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Ein unerhörtes Angebot

Ein unerhörtes Angebot

Titel: Ein unerhörtes Angebot
Autoren: MARY BRENDAN
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ihre Schwester zu beschützen“, fuhr Emily ihn wütend an. Plötzlich wurde ihr bewusst, dass sie zu viel gesagt hatte. „Ich bitte Sie, zu vergessen, was ich eben äußerte. Ich weiß, dass Sie von Ihrem Bruder erfahren haben müssen, was vorgefallen ist. Ich möchte allerdings auf keinen Fall, dass Helen oder Charlotte glauben, ich würde leichtfertig über sie klatschen, noch dazu mit einem …“
    „Mit einem …“, ermutigte Mark sie, fortzufahren. „Was bin ich für Sie, Miss Beaumont? Luzifer höchstpersönlich? Sir Jasons Bruder? Ein Schurke, dem man besser aus dem Weg geht?“
    Emily holte tief Luft. „Sie sind der Mann, der meinen Bruder ins Gefängnis werfen ließ“, antwortete sie. „Und ich mag Sie nicht und werde es auch nie tun!“
    Mark stellte sich so vor sie hin, dass sie vom Rest der Gruppeabgeschnittenwar, underwiderteruhig: „Darüberreden wir ein anderes Mal. Helen Marlowe ist Ihre Freundin und Jason mein Bruder. Wir versuchen nur, zwei Menschen wieder zu vereinen. Ich schließe aus dem, was Sie mir sagten, dass Kingston mithilfe einer seiner Schwestern versucht, sich Bridgeman vom Hals zu schaffen. Ist das so?“
    Emily sah ihn empört an. „Ob es so ist? Sie wussten es nicht? Oh, Sie abscheulicher Mensch! Sie haben mich absichtlich getäuscht, damit ich Ihnen verrate, was ich weiß.“ Sie wich einen Schritt vor ihm zurück, das Gesicht blass und die Augen blitzend vor Wut. „Ich frage mich, warum ich überrascht bin“, flüsterte sie mit erstickter Stimme. „Ich habe schließlich gewusst, dass Sie ein Ungeheuer sind. Es war dumm von mir, es auch nur einen Moment lang zu vergessen.“ Und damit wandte sie sich von ihm ab und schenkte dem ihr am nächsten stehenden Freund Tarquins ihre ungeteilte Aufmerksamkeit.
    Jason schritt auf dem Gehweg auf und ab, ohne sich entscheiden zu können, ob er Helen nach Westlea House folgen und sich reumütig bei ihr entschuldigen oder Bridgeman aufsuchen und sich seine Erklärung anhören sollte, als plötzlich Diana auf ihn zutrat. Es war das Parfum, das sie trug, das ihn zuerst auf ihre Anwesenheit aufmerksam machte. Er sah hoch, als sie die Kapuze ihres Umhangs sinken ließ, sodass ihre blonden Locken im Mondlicht schimmerten.
    Diana kam mit wiegendem Schritt auf ihn zu. Sie wusste, dass Helen Marlowe Jasons neue Mätresse war, auch wenn sie nur Gerüchte gehört hatte. Schließlich konnte es kein Zufall sein, dass ihr nur wenige Tage, bevor er Mrs. Marlowe in die Oper begleitet hatte, ein großzügiges Abfindungsgeschenk von Jason zugestellt worden war. Der Groll, den Diana empfunden hatte, als sie erkannte, dass sie für eine Frau verschmäht wurde, die nicht nur älter, sondern bei Weitem nicht so hübsch war wie sie selbst, saß immer noch tief.
    Doch heute hatte sie mit großem Entzücken festgestellt, dass die Dinge zwischen Jason und seiner neuen Geliebten nicht gut zu laufen schienen. Sie hatte die beiden den ganzen Abend lang nicht aus den Augen gelassen und wusste, dass dies die schicksalhafte Gelegenheit war, die sie brauchte, um sich ihrem ehemaligen Beschützer nähern zu können.
    Jason hatte ihr eine mehr als großzügige Summe und das hübsche Haus geschenkt, in dem sie wohnte, und doch fehlten ihr das Ansehen und der Neid der anderen Frauen auf ihre Position als Mätresse eines der begehrtesten Junggesellen des ton. Sie wollte ihn zurückhaben.
    „Könntest du mich nach Hause bringen, Jason?“, flehte sie ihn an. „Ich bin von meinen Freunden getrennt worden, und jetzt sind sie ohne mich abgefahren. Du wirst mich doch keine Droschke nehmen lassen, oder?“ Sie schenkte ihm ein schüchternes Lächeln und schmiegte sich verführerisch an ihn.
    Jason lehnte sich gegen den Schlag seines Phaetons. Er wies auf ein modisches Gefährt nicht weit von ihnen entfernt. „Dort steht Frobishers Kutsche“, sagte er kühl. „Ich bin sicher, er tut Mrs. Bertram den Gefallen und nimmt dich mit.“
    Diana schmollte. „Ich möchte viel lieber mit dir fahren, Jason. Du hast doch sicher nicht so schnell vergessen, wie nett ich bin … oder?“ Plötzlich stellte sie sich auf die Zehenspitzen und presste ihm einen Kuss auf die Lippen. Seine eher mangelnde Begeisterung wurde von einem leisen Fluch unterstrichen. Die achtlose Abfuhr machte Diana so wütend, dass sie ihren Versuch wiederholte und die Arme um ihn legte, bis er sie gewaltsam von sich schob.
    „Guten Abend, Sir Jason.“
    Jason erkannte die Stimme und unterdrückte nur mit Mühe
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