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Ein Regisseur macht noch keine Liebe

Ein Regisseur macht noch keine Liebe

Titel: Ein Regisseur macht noch keine Liebe
Autoren: Isadorra Ewans
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dafür gegeben, Helena zu kriegen, aber sie waren zu unterschiedlich und im Gegensatz zu ihm, liebte sie London und konnte sich nicht vorstellen, auf ewig hier unten zu leben. Er erinnerte sich an ein wildes Geknutschte mit ihr vor ein paar Jahren auf einer Hochzeit. Aber dabei war es geblieben. Er lenkte den Wagen hinunter auf die Strandpromenade. Die Sonne schickte sich nun endgültig an, im Meer zu versinken. James sah auf Helenas Gesicht, welches in sanftes Rot getaucht wurde. Sie wirkte entspannt. Aber er wusste, dass sie ihre wahren Gefühle nicht offen zur Schau trug. Das gehörte sich für jemanden aus der zweiten Reihe nicht.
     
    Langsam fuhr der alte Wagen die Promenade hinunter. James schenkte Helena diesen Moment der Stille, denn kaum würden sie das Haus erreicht haben, würde sie unter dem freundlichen Beschuss seiner Mutter liegen. Damit Helena noch ein Mal auf den herrlichen Sonnenuntergang sehen konnte, fuhr er in großem Bogen die Auffahrt zum Haus hoch. Kaum hatte er den Motor ausgestellt, da erschien seine Mutter in der Tür. Helena lächelte. Wie anders, als mit Schürze konnte Ella dort stehen? Die ältere Frau in der Tür wischte sich die Hände an der Schürze ab und kam lächelnd die zwei Stufen hinunter.
    „Endlich bist Du da…!“ Ella umarmte die jüngere Frau und für einen Moment hatte Helena das Gefühl, dass diese Umarmung zu lange dauerte. James hatte zwischenzeitlich den Kofferraum geöffnet und den darin verstauten Koffer heraus genommen. „Ich bring es gleich hoch.“ Lächelnd ging er an seiner Mutter vorbei. „Wir haben Dir das Südzimmer fertiggemacht, das magst Du doch so.“ Sie legte Helena die Hand in den Rücken und führte sie hinein. „Aber erst mal einen Tee ….“ Ella bugsierte Helena durch den kleinen Gang hinein in die Küche. Hier würden sie in den nächsten Minuten ungestört sein, denn Sommergäste hatten hier in ihrem Reich keinen Zutritt. Sie versorgte alle ihre Gäste mit Herzlichkeit, aber in ihre Küche durfte keiner. Das war Sperrgebiet.
    Doch Helena war schon lange kein gewöhnlicher Gast mehr. Ella rückte ihr einen Stuhl zurecht und ging dann an den alten Herd. „Ihr habt das gute Stück also immer noch?“ Helena lächelte. „Ja … und Du hast immer noch keine Chance, ihn mir abzukaufen.“ Ella lachte laut auf. Der Herd war fast hundert Jahre alt und er beheizte das ganze Haus. Mit schweren eisernen Gittern versehen, vielen kleinen Fächern, in denen Ella verschiedene Brote backte und das rustikale Aussehen, hatten Helena immer fasziniert. Mal vom Südzimmer abgesehen, liebte sie keinen Raum in diesem Haus so sehr, wie diese Küche. Hier spielte sich das Leben dieser Familie ab. Auch wenn James und Elliot junior mittlerweile verheiratet waren und nicht mehr hier wohnten, zur Begrüßung traf man sich an dem schweren hölzernen Tisch mit seinen vielen Stühlen und diesem alten Monstrum von Herd.
    Helena fröstelte und hoffte, dass Ella nichts davon mitbekam. Doch die ältere Frau schob sofort einige Holzscheite nach. Abends, wenn die Sonne im Meer verschwunden war, kam der kühlere Wind des El Nino herüber und ließ den Eindruck, dass man hier in südlichen Gefilden verweilte, ganz schnell verschwinden. Es wurde schlicht und einfach so frisch, dass der dicke Wollpullover im Gepäck nicht fehlen durfte. „Das Wasser braucht noch ein wenig.“ Sie nahm den Stuhl, der Helena am nächsten stand, und setzte sich. „Also … was haben die Ärzte gesagt?“ Helena lächelte. „Nicht viel, aber in ein paar Tagen werden die Krämpfe aufhören und dann bin ich wieder fit.“ Sie nahm Ellas Hand, die auf dem Tisch lag. „Danke … dass ich kommen durfte. Ella lächelte zärtlich und auf ihrer Stirn zeigte sich eine kleine Sorgenfalte. „Ach Kindchen, das weißt Du doch.“ Sie streichelte der Jüngeren über das Gesicht. „Wie lange bleibst Du?“ Ella erhob sich und fuhrwerkte am Herd herum. „Bis Samstag wenn es Euch recht ist.“ Ärgerlich stellte die andere Frau den Kessel auf den Herd zurück, es schepperte laut und stemmte die Hände in die Hüften.
    „Wie oft soll ich Dir das noch sagen. Ich bin froh, dass Du zu mir kommst, Kindchen. Jetzt werden wir Dich etwas aufpäppeln und dann lassen wir Dich wieder auf die böse Welt los. Klar!“ Sie war herüber gekommen und hatte Helena eine Tasse mit heißem Tee hingestellt. „Weiß er es mittlerweile?“ Helena schüttelte den Kopf. „Und wenn es nach mir geht, bleibt es auch dabei.“ Ella
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