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Ein Schuss Liebe kann nicht schaden

Ein Schuss Liebe kann nicht schaden

Titel: Ein Schuss Liebe kann nicht schaden
Autoren: Cathy Marie Hake
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ihre Küchen ging, und Hope hatte gelernt, diese Tatsache zu respektieren. Wenn man die Anweisungen am ersten Tag genau befolgte, führte das normalerweise zu einem guten Verhältnis für den Rest der Zeit. Doch hier war es ganz anders als sonst. Mr Stauffer verhielt sich richtig unfreundlich, und Mrs Erickson war ziemlich abweisend. Wenn Gott mich hier wirklich haben will, dann reicht es, wenn ich ein gutes Essen koche und ihnen etwas Zeit gebe. Dann wird schon alles gut.
    „Tassen ... Tassen ...“ Im zweiten Schrank, den sie öffnete, fand Hope Geschirr – weißes mit einem schönen Rand aus Vergissmeinnicht. Sie nahm zwei Tassen aus dem Schrank und ging zum Herd, um Kaffee einzuschenken. Als sie Mrs Erickson die Treppe herunterkommen hörte, fragte sie: „Soll ich die Sahne für Sie aus der Kühlung holen?“
    „ Nein. Ich hole sie schon.“
    Hope stellte die Tassen auf den Tisch. „Ma’am, ich bin hier, um zu helfen. Ich habe heute schon den ganzen Morgen still in meinem Karren gesessen. Meine Beine sind schon fast eingeschlafen. Bitte lassen Sie mich die Sahne holen, bevor wir uns hinsetzen.“
    Mrs Erickson nickte zustimmend. Dann schlug sie die Augen nieder.
    Die arme Frau war schüchtern. Vielleicht auch etwas verlegen, weil sie sich mit ihrem dicken Bauch nur langsam setzen konnte.
    Plötzlich musste Hope kichern. Vorsichtig hob sie das zierliche Sahnekännchen hoch. „Das ist ja klein, da bräuchte man ja nur einen Frosch zu melken, und das Kännchen wäre schon voll.“ Sie stellte es wieder auf den Tisch und schob den Zucker neben Mrs Ericksons Tasse. „Aber es ist bestimmt besser, die Milch von einem Frosch zu kriegen als die Warzen.“
    „Ich .. ich denke schon.“ Ein kleines Lächeln huschte über Mrs Ericksons Gesicht.
    Hope setzte sich auf einen Stuhl und trank einen Schluck Kaffee. „Oh, Sie kochen wirklich einen guten Kaffee. Ich lege immer ein paar Eierschalen zu den gemahlenen Bohnen, damit der Kaffee nicht bitter schmeckt. Was machen Sie?“
    „Eierschalen.“
    Hope lächelte. „Na, wer hätte das gedacht! Kein Wunder, dass mir Ihr Kaffee schmeckt. Ich hab mir den Herd vorhin mal angesehen. Ein wunderschönes Stück. Viel Platz und mit einem großen Speicher. Das ist bestimmt sehr praktisch.“
    „Er ist nicht so heiß wie ein Holzofen, aber mir gefällt er gut.“
    „Mir auch! Das Backen dauert ein paar Minuten länger, aber die Brötchen und Kekse verbrennen nicht so schnell, wenn man gerade mit etwas anderem beschäftigt ist.“ Hope trank noch einen Schluck Kaffee. „Ich hab Ihren Kohlekorb gesehen. Wenn Sie mir sagen, wo Sie Ihre Kohle lagern, dann füll ich ihn eben auf.“
    Mrs Erickson sah auf die Uhr und stand langsam auf.
    „Ich wette, das Brot ist fertig.“ Hope sprang auf. „Setzen Sie sich bitte wieder. Ich will ja nicht aufdringlich sein, aber mir scheint es, als gäbe es hier genug für uns beide zu tun. Da wäre es doch besser, Sie ruhen sich noch ein Weilchen aus, und ich wärme meine Muskeln ein bisschen auf.“
    In der nächsten Viertelstunde entlockte Hope Mrs Erickson ein paar Informationen. Als Mrs Erickson sich endlich entschieden hatte, was es zum Abendbrot geben sollte, fragte Hope: „Für wie viele Leute kochen wir eigentlich?“
    „Da sind Jakob, Phineas, Emmy-Lou, Sie und ich.“
    Das ist also der Name ihres Ehemanns. Ich habe mich schon gefragt, wo er wohl steckt. Komischer Name. Hope wiederholte den Namen, um ihn sich zu merken. „Phineas.“
    „Phineas arbeitet hier bei meinem Bruder auf der Farm.“ Mrs Erickson tauchte den Löffel in ihre Tasse und rührte langsam um, obwohl sie schon fast die ganze Tasse ausgetrunken hatte. „Er schläft in einem Zimmer im Stall, aber er isst hier mit uns.“
    Irgendwas geht hier vor, und sie will nicht, dass ich es weiß. Dann muss ich es auch nicht wissen. Sie wird es mir schon erzählen, wenn sie dazu bereit ist. Hope beschloss, das Thema zu wechseln. „Die kleine Emmy-Lou ist ein hübsches Kind. Ihre Haare erinnern mich an Daunenfedern. Sind sie auch so weich?“
    Mrs Erickson schaute sie erleichtert an. Dann nickte sie.
    „Wie alt ist sie?“
    „Vier. Fast fünf.“ Als Hope ermutigend nickte, fuhr Mrs Erickson zögernd fort: „Sie haben ihre Haare abgeschnitten, als sie das Fieber hatte.“
    „Lange Haare saugen auch noch die letzte Kraft aus einem kranken Mädchen.“ Hope strich ihre Schürze glatt. „Das Haareschneiden hat ihr wahrscheinlich das Leben gerettet.“
    Mrs Erickson senkte
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