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Ein Sommer mit Danica

Ein Sommer mit Danica

Titel: Ein Sommer mit Danica
Autoren: Heinz G. Konsalik
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Krankenscheine, eine große Privatpraxis, im nächsten Jahr mache ich eine eigene Klinik auf. Ich habe mit den Banken gesprochen – sie geben mir ein langfristiges Darlehen. Ich wollte dir zeigen, was ich kann.«
    »Ich weiß es doch, Sascha, ich weiß es doch.« Sie lehnte sich wieder an ihn und streichelte über sein Gesicht. Unter seinen Augen blieb ihre Hand plötzlich liegen. »Du weinst ja, Sascha –«
    »Es ist der Wind, der mir ins Gesicht bläst –«, sagte Corell laut. »Verdammt, es ist der Wind.«
    Sie nickte. Alle Fenster waren geschlossen, es gab keinen Wind im Wagen. Sie putzte mit der Hand das Nasse von seinen Wangen und führte sie dann an ihre Lippen.
    »Ein Wind vom Meer –«, sagte sie. »Er ist ganz salzig …« Er antwortete nicht, aber sie sah, wie seine Wangenmuskeln arbeiteten.
    »Ich weine mit dir, Sascha«, sagte sie ganz leise. »Fühl mal … dieser Wind vom Meer …«
    Er tastete mit der freien Hand über ihr schmales Gesicht und wischte ihre Tränen ab. Die ersten Lichter der Stadt kamen ihnen entgegen, es war dunkel geworden, jene fahle Winterdunkelheit, die alles gleich macht, Formen abschleift, Risse kittet, Unebenheiten glättet, jene graue Dämmerung, in der Himmel und Erde eins werden und alle Dinge verschmelzen.
    »Sie werden mich anstarren in meinem blauen Kittel«, sagte sie. »Ich schäme mich, Sascha.«
    »Keiner wird dich anstarren, Danica. Sie werden dich bewundern.«
    Auf dem Flugplatz von Ljubljana wartete die letzte Maschine nach München schon auf dem Rollfeld. Corell ließ das Auto vor dem Eingang stehen, zeigte seine Tickets, hob Danica auf seine beiden Arme und rannte mit ihr über den Platz. Er rannte wie um sein Leben, denn er trug sein Leben vor sich her auf seinen Armen. Es war ein wunderbares Gefühl, und es gab niemanden auf dieser Welt, mit dem Corell hätte tauschen mögen.
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