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Der Kampf beginnt

Der Kampf beginnt

Titel: Der Kampf beginnt
Autoren: Loren Coleman
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Prolog
    (Zwei Jahre vor dem Kollaps)
    Programm 12: Highlakebecken, Achernar Präfektur IV, Republik der Sphäre
    26. Oktober 3130
    Vereinzelte Artilleriesalven wummerten hinter Raul Ortega. 20-Pfünder. Sie rissen breite Krater in die verkrustete Schlammdecke des Highlakebasins, schleuderten schwarz verbrannte Erdklumpen und glimmendes Gras in die Luft Achernars. Gelegentlich erwischten sie eine Infanteriestellung und scheuchten die Überlebenden wie gepanzerte Ameisen übers Gelände - die formierten sich dann als beschädigte Linien neu.
    Die hellen, orangerot flammenden Lichtblitze zerrissen das abendliche Zwielicht und Rauls Legionär warf in ihrem Widerschein Schatten. Der fünfzig Tonnen schwere BattleMech stampfte in das Niemandsland, das Ortegas Truppen und die Charal DePriests trennte. Drei Stockwerke über dem Boden, vom Cockpit im Kopf der huma-noiden Kampfmaschine aus, starrte Raul auf den Panoramasichtschirm und beobachtete das Schlachtfeld. Panzerfahrzeuge kurvten über den Mordacker. Ihre Autokanonen und Maschinengewehre füllten die Luft mit weiß glühenden Leuchtspuren. Rubinrotes Laserfeuer zerschmolz Schutzpanzerung zu metallischen Pfützen. Raketenschwärme stiegen auf Flammenzungen auf und gingen wie gnadenlose Hagelschauer zu Boden, die in das vorzeitliche Seebett schlugen, um Fleisch und Metall zu zerfetzen, wo sie es trafen.
    Zwei Truppentransporter, beide aus Charals Einheiten, brannten am Rand des ausgetrockneten Sees aus und wogend schwarzer, öliger Qualm stieg von ihnen aus in den schiefergrauen Himmel auf.
    Er fühlte, wie ihm ein lässiges Grinsen an den Mundwinkeln zupfte. >Kadettengrinsen< nannte das Major Blaire. Die beiden Transporter wogen den Verlust seines Taru nicht auf, der schwarz verbrannt am Fuß der Taibekberge zurückgeblieben war. Aber mit etwas Glück hatte Charal es nicht geschafft, ihre Kröten in Stellung zu bringen. In diesem Fall war die andere MechKrieger-Kadettin im Nachteil.
    Nach zwei Stunden Kampf, mit schmerzenden, überanstrengten Muskeln und schweißnassen Händen an den abgenutzten Steuerknüppeln des Simulators, hoffte Raul darauf, dass ihm das Glück hold war.
    »Cäsar-Eins bis Sechs: Vorrücken und Angriff«, befahl Raul seiner sorgsam in Reserve gehaltenen Infanterie. Die Chevalier-Kröten sprangen aus der Deckung zerklüfteter Krater oder den Luken der beiden Saxon-Transporter. Ein paar hüpften mithilfe der Sprungtornister vorwärts. Die meisten rannten in kurzem, erratischem Sprint. Hoffentlich gelang es einem Trupp, auf dem Schlachtfeld eine Eroberung zu machen. Falls nicht, sollten die gepanzerten Infanteristen zumindest das Feindfeuer von ihm ablenken.
    Doch nicht schnell genug. Eine Partikelprojektorkanone zerkochte die Luft knapp über der linken Schulter seines Legionär. Reflexartig duckte sich Raul. Er bewegte den BattleMech mehrere unsichere Schritte nach rechts, wo er einen JES-Raketenwerfer im Visier entdeckte, der auf der Sichtprojektion leuchtend rot als feindlich markiert war.
    Ein schneller Blick auf die Munitionsreserven. Gering schon, aber noch nicht gefährlich knapp. Dann zog er das Fadenkreuz über die Silhouette des JESsie. Der Feuerleitcomputer des Legionär errechnete den Vorhalt, der durch die Bewegung des Raketenwerfers nötig wurde, und zeichnete ein Schattenfadenkreuz rechts neben den Schweber. Raul korrigierte die Zielrichtung entsprechend, drehte den Torso des BattleMechs und drückte den einzigen Feuerknopf des Steuerknüppels.
    Eine lange Flammenzunge schlug aus der Multi-Autokanone, als eine Salve Kaliber-50-mm-Granaten mit Spitzen aus abgereichertem Uran aus den Läufen jagten. Die Geschosse hämmerten in die rechte Seite des luftkissengetriebenen Raketenwerfers und fraßen sich durch die simulierte Panzerung. Das Fahrzeug brach seitlich aus. Ein beschädigter Stützarm verbog sich unter dem Gewicht der Lafette, knickte weg und senkte den kastenförmigen Geschützaufbau geradewegs in den Orkan aus glühendem Metall. Raketen brachen auf, ihre Feststofftreibsätze entzündeten sich und brachten einige Sprengköpfe zur Detonation, bevor die Fahrzeugbesatzung die unbrauchbare Munition abwerfen konnte. Die Lafette flog in einem flammenden Inferno in die Luft.
    Die Explosion hob den Schweber vom Boden und das Luftkissen fiel zusammen. Der JESsie überschlug sich und landete auf der Geschützturmlafette, deren Raketenladung unter dem Aufprall ebenfalls explodierte. Panzerplatten beulten sich an allen Seiten aus, dann
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