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Ein Schuss Liebe kann nicht schaden

Ein Schuss Liebe kann nicht schaden

Titel: Ein Schuss Liebe kann nicht schaden
Autoren: Cathy Marie Hake
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Kristallvase ihrer Großmutter, und Jakob freute sich, dass er diese Dinge jetzt für sie holen konnte.
    Außerdem hatte er ein paar Sachen mitgebracht, von denen er hoffte, dass sie Hope gefallen würden. Er wollte Naomis Hochzeitsquilt nicht auf dem Bett lassen, deshalb hatte er ein paar Quilts seiner Mutter mitgebracht – die meisten hatten Sterne im Muster. Das passte zu Hope.
    Die alte Truhe aus Zedernholz, die sein Großvater für seine Großmutter gemacht hatte, stand jetzt auch auf seiner Kutsche. Das lange, weiße Babykleid in der Truhe – das könnte Johnny bei seiner Taufe tragen. Doch darunter lag noch ein ganz besonderes Kleid – das Hochzeitskleid seiner Mutter und Großmutter. Komischerweise hatte Annie es nicht getragen – aber das war auch gut so. Denn dann wäre Annie sicher nicht traurig, wenn Hope das wunderschöne weiße Kleid bei ihrer Hochzeit tragen würde.
    Aber wo war Hope? Und wo waren die anderen?
    Er ging ins Haus. Die untere Etage war leer. Oben fand er Annie und die Kinder schlafend in ihren Betten. Hope war weder im Garten noch im Brunnenhaus. Phineas konnte er auch nirgendwo finden. Verwirrt ging Jakob in die Scheune. Als sich seine Augen nach dem hellen Sonnenlicht an das Halbdunkel in der Scheune gewöhnt hatten, rutschte ihm das Herz in die Hose. Hopes Karren war nicht mehr da.
    Wann war sie weggefahren? Wohin war sie gegangen? Er konnte sich ein Leben ohne sie gar nicht mehr vorstellen. Jakob rannte ins Haus. Er würde Annie wecken und herausfinden, wo Hope hingegangen war.
    In der Zwischenzeit war Emmy-Lou aufgewacht und nach unten gekommen. Sie saß auf dem Wohnzimmerfußboden, stapelte Knöpfe und zählte sie zu der Melodie von „Funkel, funkel, kleiner Stern.“ Als sie ihren Vater hörte, hob sie kurz den Kopf und schaute dann wieder auf ihre Knöpfe.
    Jakob hockte sich neben sie. „Emmy-Lou, Liebling, wo ist Miss Hope?“
    Emmy-Lou zuckte mit den Schultern. „Sie ist weggefahren.“
    Weg . Mit klopfendem Herzen und trockenem Mund machte Jakob sich Vorwürfe, dass er Hope nicht schon vor seiner Abreise gesagt hatte, dass er sie liebte. Es gab keinen Grund für sie, nun noch hierzubleiben. Er hatte ihr nicht gesagt, dass ihre Zukunft hier lag, auf seinem Hof, in seinen Armen.
    Sein Kopf sagte ihm, dass sie nach Norden gefahren sein musste. Je weiter man nach Norden kam, desto später begann die Erntezeit. Sie war so lange hiergeblieben, dass sie wahrscheinlich bis nach South Dakota fahren musste, um als Köchin bei der Ernte zu helfen.
    „Sie hat Essen mitgenommen. Tante Annie hat ihr gesagt, sie soll ganz viel mitnehmen.“
    Das tröstete Jakob nicht im Geringsten, stattdessen wurden seine schlimmsten Befürchtungen wahr. Sie war weg. Wirklich auf und davon. Ohne dass er sich bei ihr bedanken oder sie bezahlen konnte. Sie war nicht einmal so lange geblieben, dass er sich von ihr verabschieden konnte.
    „Du bist jetzt ganz brav und hilfst deiner Tante. Papa reitet noch mal los und sucht Hope.“
    Er richtete sich auf und ging aus dem Haus. Die Kutsche würde ihn nur aufhalten. Er spannte Nicodemus aus und holte gar nicht erst einen Sattel. Jakob sprang auf sein Pferd und ritt nach Norden.
    * * *
    „ Ich liebe dich .“ Emmy-Lou küsste Hope auf die Wange.
    „Ich liebe dich auch, Süße.“ Hope deckte das kleine Mädchen zu, wollte aber noch nicht gehen. Heute Abend war das letzte Mal, dass sie Jakobs Tochter ins Bett brachte. Alles war jetzt geklärt und es gab keinen Grund mehr, noch länger hier auf der Farm zu bleiben. Noch ein letztes Mal beugte sie sich über die Kleine und atmete den süßen kindlichen Duft von Emmy-Lou ein, drückte ihr einen Kuss auf die Stirn und sagte noch einmal: „Ich liebe dich.“
    Hope hob ihren eigenen Quilt von ihrem Bett und trug ihn nach unten. Sie hatte den Stern für den Quilt schon ausgeschnitten, nachdem sie von den Richardsons nach Hause gekommen war. Kurz darauf saß sie auf dem Sofa im Wohnzimmer und nähte den Stern mit kleinen, gleichmäßigen Stichen auf den Quilt. Dieser Stern – der Stern für die Stauffer-Farm – das würde immer ihr Lieblingsstern sein. Sie nähte ihn auf einen dunkelblauen Flecken auf ihrem Quilt, denn dann würde er sie immer an den Abend erinnern, an dem sie mit Jakob und Emmy-Lou Glühwürmchen gefangen hatte.
    „Jakob!“, rief Phineas von draußen.
    Hope zuckte zusammen. Er war nach Hause gekommen. Die Männer redeten kurz miteinander, dann hörte sie Jakobs vertraute Schritte auf der
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