Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Ein Schuss Liebe kann nicht schaden

Ein Schuss Liebe kann nicht schaden

Titel: Ein Schuss Liebe kann nicht schaden
Autoren: Cathy Marie Hake
Vom Netzwerk:
jemand ein Herz mit Initialen hineingeschnitzt. „Ist das nicht süß, Hattie? Ich würde gerne wissen, wer verliebt ist.“
    Ich bin’s.
    Diese Erkenntnis traf sie wie der Blitz und verschlug ihr den Atem.
    Ich habe mich die ganze Zeit schon so komisch gefühlt – so unruhig und aufgedreht. Ich habe immer geglaubt, dass ich mir nur Sorgen um Annie und Emmy-Lou mache. Dann waren meine Knie immer so weich, und ich hab’s auf das Fieber geschoben und darauf, dass ich noch so schwach war. Annie ist mir eine gute Freundin geworden, und Emmy-Lou und Johnny sind mir ans Herz gewachsen. Sie sind sicher auch ein Grund dafür, warum ich so traurig darüber bin, dass ich von hier weg muss – aber sie sind nicht der eigentliche Grund. Ich kann es kaum glauben, aber ich habe mich wohl Hals über Kopf in Jakob verliebt. Herr, habe Erbarmen. Was soll ich denn jetzt machen?“
    Sie fuhr in den Hof der Smith-Farm ein. Mandy beugte sich über das Verandageländer. „Hey, Großmama! Es ist Miss Hope! Wo ist Emmy-Lou?“
    „Sie kümmert sich mit ihrer Tante um den kleinen Johnny. Ich hab gehört, dass es ein paar von deinen Brüdern und Schwestern nicht so gut geht.“ Hope kletterte von ihrem Karren.
    Großmama kam auf sie zu. „Wie geht es den anderen auf der Stauffer-Farm?“
    „Viel besser. Danke. Ich hab gehört, dass ihr hier alle Hände voll zu tun habt. Da dachte ich, vielleicht kann ich helfen.“ Hope drückte Großmama einen Karton mit Eiern in die Hand.
    „Oh, liebe Güte.“
    „Annie dachte, vielleicht könnt ihr die brauchen.“ Sie griff nach den beiden gerupften Hühnern, die sie mitgebracht hatte. Jakob kannte seine Nachbarn gut und hatte schon während der Ernte immer wieder Essen zu ihnen geschickt. Annie war genauso großzügig. Hope sagte sich, dass sie schon alle gut aufeinander aufpassen würden, wenn sie weg war.
    Großmama kam noch einen Schritt auf Hope zu und flüsterte: „Daisy ist ganz außer sich. Das Baby hat das Fieber. Ich glaube ja, dass das Schlimmste schon vorbei ist, aber Daisy hat seit zwei Tagen nicht mehr geschlafen.“
    Hope verbrachte den Morgen damit, die Wäsche zu machen, zu kochen und die kranken Kinder zu baden. Als Hope wieder fuhr, hatte Daisy ein paar Stunden geschlafen, und dem Baby ging es viel besser. Eigentlich ging es allen im Haus viel besser, aber Hope fuhr genauso verwirrt, wie sie am Morgen angekommen war, wieder davon. Wie konnte ich mich nur in einen Mann verlieben, der schon so oft gesagt hat, dass er mich wegschicken wird, wenn es seiner Schwester wieder gut geht? Das ist wirklich das Dümmste, was ich je getan habe. Ich muss jetzt vorsichtig sein. Er darf auf keinen Fall merken, dass ich mich in ihn verliebt habe. Dann kann ich mich morgen von allen verabschieden, ohne dass es für irgendjemand peinlich sein muss.
    Den Patersons und Whites ging es gut, deshalb fuhr Hope weiter zu den Richardsons. Ein markerschütternder Schrei drang aus dem Haus und warnte Hope vor, dass sie drinnen eine Katastrophe erwartete. Jeb Richardson half ihr von ihrem Karren und flüsterte leise: „Mama ist ganz außer sich. Linettes Fieber ist letzte Nacht so hoch gewesen, dass wir ihr die Haare abschneiden mussten. Jetzt geht es Linette viel besser, aber gerade hat sie einen Blick in den Spiegel geworfen ...“
    „Gütiger Himmel.“ Hope marschierte direkt ins Haus, die Treppe hinauf und blieb im Türrahmen stehen. „Wer ist gestorben?“, rief sie laut.
    Sie musste noch zweimal laut rufen, bevor sie irgendjemand bemerkte. Mit aufgedunsenem Gesicht und rotgeweinten Augen flehte Linette: „Schau mich nicht an!“
    „Wenn du weiter so schreist und heulst, werden dich bald alle anschauen.“ Linette warf sich theatralisch aufs Bett. „Wenn du nicht auffallen willst, dann solltest du dir besser den Mund zuknöpfen.“
    Lottie zupfte Hope am Rock. „Ich kann schon Knöpfe annähen. Kann ich dir helfen?“
    Marcella musste laut lachen, legte sich aber sofort die Hand über den Mund.
    „Du hast schon deinen Leo. Jetzt bekomme ich erst recht keinen Mann mehr!“ Linette vergrub das Gesicht in der Matratze und schluchzte.
    Hope deutete mit dem Kinn auf die Tür, und die anderen Mädchen verschwanden sofort. Mrs Richardson zögerte noch, deshalb sagte Hope: „Bitte machen Sie doch die Tür hinter sich zu, wenn Sie gehen.“
    Als die Tür ins Schloss fiel, setzte Hope sich aufs Bett und tippte Linette auf die Schulter. Da das nichts half, schüttelte sie sie ein bisschen. Endlich
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher