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Ein Schuss Liebe kann nicht schaden

Ein Schuss Liebe kann nicht schaden

Titel: Ein Schuss Liebe kann nicht schaden
Autoren: Cathy Marie Hake
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hinteren Hosentasche hervorgelugt, als er sich vor seine Tochter gehockte hatte. Das sagte ihr, dass er ein ordentlicher Mensch war. Nun, dann würde er sich sicher darüber freuen, wenn sie dabei helfen würde, dass auch im Haus alles glattlief.
    Als sie auf dem Weg zu dem Baum mit Hattie an der Veranda vorbeischlenderte, hörte Hope Emmy-Lou kichern. „Papa, warum hat der Esel einen Hut auf?“
    „Sie heißt Hattie, und mit dem Hut hat sie ihren Schatten immer dabei, egal, wo sie hingeht“, rief Hope ihr zu. Nachdem sie ihren Maulesel ausgespannt und angebunden hatte, ging Hope mit ihren Strümpfen, Schuhen und einem Handtuch zur Wasserpumpe. Erst wusch sie sich die Hände und das Gesicht, dann machte sie das halbe Handtuch nass und kam zur Veranda zurück. Mr Stauffer war wieder in den Stall gegangen, deshalb setzte sich Hope einfach auf die oberste Treppenstufe, wischte ihre Füße sauber und zog sich dann ihre Strümpfe und Schuhe an.
    „Werden Sie jetzt“, fragte Emmy-Lou, die ihr hüpfend dabei zuschaute, „Kekse für mich backen?“
    „Kann ich noch nicht sagen. Aber keine Angst. Ich verspreche dir, dass ich dir auf jeden Fall welche backe.“
    „Große?“
    „Komm mal her.“ Hope zog Emmy-Lou zu sich heran und untersuchte ihre Hand. „Hey, du bist ja schon ein großes Mädchen!“
    „Hm-hmm!“
    Hope zog mit ihrem Finger einen Kreis auf Emmy-Lous Handfläche. „Nun, ein so großes Mädchen wie du eins bist, will wahrscheinlich gerne einen Keks, der so groß ist, dass er fast nicht mehr in ihre Hand passt.“
    Mrs Erickson hatte die ganze Zeit abwartend in der Tür gestanden. „Emmy-Lou, es ist Zeit für deinen Mittagsschlaf. Gehe zu Bett. “ Die letzten Worte sagte sie auf deutsch.
    Geh ins Bett, übersetzte Hope in Gedanken. Emmy-Lou zog einen Schmollmund. Hope drehte das Mädchen zu sich und stupste sie vorsichtig an. „ Ja, Emmy-Lou.“ Sie suchte nach den passenden deutschen Worten. „ Schlaf gut. “
    „ Sprechen Sie Deutsch? “Mrs Erickson schaute sie überrascht an.
    „Nur ein bisschen.“ Hope hielt die Fliegengittertür auf. „Gerade so viel, dass es für die Küche reicht. Außerdem hört sich ein knurrender Magen in jeder Sprache gleich an.“
    Als sie im Haus waren, fasste Mrs Erickson Emmy-Lous Hand und sah Hope etwas unsicher an.
    Hope atmete tief ein. „Mmm-mm. Sie backen Brot! Wenn Sie mir sagen, wie lang es noch im Ofen sein muss, dann hole ich es später gerne raus, und Sie können sich auch ein bisschen hinlegen.“
    Mrs Erickson schüttelte den Kopf. „Ich muss mich nicht hinlegen. Nehmen Sie sich eine Tasse Kaffee.“ Sie drehte sich um und fügte dann hinzu: „Ich bin gleich wieder da.“
    Während Mrs Erickson ihre Nichte ins Bett brachte, sah sich Hope im Haus etwas um. Das Untergeschoss wurde von der Treppe nach oben in zwei Hälften geteilt. Ein großes, helles Wohnzimmer mit einem Klavier lag links neben der Eingangstür. Auf der anderen Seite des Wohnzimmers stand eine Tür offen, die in ein kleines Zimmer führte. Hope wollte nicht zu neugierig sein, deshalb blieb sie in der Tür stehen und reckte sich ein wenig, um besser sehen zu können. Ein Schreibtisch in der Wohnzimmerecke und ein Regal voller Bücher sagten ihr, dass Mr Stauffer gerne las.
    Auf der rechten Seite stand eine Garnitur Möbel aus Ahornholz, bei deren Anblick es Hope den Atem verschlug. Der Waschtisch, die Kommode und der Tisch mit den Stühlen wirkten so edel, dass selbst ein König darauf stolz gewesen wäre.
    Mehrere Büschel von geflochtenem Weizen hingen rechts und links des Waschtischs, und die andere Wand schmückten ein Bild und ein gerahmtes Foto. Auf dem Foto konnte Hope eine blonde Frau erkennen, die ganz verliebt zu Mr Stauffer aufsah. Auf dem Bild sah er völlig entspannt und gelöst aus, ganz anders, als Hope ihn vor ein paar Minuten gesehen hatte. Eine Wanduhr hing auf der anderen Seite des Fensters. Das glänzende Messingpendel tickte hin und her, während die beiden Zeiger sich gerade festzuhalten schienen, denn es war genau fünf Minuten nach eins.
    Hinter dem Wohnzimmer lag die Küche und eine Tür, die zweifellos zu einer Vorratskammer unter der Treppe führte. Blau-lila gemusterte Vorhänge aus Sackleinen hingen auf beiden Seiten neben dem Fenster über der großen Spüle. Auf einer Platte des Herdes stand eine Kanne mit Kaffee, die von der Hitze des Ofens warmgehalten wurde.
    Hope machte sich auf den Weg in die Küche. Viele Frauen reagierten empfindlich, wenn es um
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