

Eine begehrenswerte Lady

Titel: Eine begehrenswerte Lady
Autoren: Shirlee Busbee
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hin. Was in der Nacht geschehen war, in der Stanton starb, war ein Geheimnis zwischen ihm, Gillian und St. John, und er konnte auch nicht einsehen, dass jemand anders darüber Bescheid wissen sollte. Die Möglichkeit, dass St. John ebenfalls Geld in Nolles’ Unternehmen investierte, hatte er in Erwägung gezogen, aber es war schließlich Rache gewesen, die ihn letztendlich in Padgetts und Stantons Freundeskreis gebracht hatte, nicht Habgier.
    »St. John gehört nicht dazu«, sagte er ein wenig abrupt.
    Lamb hob eine Braue und sah ihn skeptisch an.
    »Das denke ich auch«, erklärte Barnaby. »Obwohl seine Nähe zu dieser Gruppe an und für sich schon verdächtig ist.«
    »Ich könnte wetten, dass du in Zukunft St. John nicht mehr im Umgang mit Padgett sehen wirst«, bemerkte Luc. »Seine Gründe, sich im Umfeld dieser beiden liederlichen Wüstlinge aufzuhalten, bestehen nicht länger.«
    Lamb und Barnaby starrten ihn beide an, aber als Luc keine weiteren Erklärungen abgab, wechselten sie nur einen Blick und zuckten die Achseln.
    Barnaby leerte sein Brandyglas und erklärte:
    »Uns wird nichts anderes übrig bleiben, als darauf zu hoffen, dass das neue Jahr uns mehr Glück dabei beschert, Nolles’ Schmugglerlaufbahn zu beenden, als wir bislang hatten.«
    Luc hob sein Glas und sagte:
    »Ich schlage einen Toast vor: auf Nolles’ Niedergang binnen Jahresfrist!«
    Die drei Männer tranken, dann erhoben sie sich. Luc machte sich auf die Suche nach Gillian, aber die kam gerade mit Emily die Treppe herab, denn Cornelia war oben geblieben und hatte sich auf ihr Zimmer zurückgezogen. Als sie ihn unten durch das Foyer gehen sah, stockte ihr der Atem, und ihr wurden die Knie weich unter der Welle der Liebe, die sie durchströmte.
    Er nahm ihre Hand in seine, küsste sie und fragte:
    »Wollen wir den Heimweg antreten, m’amie ?«
    Gillian war einverstanden, und kurze Zeit später saß sie in einen mit Hermelin gefütterten Umhang gehüllt, mit Handschuhen und Muff, um ihre Hände warm zu halten, und einem heißen Ziegelstein unter ihren Füßen neben ihrem Ehemann in dem Gig, während sie von Windmere fortfuhren. Die Kutschenlampen auf beiden Seiten durchbrachen die Dunkelheit und leuchteten ihnen den Weg nach Ramstone.
    Ihr Kopf ruhte an seiner Schulter, während er fuhr, und Gillian konnte sich nicht erinnern, jemals glücklicher und zufriedener gewesen zu sein. Sie hatte einen Ehemann, den sie liebte und der sie im Gegenzug ebenfalls liebte. Was könnte sie sich sonst noch wünschen? Ein Bild von der winzigen Noel, wie ein schlafender Engel, erschien vor ihrem geistigen Auge, und ein leises Lächeln spielte um ihre Lippen. Sie seufzte beseligt.
    Luc, der das hörte, sah sie kurz an und fragte:
    »Was ist?«
    Gillian kuschelte sich enger an ihn.
    »Ich habe nur an deine Nichte denken müssen – sie ist einfach anbetungswürdig, nicht wahr?«
    » Oui «, antwortete er und fügte dann mit einem Grinsen hinzu: »Aber nicht so anbetungswürdig, wie es unsere eigenen Kinder sein werden.«
    Gillian lächelte schüchtern zu ihm auf.
    »Stimmt. Und irgendwann nächsten Sommer, vermutlich Ende August, denke ich, wirst du es selbst sehen können.«
    Luc brauchte eine Sekunde. Aber als er begriff, was sie ihm sagen wollte, hielt er das Gig an, drehte sich zu ihr um und schaute sie mit freudig ungläubiger Miene an.
    »Willst du damit sagen …?«
    Sie kicherte und warf ihm die Arme um den Hals.
    »Ja, mein Liebster, ich werde nächstes Jahr im Sommer unser Kind bekommen.«
    Ohne sich um das Pferd, das Gig oder die öffentliche Straße zu kümmern, schloss er sie in seine Arme und küsste sie.
    »Ein Vater«, sagte er benommen ein paar Augenblicke später. »Ich werde Vater.«
    An ihn geschmiegt, murmelte Gillian:
    »Ja. Du wirst Vater … und zwar ein guter.«
    Lucs Blick glitt liebkosend über sie.
    »Aber ich werde immer zuerst Ehemann sein. Dein Ehemann, der dich liebt.«
    »Oh Luc«, rief sie. »Ich liebe dich so sehr!«
    Was konnte er schon anderes tun, als sie erneut zu küssen? Nach mehreren Minuten schnaubte das Pferd und wurde unruhig und erinnerte sie daran, wo sie waren. Sie lösten sich voneinander und lachten. Luc nahm die Zügel und trieb das Pferd an. Ihren Kopf an seine Schulter gebettet, fuhren sie langsam nach Hause, und die Zukunft erstreckte sich strahlend hell und verlockend vor ihnen.
    – End e –
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