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Ein Schuss Liebe kann nicht schaden

Ein Schuss Liebe kann nicht schaden

Titel: Ein Schuss Liebe kann nicht schaden
Autoren: Cathy Marie Hake
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zu und legte sie zur Seite. „Wir müssen noch über etwas Geschäftliches reden. Erinnerst du dich noch? An unserem ersten Abend haben wir eine Abmachung getroffen.“
    Wenn sie so weitermachte, würde sie den Stern nie fertig auf den Quilt nähen. Hope steckte die Nadel in den Quilt und faltete die Hände auf ihrem Schoß. „Ich erinnere mich noch, Mr Stauffer –“
    „Jakob.“
    „Jakob, ich habe dir von Anfang an gesagt, dass ich weiß, dass Farmer hart arbeiten und nie viel Bargeld haben, sondern von ihrem Land leben. Die Familie kommt zuerst. Emmy-Lous Brille hat viel gekostet, und ich weiß, dass du Konrad immer wieder Geld geschickt hast, damit er wegbleibt. Du musst mir keinen Cent geben. Ich gehe hier als reich beschenkte Frau weg. All die Verse aus der Bibel und die vielen schönen Erinnerungen sind mehr als genug.“
    „Wir hatten ausgemacht, dass ich dir so viel bezahle, wie ich für richtig halte.“
    Sie legte die Stirn in Falten. „Ich glaube, das haben wir wirklich so ausgemacht. Doch es kam mir mehr auf den anderen Pakt an – und mit Gottes Hilfe hat es Annie durch diese schreckliche Zeit geschafft.“ Wenn ich einfach an Annie und Emmy-Lou denke statt an mich, hilft mir das vielleicht.
    Jakob stand auf und stopfte die Hände in die Hosentaschen. Ein paar Schritte in die eine Richtung, dann ein paar Schritte in die andere – bis er schließlich neben dem Sofa stand. Er streckte den Arm aus und nahm ihre Hand in seine.
    Wärme durchflutete ihren Körper, und sie sehnte sich danach, seine Hand nie mehr loslassen zu müssen. So darf ich nicht denken. Annie. Ich werde an sie denken. Annie ist sicher und glücklich hier. Jede Frau wäre das in seinen Händen.
    „Ich würde gerne neu über unsere Abmachung verhandeln. Es geht dabei um einen ganz anderen Pakt.“
    Hope befeuchtete ihre trockenen Lippen und schaute ihn schweigend an.
    „Ist dir bei deinem Vers nie etwas aufgefallen? Ein Teil davon fällt mir immer auf, wenn ich ihn höre. Es heißt da ‚Ausgang und Eingang‘. Normalerweise sagt man ‚ein und aus’ nicht ‚aus und ein‘. Dann wusste ich plötzlich, warum.“
    Er schwieg einen Moment, sodass sie leise flüsterte: „Warum?“
    „Weil du irgendwann dahin kommst, wo Gott dich für immer haben will. Du gehst hinein, und er wird dich dort nicht mehr herausrufen. Hope, dein Platz ist hier.“
    Ihre Brust verengte sich. Es hatten sie schon viele Familien gebeten zu bleiben, aber sie wusste, dass sie nicht bleiben konnte. Könnte es sein, dass Gott wirklich will, dass ich hierbleibe? Mit Jakob? Und Annie und Johnny und Emmy-Lou? War ich deshalb immer so unruhig, wenn ich an den Abschied gedacht habe?
    Ein Gedanke schoss ihr durch den Kopf. Sie riss sich zusammen und flüsterte: „Aber du wolltest mich doch wegschicken. Du hast es selbst gesagt.“
    „Ja, und es hat mich innerlich zerrissen. Aber ich dachte, es wäre der einzige Weg, dich und Annie und die Kinder in Sicherheit zu bringen. Mein Plan war, dass ich euch in Sicherheit bringe, dann die Farm verkaufe und euch nachkomme.“
    In ihrem Kopf drehte sich alles. Er wollte mich gar nicht loswerden? Er wollte uns nur in Sicherheit bringen?
    Er lächelte. „Am Ende war mein Plan gar nicht mehr nötig. Gott hatte seinen eigenen Plan. Hope, du willst doch nicht gehen, oder?“ Seine Stimme war sanft, so als müsse er sie überreden.
    Eine Flut von Erinnerungen durchströmte sie – die Freundlichkeit in seinen Augen, seine tiefe wohltönende Stimme, wenn er ihr aus der Bibel vorlas. Sein zärtlicher Umgang mit Emmy-Lou und Johnny. Die kribbelnde Wärme, wenn sich ihre Hände berührten. Das unerklärliche Gefühl, dass sie sich vollkommen sicher und zu Hause fühlte, wenn sie zusammen waren. Wenn er an ihrer Seite war, dann war alles gut. Hope biss sich auf die Lippe und schüttelte dann langsam den Kopf.
    Jakob zog seine andere Hand aus der Tasche und kniete sich auf sein rechtes Knie. „Hope, ich war ein gebrochener Mann und meine Familie war zerrissen und verstört, als du zu uns kamst. Gott hat dich gebraucht, um uns zu heilen und zu ermutigen. Und darüber hinaus hat er Samen gesät, von denen ich nie gedacht hätte, dass sie hier jemals wieder wachsen. Samen der Liebe. Du hast gesagt, dass du annimmst, was immer ich dir bezahlen werde – und hier ist es. Ich bete, dass du es annimmst.“
    Er öffnete seine Hand. Auf seiner Handfläche lag ein goldener Ring. „Ich möchte dir mein Herz, mein Haus und meinen Namen geben.
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