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Ein Pony für Marie

Titel: Ein Pony für Marie
Autoren: Christiane Gohl
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auszukennen.«
    »Ich lerne seit einem halben Jahr reiten«, verriet Minnie. »Aber ob Frau Baumann noch ein Pony im Reitstall braucht.... Fragen kann ich auf jeden Fall mal. Ich gehe Dienstag wieder hin.«
    Mama seufzte. »Wenn sich das alles noch hinzieht, werden wir ein Halfter brauchen oder so was. Damit man das Pferd wenigstens mal anbinden und führen kann. Wo kauft man denn das, Minnie? Kannst du nicht mit uns hingehen und uns beraten?«
    Minnie nickte wichtig. Allerdings ging sie in die Ganztagsschule und hatte am Montagnachmittag auch noch Sport. So erklärte sie Marie und Mama nur den Weg zum nächsten Reitsportgeschäft.
    Als Minnie nach Hause ging, zeigte ihr Marie noch schnell den Stall für Barbie. Papa hatte jetzt Zaunpfähle rund um die Hundehütte gesetzt und nagelte stabile Bretter dazwischen.
    »Da müsste sie nun aber drin bleiben, oder?«, fragte er Minnie.
    Die zuckte die Schultern. »Also, Frau Baumann sagt, wenn ein Pony irgendwo raus will, dann kommt es auch raus.«

    »Das sind ja fantastische Aussichten«, seufzte Papa.
    »Ich glaube, der Trick ist das Heu«, überlegte Marie laut. »Solange sie was zu fressen hat, bleibt Barbie, wo sie ist.«
    Am Abend, vor dem Zubettgehen, legte sie einen halben Ballen Heu für Barbie in die Hundehütte.
    Am nächsten Morgen hatte Barbie die Hälfte des Heus gefressen. Die andere Hälfte lag dreckig und zertrampelt in der Hütte, aber Barbie war immerhin noch da.
    »Komm, wir machen einen Spaziergang!«, forderte Marie sie auf. Schließlich hatte sie Papa versprochen, das Pony auszuführen.
    Barbie stand auch brav still, als Marie sich vor ihr niederkauerte und versuchte, Minnies Behelfshalfter wieder an ihren Kopf zu kriegen. Die Konstruktion sah dann etwas seltsam aus, aber das Pony lief doch artig hinter Marie her, als sie es nun aus dem Stall ließ. Es war aufregend, sein eigenes Pferd herumzuführen! Marie ging durch das zukünftige Gartentor auf die Straße.
    »Warte mal, ich komme mit!« Das war Ben. Er hatte Maries und Barbies Aufbruch vom Fenster aus gesehen und kam nun außer Atem durch den Vordereingang. Cop folgte ihm kläffend. »Der Hund muss schließlich auch raus.«
    Cop hatte eigentlich auf dem Flur zwischen Bens und Maries Zimmer schlafen sollen, aber da hatte er nur traurig herumgejault. Papa erklärte, man müsse hier hart bleiben, aber als Papa und Mama schliefen, hatte Ben das Hündchen doch in sein Zimmer geholt. Und dann war Cop auch noch zu ihm ins Bett gekrochen, aber das würde er nicht einmal Marie erzählen!
    Ben und Marie wanderten mit Hund und Pony durch die Erdbeerstraße und waren sehr stolz auf ihre braven Tiere. Die anderen Leute, die ihnen mit ihren Hunden entgegen kamen, guckten allerdings etwas seltsam.
    »Was ist das denn für ein Hund?«, fragte schließlich ein älterer Mann mit dicker Brille.
    Marie machte den Mund auf, um Barbie als Pony vorzustellen, aber Ben kam ihr zuvor.
    »Das ist ein Shetland-Terrier«, erklärte er ernst.
    Der Mann schaute daraufhin noch einmal genauer hin und nickte anerkennend. »Seltene Rasse, nicht?«
    Ben konnte nur nicken, sonst hätte er laut lachen müssen. Marie kicherte haltlos, als der Mann endlich um die Ecke bog. Später erzählten sie noch einer Frau vom »Shetland-Terrier«.
    Auch sie nickte gläubig. »Auf den ersten Blick hätte ich ja gedacht, es sei ein Pferd!«
    Lachend kamen Marie und Ben im Park an. Barbie schien es hier sehr zu gefallen. Das Pony steckte energisch den Kopf ins Gras der ersten Wiese und wollte dort unbedingt bleiben. Marie und Ben konnten es nur mit aller Kraft weiterziehen, aber gleich am nächsten Grasbüschel blieb es wieder stehen. Schließlich gaben die Kinder auf und machten sich auf den Heimweg. Aber auch dabei war Barbie nicht so artig wie zuvor. Sie hatte jetzt Hunger und wollte nach Hause. Und sie wusste schon ganz genau, wo sie wohnte! Marie allein hätte sie gar nicht halten können, aber Ben half ihr, und gemeinsam schafften sie es, das Pony wenigstens ein bisschen zu bremsen. Trotzdem sah es eher aus, als führe Barbie die Kinder spazieren, statt umgekehrt. Marie und Ben waren froh, als sie die Stalltür wieder hinter ihr schlossen.
    »Puh, wochentags können wir das nicht machen, bei all den Autos!«, meinte Ben. »Es sei denn, du ernährst dich von jetzt an nur noch von Yoghi-Bär und wächst ein bisschen schneller. Barbie braucht unbedingt eine Weide, damit sie allein rumlaufen und Gras fressen kann. So wie die Ponys im
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