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Ein Schuss Liebe kann nicht schaden

Ein Schuss Liebe kann nicht schaden

Titel: Ein Schuss Liebe kann nicht schaden
Autoren: Cathy Marie Hake
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schwärmten aus. Obwohl er völlig erschöpft war, wollte Jakob sich nicht hinsetzen. Nachdem er die Eingangstür verschlossen und mit einem Stuhl verriegelt hatte, damit keiner ins Haus kommen konnte, ging Jakob durch das Haus zur hinteren Veranda.
    „Funkel, funkel ...“ Ganz leise konnte er seine Tochter singen hören. In der Erinnerung an den Abend, an dem er mit Hope und seiner Tochter Glühwürmchen gefangen hatte, wanderte sein Blick zu dem Baum im Garten.
    Eine kleine Bewegung im Schatten des Baumes erregte seine Aufmerksamkeit.
    Jakob konnte seinen Ärger kaum zügeln. Konrad musste gedacht haben, dass er mit den anderen Männern draußen auf der Suche nach ihm war, deshalb war er in den Garten geschlichen und hatte sich dort versteckt. Er kriecht auf dem Bauch wie eine Schlange. Doch näher wird er nicht an Annie herkommen. Herr, hilf mir, ihn aufzuhalten.
    So unauffällig wie möglich schob sich Jakob bis zum Ende der Veranda. Dann rutschte er über das Geländer und ließ sich auf die weiche Erde fallen. Die Erde verschluckte seine Schritte, als er sich an den Gemüsereihen vorbeischlich. Die Kletterbohnen boten ihm nur wenig Deckung. Ein leises Rascheln warnte ihn, dass Konrad auf dem Weg zum Haus war. Jakob stand still und wartete noch eine Sekunde.
    * * *
    Ein gequälter Schrei zerriss die Luft. Trotzdem bewegte sich Jakob keinen Zentimeter. Sein Fuß stand erbarmungslos auf Konrads rechtem Handgelenk und zwang ihn dazu, liegen zu bleiben. „Hier! Er ist hier!“
    Jakob wunderte sich, dass Konrad sich nicht wehrte. Normalerweise gab Konrad nicht so schnell auf. Er hatte sogar eine Pistole am rechten Oberschenkel festgeschnallt und ein großes Messer auf der linken Seite am Gürtel. Der Gedanke, was Konrad mit diesen Waffen alles hätte tun können, gab Jakob neue Kraft.
    Die anderen Männer kamen angerannt. Der Sheriff hatte seine Waffe gezogen, deshalb nahm Jakob langsam den Fuß von Konrads Handgelenk. Unverständliche Flüche brachen aus Konrad heraus, als sich die Handschellen um seine Handgelenke schlossen und Tim Creighton ihm seine Waffen abnahm.
    „Phineas, spann die Pferde vor den Wagen.“ Jakob warf einen Blick zum Haus. „Ich möchte nicht, dass Annie ihn sieht.“
    „Das muss sie auch nicht.“ Tim verschränkte die Arme vor der Brust. „Du hast Augenzeugen, dass die Falle, die er aufgestellt hat, versuchter Mord war. Wie lange kommt er dafür hinter Gitter, Sheriff?“
    „Die Entscheidung trifft der Richter. Wenn es nach mir ginge, wäre ich für Selbstjustiz jetzt und gleich.“
    Asa Bunce kniff die Augen zusammen. „Er hat dieses Fieber. Schaut doch mal, wie fiebrig er aussieht.“
    „Schafft ihn mir aus den Augen.“ Jakob lehnte sich gegen den Gartenzaun.
    „Jakob!“ Hopes Stimme klang besorgt. „Geht es euch allen gut? Braucht ihr Hilfe?“
    „Bleibt noch in der Vorratskammer. Ich komme in ein paar Minuten.“
    „Es wäre gut, wenn deine Schwester und Tochter dich bald sehen.“ Hope musste kurz Luft holen, so aufgeregt war sie. „Wenn Annie und der kleine Johnny nicht bald aufhören zu weinen, muss ich eine Arche bauen!“
    „An –“, begann Konrad.
    „An was für eine Größe hättest du gedacht?“, unterbrach ihn Jakob, damit Annie nicht hören konnte, wie Konrad ihren Namen rief. Leise zischte er den anderen zu. „Bringt ihn hier weg.“
    Ohne zu wissen, was gerade im Garten passierte, rief Hope laut zurück: „Mit dem Hammer bin ich genauso geschickt wie mit der Bratpfanne!“
    Die Männer brachen in lautes Gelächter aus, um alle anderen Geräusche zu übertönen, und zogen Konrad mit sich.
    Phineas stand neben Jakob und flüsterte: „Wenn du nicht noch hiergeblieben wärst, weil du so schwach vom Fieber warst, hätte er es vielleicht bis ins Haus geschafft.“
    „Ja, es ist wie in dem Vers, den ich im Korintherbrief gelesen habe – dass Gottes Kraft in den Schwachen mächtig ist.“ Jakob fuhr sich mit der Hand durch die Haare. „So hätte ich mir das allerdings nie vorgestellt.“
    Eine offene Kutsche hielt in einer dichten Staubwolke direkt bei den Männern. Jakob und Phineas kamen dazu, um zu sehen, wer gekommen war. Velma und Sydney Creighton kletterten vom Kutschbock, bevor ihnen jemand helfen konnte. „Wir dachten, ihr braucht vielleicht Hilfe. Jakob“, wandte sich Velma an ihn, „du siehst aus wie eine Leiche auf Urlaub.“
    „Der Gefangene sieht schlimmer aus.“ Der Sheriff klang ungeduldig. „Ich hätte gerne, dass du ihn dir einmal
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