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Ein Schuss Liebe kann nicht schaden

Ein Schuss Liebe kann nicht schaden

Titel: Ein Schuss Liebe kann nicht schaden
Autoren: Cathy Marie Hake
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wagen, so etwas Verrücktes noch einmal zu versuchen.“
    Phineas lachte laut los, aber Jakob stockte das Blut in den Adern. Was wäre, wenn Miss Ladley eines Tages auf anderen Höfen ähnliche Geschichten über sie erzählen würde? Eine unbedachte Bemerkung und alles wäre verloren.

    Dieses E-Book wurde von "Lehmanns Media GmbH" generiert. ©2012

Kapitel 2
    „Ich kann mich nicht entscheiden, ob das Abendessen besser riecht oder besser aussieht.“ Phineas starrte mit offenem Mund auf das Essen.
    „Ich denke, das Wichtigste ist, wie es schmeckt.“ Miss Ladley stellte einen großen Topf mit Wasser auf den Herd.
    Der Gurkensalat und die Wassermelone auf dem Tisch sahen kühl und erfrischend aus. Eine dampfende Soßenschüssel stand neben Jakobs Teller. Der Shepherd’s Pie mit der Kruste aus Kartoffelbrei war genau so gebacken, wie er ihn liebte – nicht nur schwach goldbraun, sondern dunkelbraun und cross ... genau so, wie Naomi ihn immer gemacht hatte. Doch bei diesem Gedanken war Jakobs Appetit auf einmal wie weggeblasen.
    „Für mich ist es einfacher, zwischendrin einmal aufzuspringen, Mrs Erickson. Wäre es in Ordnung, wenn ich mich hier hinsetze?“
    „Ja ... natürlich ... wenn Sie wollen.“
    Jakob schob Annie den Stuhl hin, während sich Miss Ladley zwischen seine Tochter und den Herd setzte. Phineas schob ihr den Stuhl zurecht. „Ganz vielen Dank“, sagte sie.
    Eine Fülle von Gedanken wirbelten Jakob im Kopf herum – und wenn er jetzt betete, würde er sie vielleicht laut aussprechen und alles noch schlimmer machen.
    „Phineas, bitte sprich du heute das Tischgebet.“ Jakob faltete die Hände und senkte den Kopf.
    Phineas betete. Kaum hatte er Amen gesagt, atmete Emmy-Lou tief ein und betete ein Gebet, das sie auswendig gelernt hatte. „Komm, Herr Jesus, sei unser Gast, und segne, was du uns bescheret hast. Amen.“
    „Es ist immer schön zu hören, wenn schon ein Kind zu dem Allmächtigen betet.“ Zärtlich strich Miss Ladley Emmy-Lou eine ihrer blonden Locken aus dem Gesicht. „Das war das erste Gebet, das meine Mama mir beigebracht hat.“
    „ Auf Deutsch?“ Phineas sah so überrascht aus wie Jakob sich fühlte.
    „Nein.“ Miss Ladley löffelte eine kleine Portion Gurkensalat auf Emmy-Lous Teller. „Ich habe es auf Englisch gelernt. Da reimt es sich auch. ‚ Come, Lord Jesus, be our guest, and may these gifts to us be blessed. ‘ Ist es nicht großartig, dass die Liebe Gottes nicht von menschlichen Worten abhängt? Das Gefühl ist dasselbe, egal in welcher Zunge wir es aussprechen.“
    „Ich habe nur eine Zunge.“ Emmy-Lou öffnete ihren Mund und streckte die Zunge heraus.
    „Und du hast sie dazu benutzt, Jesus zu danken. Gott freut sich über ein dankbares Herz. Ich bin sicher, dass Gott jetzt gerade oben im Himmel auf seinem Thron sitzt und zu dir herunterlächelt.“
    Miss Ladley lachte Emmy-Lou weder aus noch schimpfte sie mit ihr, weil sie die Zunge herausgestreckt hatte. Emmy-Lou freundete sich mit jedem an, aber es tat Jakob gut, dass Miss Ladley ihre unschuldige Absicht erkannt hatte. Emmy-Lou strahlte sie an.
    Miss Ladley schaute zu Annie. „Sie haben den Löffel auf Ihrer Seite liegen. Die Männer hier haben sicher einen Bärenhunger.“
    Annie ließ den Blick sinken und sagte leise: „Sie haben gekocht, also dürfen Sie auch das Essen austeilen.“
    „Unsinn! Sie haben die Kartoffeln geschält und die Zwiebeln geschnitten. Das Fleisch, das wir benutzt haben – ich wette, darum haben Sie sich gekümmert, als eine Ihrer Kühe geschlachtet wurde.“
    „Ja, das hat sie.“ Jakob hob seinen Teller, hielt ihn seiner Schwester unter die Nase und wedelte damit hin und her. „Riecht gut. Lasst uns essen.“ Selbst wenn Miss Ladley von einer Sache zur anderen sprang wie ein aufgescheuchter Grashüpfer, sie behandelte seine Schwester und Tochter gut. Und das bedeutete ihm sehr viel. Ich werde nachher mit Annie ein paar Minuten allein sprechen, und sehen, was sie denkt. Es ist so schwer für sie, sich zu entscheiden, deshalb muss ich ihr ganz deutlich sagen, dass ich Miss Ladley jederzeit wieder wegschicken kann, wenn sie sich in ihrer Gegenwart unwohl fühlt.
    Angenommen, Annie sagt, es sei in Ordnung, dann werde ich Miss Ladley fragen, ob sie bleiben möchte. Doch jemand mit so vielen Empfehlungsschreiben – vielleicht verlangt sie mehr, als ich bezahlen kann. Geld war knapp. Jakob versuchte innerlich seine Finanzen zu jonglieren, um ihr ein möglichst gutes Angebot
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