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Ein Sarg für zwei

Ein Sarg für zwei

Titel: Ein Sarg für zwei
Autoren: Michelle Rowen
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bekommen hatte, die ich zum Leben brauchte. Ich
hatte einiges von seinem uralten und deshalb hochkonzentrierten Vampirblut
getrunken - offenbar war das Blut eines Vampirs umso kräftiger, je älter er
war. Da Meistervampire nur selten, wenn überhaupt, ihr Blut teilten oder
Zöglinge zeugten, hatte das dazu geführt, dass die Nebenwirkungen meines
Vampirdaseins, nämlich, dass ich mein Spiegelbild verloren habe und mir
Reißzähne gewachsen sind, Monate, wenn nicht sogar Jahre früher aufgetreten
sind als üblich. Ein richtiger Vampir zu werden, dauert normalerweise erheblich
länger.
    Und Nicolai
war wohl ebenfalls ein Meistervampir. Jedenfalls so lange, bis sein Leben am
spitzen Ende eines Holzpflocks ein Ende gefunden hat. Als einer der älteren
Vampire im Ring, dem internationalen Vampirrat, hatte er vor drei Wochen
Station in Toronto gemacht, um dem Ruf der Schlächterin der Schlächter auf den
Grund zu gehen. Unglücklicherweise gab es eine Menge böses Blut zwischen ihm
und Thierry, und das meine ich wörtlich. Als er herausgefunden hat, dass
Thierry und ich zusammen sind, hat dieser irre Vampir versucht, mich aus Rache
umzubringen. Bevor ich erfuhr, was er noch im Schilde führte, habe ich zufällig
ein bisschen Blut aus seinem Handgelenk getrunken, das er mir in den Mund
gesteckt hatte, als ich beinahe tot war. In solchen Situationen kann ein
Vampirmädchen nicht allzu wählerisch sein.
    »Richtig,
zwei Meistervampire«, sagte ich schließlich. »Ich bin wohl wirklich sehr
beliebt. Aber warum willst du das wissen?«
    Josh
musterte mich, ohne etwas zu sagen. Sein Blick glitt über meine dunkelbraunen,
schulterlangen Haare, die ich hinter die Ohren gesteckt hatte, über meine
Augen, die Nase, den Mund. Dann meinen Hals hinab zu meinem weißen Trägerhemd
und für meinen Geschmack verweilte er ein bisschen zu lang auf meinen Brüsten.
Mein schwarzer Wintermantel hing hinter mir über dem Stuhl.
    »Gut, ich
glaube, ich habe alle Informationen, die ich brauche«, sagte er.
    »Also
bekomme ich die Stelle?«, fragte ich und zwang mich weiterhin, das ungute
Gefühl zu ignorieren, das mich zunehmend beschlich.
    Er blickte
Heather an. »Was meinst du?«
    »Ich glaube,
sie ist perfekt.« Heather lächelte und küsste ihn. »Genau wie wir es geplant
haben.«
    Ich
schluckte. Das merkwürdige Angstgefühl, das von der ersten Minute an in meinem
Magen rumort hatte, breitete sich jetzt in meinem gesamten Körper aus. »Können
wir jetzt vielleicht über Vamp International reden? Habe ich den Job?«
    Heather
streichelte Joshs Gesicht, bevor sie ihn auf den Mund küsste, dann wandte sie
sich mir zu und lächelte mich genauso strahlend an wie schon den ganzen Abend.
»Okay, Sarah, bitte flipp aber jetzt nicht aus, denn es gibt kein Vamp
International.«
    Die
Enttäuschung traf mich wie ein Schlag in die Magengrube. »Was sollte dann
dieses Gespräch?«
    Sie schob
mir das Bündel mit den Geldscheinen zu. »Vierhundert Dollar jetzt und
vierhundert, wenn es erledigt ist.«
    Ich beäugte
das Bündel und sie misstrauisch. »Wenn was erledigt ist?«
    »Du musst
meinen Freund zeugen«, erklärte sie.
    »Ich muss was ?«
Mein Herz hämmerte so laut wie ein Presslufthammer in meinen Ohren. »Wovon zum
Teufel redest du da? Ich dachte, ich wäre zu einem Vorstellungsgespräch für
eine Vollzeitstelle hier.«
    Ihr Lächeln
wurde ein wenig schwächer. »Mir war klar, dass du nicht gerade begeistert
zugreifen würdest, wenn ich dir dieses Angebot einer Zeugung machen würde.
Deshalb wollte ich, dass du Josh kennenlernst und siehst, wie großartig er ist
und wie glücklich wir sind. Außerdem bezahlen wir dich schließlich für diesen
Dienst.«
    »Für diesen Dienst! .«,
wiederholte ich. »Das ist absolut lächerlich.«
    »Bitte.«
Josh beugte sich vor. »Ich liebe Heather. Ich möchte ein Vampir werden, damit
wir für immer zusammen sein können. Heather hat mir erzählt, dass du sehr
romantisch wärest und das verstehen würdest.«
    »Oh ja, ich
verstehe vollkommen«, gab ich zurück und spürte, wie ich innerlich anfing, vor
Wut zu kochen. »Du willst ein Vampir werden? Wieso bittest du dann nicht sie, dich zu zeugen?«
    Er
schüttelte den Kopf. »Sie ist die Letzte einer langen Reihe von Vampiren. Die
Konzentration ihres Blutes ist viel zu dünn. Aber aufgrund deiner Zeugung durch
zwei Meistervampire würde mich dein Blut stark machen, schon als Zögling.
Deshalb musst du mich zeugen.«
    »Vergiss
es.« Ich schüttelte den Kopf. Das kam
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