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Ein Sarg für zwei

Ein Sarg für zwei

Titel: Ein Sarg für zwei
Autoren: Michelle Rowen
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schließlich,
wie er mich gezwungen hatte, mit Thierry Schluss zu machen.
    Thierry
wurde mit jedem Wort ernster, und als sich unsere Blicke am Ende meiner
Erzählung trafen, hatte er einen überaus entschlossenen Gesichtsausdruck.
    »Du hattest
recht«, sagte ich. »Der Rote Teufel ist offensichtlich nicht der echte.
Hinterher ist man immer klüger und überhaupt.«
    »Ich habe
gar nicht gesagt, dass ich dir das die ganze Zeit gepredigt habe, hm?«
    »Das ist
nett von dir.« Ich stieß erleichtert einen langen Seufzer aus. »Jedenfalls bin
ich sehr froh, dass du es jetzt weißt. Jetzt können wir die Sache gemeinsam in
Ordnung bringen.«
    Dazu sagte
er nichts.
    »Thierry?«,
drängte ich. »Wie bringen wir das wieder in Ordnung?«
    »Das ist
eine ziemlich gute Frage«, sagte er. »Gideon Chase ist ein hervorragender
Jäger, und er hat niemals irgendjemandem gegenüber Mitleid gezeigt. Jetzt ist
er auf der verzweifelten Suche nach Heilung und würde sogar in Kauf nehmen,
ebendie Kreatur zu werden, die er sein ganzes Leben lang gejagt hat. Darauf
gibt es keine einfache Antwort.«
    »Aber wir
finden eine, oder?«
    Er strich
mir die Haare aus der Stirn und schob sie mir hinters Ohr. »Natürlich. Doch bis
dahin müssen wir ihn in dem Glauben lassen, ich wüsste nichts. Es ist sicherer,
wenn wir sein kleines Spielchen mitspielen.«
    »Und was
genau heißt das?«
    »Ich fliege
mit dem nächsten Flugzeug nach Frankreich, und du siehst zu, dass du die Sache
hier alleine regelst. Lass mich bitte wissen, wie sich alles entwickelt hat.«
    Ich starrte
ihn mit offenem Mund an. »Bitte sag mir, dass du wieder einmal versuchst,
lustig zu sein.«
    Er runzelte
die Stirn. »In dem Punkt bin ich wirklich ziemlich unbegabt, stimmt’s?«
    Ich
schüttelte den Kopf. »Ich liebe dich auch ohne deine unsäglichen Witze.
Ehrlich.«
    Seine Miene
wurde weicher. »Das ist gut zu wissen.«
    »Gideon ist
davon überzeugt, dass ich mich für immer von dir getrennt habe.«
    »Dann soll
er das weiterhin glauben. Alle sollen denken, dass wir nicht länger zusammen
sind.«
    »Alle?
Selbst George?«
    Er hob seine
dunkle Braue. »Gerade George. Was George weiß, erfährt schon bald die ganze
Welt.«
    »Gutes
Argument.« Ich vergrub meine Hand in der Seide von Thierrys schwarzem Hemd.
»Dann halten wir uns also voneinander fern, bis alles vorbei ist?«
    Er nickte
langsam. »Das ist wohl das Beste.«
    »Dann
solltest du jetzt wahrscheinlich gehen.«
    »Das sollte
ich.« Er küsste mich noch einmal leidenschaftlich, was mir erneut den Atem
raubte. »Ich bin sehr froh, dass du die goldene Kette hast. Es ist deutlich
sicherer so, nicht?«
    »Wenn du
mich fragst, fühlt es sich gerade nicht sehr sicher an«, flüsterte ich an
seinem Mund.
    Er hob mich
in seine Arme. »George arbeitet bis sechs Uhr morgens im Club. Wir haben also
noch vier Stunden Zeit, bis er wiederkommt.«
    Ich schlang
die Arme um seinen Hals. »Für einen Meistervampir kannst du sehr gut rechnen.
Aber ... aber wir müssen doch noch klären, was wir mit Gideon machen. Und wie
wir allen weismachen, dass wir nicht mehr zusammen sind. Offensichtlich bin ich
eine ziemlich schlechte Lügnerin, wenn selbst du mich durchschaut hast.«
    »Wir finden
schon eine Lösung. Aber nicht heute Nacht. Jedenfalls nicht in den nächsten
vier Stunden.«
    »Aber...«
    »Liebst du
mich?«, fragte er sehr ernst.
    »Ja.« Mir
stiegen wieder die Tränen in die Augen. »Ich liebe dich so sehr.«
    »Nur darauf
kommt es an. Du kennst mich noch nicht sehr lange, Sarah. Du weißt nicht, wie
ich sein kann, wenn ich etwas haben will und sich mir jemand dabei in den Weg
stellt. Und dich will ich.« Er runzelte die Stirn. »Obwohl es etwas gibt, das
mir im Moment mehr Sorgen als alles andere macht. Sogar mehr als Gideon Chase.«
»Was?«
    Er sah mich
an und lächelte. »Dieses Nachthemd. Es muss verschwinden.«
    Mein Herz
quoll fast über vor Liebe. Ich umarmte Thierry so fest ich konnte und spürte in
diesem Augenblick genau, dass alles gut werden würde, solange wir nur zusammen
waren.
    Außerdem
hatte er eindeutig recht. Das Nachthemd war an Hässlichkeit nicht zu
überbieten.
    »Damit kann
ich leben«, sagte ich, bevor ich ihn wieder küsste ... und wieder...
     
     
    Ende
     
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