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Ein Sarg für zwei

Ein Sarg für zwei

Titel: Ein Sarg für zwei
Autoren: Michelle Rowen
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Beute zu spielen, bevor sie sie umbrachten, vor allem
wenn es sich um hilflose, attraktive weibliche Zöglinge handelte.
    »Es spielt
keine Rolle, wer ich bin.« Thierry zwang sich, seine Stimme unbeteiligt klingen
zu lassen. »Sie stören meine Privatsphäre«, fuhr er fort. »Seien Sie bitte so
liebenswürdig, Ihre Angelegenheiten woanders zu erledigen.«
    Und lasst
die Frau in Ruhe, sonst lege ich euch um.
    »Wir wollen
nur diesen süßen kleinen Vampirhintern einsammeln, dann verschwinden wir
wieder, und Sie können mit dem weitermachen, was Sie gerade tun wollten.«
    Die junge
Frau trat zitternd noch näher zu Thierry und packte seinen Mantel am Revers.
    »Bitte,
lassen Sie nicht zu, dass sie mir etwas antun. Bitte!«, flehte sie ihn an.
    Er spürte
die Wärme ihres Körpers. »Ich will damit nichts zu tun haben.«
    Spring
endlich , befahl sich Thierry streng. Vergiss sie, alle vier. Du hast mit
dieser Frau nichts zu schaffen. Wo ist ihr Erzeuger? Schließlich unterliegt das
hier seiner Verantwortung.
    »Zu spät.«
Der Jäger zwängte sich auf Händen und Füßen durch die schmale Öffnung des
Brückengeländers und packte die Frau an der Fessel ihres Fußes. »Ich wollte ein
Gentleman sein und dich schnell umbringen. Na ja, jedenfalls mehr oder weniger
schnell. Aber jetzt werde ich dich langsam und genüsslich in Stücke reißen. Du
wirst jede Sekunde davon spüren.«
    Als Antwort
trat die Frau zu Thierrys Überraschung zu und traf den Jäger mit ihrem großen
Zeh ins Auge.
    Ausgezeichnet.
Das Auge war eines der besten Ziele am menschlichen Körper, wenn man sich
verteidigen wollte, das oder die Leisten. Der Jäger schrie auf und presste die
Hand auf das Gesicht.
    Die Frau
wich hastig zurück und verlor beinahe den Halt. Thierry packte sie, zog sie an
sich und hielt sie fest.
    Sie sah
überrascht zu ihm hoch. »Danke. Ich dachte, Sie wollten mir nicht helfen.«
    »Das war ein
Reflex«, erklärte Thierry. Was auch stimmte. Zumindest fast.
    Die beiden
anderen Jäger machten nun ebenfalls Anstalten, durch das Gitter zu klettern.
Auch sie hielten gefährlich spitze Pflöcke in den Händen. Thierry mochte sein
eigenes Schicksal heute Nacht zwar ziemlich gleichgültig sein, aber er empfand
doch so etwas wie ein Verantwortungsgefühl für diese Frau. Ihre Sicherheit war
jetzt, oder zumindest für die nächsten paar Minuten, das Einzige, was zählte.
    Bedauerlicherweise
stand ihnen nur noch ein einziger Fluchtweg offen.
    Er blickte
auf den dunklen Fluss hinunter. »Ich nehme an, uns bleibt nichts anderes übrig,
als zu springen.«
    Die Frau umklammerte
seine Taille noch fester. »War das nicht Ihr ursprünglicher Plan? Und hatten
Sie nicht eigentlich vor, sich auf diese Weise umzubringen?«
    Er dachte an
den Pflock, der in der Gesäßtasche seiner Hose steckte und mit dem er sich
eigentlich hatte umbringen wollen, bevor der Fluss seine sterblichen Überreste
wegschwemmen würde.
    Er würde auf
ein anderes Mal warten müssen.
    »Bei meinem
Glück heute Abend wird der Sturz mich nicht umbringen«, sagte er seufzend und
schlang seinen Arm um ihre Taille. »Aber Sie vielleicht.«
    Ohne einen
weiteren Widerspruch abzuwarten, stieß er sich von dem Pfeiler ab. Der Schrei
der Frau gellte schmerzhaft laut in seinen Ohren.
    Er konnte
sich nicht erinnern, wann sich das letzte Mal eine schöne Frau so fest an ihn
geklammert hatte. Ganz kurz hatte er sich lebendig und begehrt gefühlt, höchst
gefährliche Empfindungen für jemanden wie ihn.
    Als sie im
Fluss landeten, gingen diese Sentimentalitäten jedoch im eiskalten Wasser
unter, und die Realität holte ihn rasch wieder ein.
    Er musste
sie so schnell wie möglich loswerden. Eine andere Wahl blieb ihm nicht. Eine so
junge, frische und lebendige Frau würde aus seinem Leben nur ein vollkommenes
Fiasko machen.
    Es wäre ein
verhängnisvoller Fehler.
    Für sie
beide.

1
     
    Mein Name
ist Sarah Dearly. Vampirzögling und Teilzeitthekenkraft, stets zu Diensten, und
herzlich willkommen in meinem extrem chaotischen Leben.
    Vor
zweieinhalb Monaten wurde ich von meinem verfluchten Blind Date gebissen und in
einen Vampir verwandelt, von Vampirjägern quer durch die Stadt gejagt und habe
es dabei geschafft, dem attraktiven Meistervampir meiner Träume über den Weg zu
laufen, kurz bevor wir zusammen von einer Brücke in den Fluss springen mussten,
um nicht getötet zu werden. Und das alles in der allerersten Nacht.
    Seither
haben sich die Dinge ständig weiterentwickelt, und zwar ...
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