Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Ein Pony für Marie

Titel: Ein Pony für Marie
Autoren: Christiane Gohl
Vom Netzwerk:
neuen Häusern fast alle kiesbedeckt.
    »Wenn Cop wenigstens wieder käme. Dann hätten wir doch einen Anhaltspunkt...« Ben spähte hinter einen Neubau.
    Bei der Erwähnung des Hündchens fiel Marie siedend heiß ein, dass sie das Wasser auf der Terrasse nicht abgestellt hatte.
    »Ich muss zurück, sonst haben wir gleich eine Überschwemmung!« rief sie entsetzt.
    Ben nickte. »Aber mach schnell. Und dann durchsuchst du die Waldpilzstraße. Die hier, nicht verwechseln! Ich fange mit der Brombeerstraße an.«
    Ben bog in die nächste Seitenstraße ein und Marie merkte sich die übernächste. Dann rannte sie zurück nach Hause.
    Mit »Schnellmachen« lief da allerdings nichts. Mama war bereits wieder da und hatte den Schlauch bemerkt. Fast noch schlimmer fand sie aber die Idee, Cop in der neuen Babybadewanne zu schrubben. Dazu hatte Frau Becker ihr von Bens frecher Bemerkung am Morgen erzählt und davon, wie schlecht sich Barbie benommen hatte. Das Pony hatte zuerst das ganze Hühnerfutter gefressen und dann die Hennen gejagt. Schließlich war es Frau Becker zu bunt geworden und sie hatte einfach die Stalltür geöffnet.
    »Natürlich war das unmöglich von ihr, das Pony einfach auf die Straße zu jagen!«, meinte Mama, als Papa sich darüber aufregte. »Aber sie hat eben gedacht, es würde sich wie ein Huhn verhalten und in der Nähe des Stalls bleiben. Und sie hat auch das Gartentor zugemacht. Aber Barbie ist natürlich hinten herausspaziert. Da wo später unser Zaun stehen soll...«
    »Und jetzt ist das Vieh weg! Großartig!«, ereiferte sich Papa. »Wenn es nun einen Unfall baut? Es ist ja nicht mal versichert! Und der Hund auch nicht. Am Besten machen wir uns gleich alle auf die Suche.«
    »Vermissen Sie vielleicht das hier?« Eine schüchterne Stimme mischte sich in Papas Donnerwetter. Da wo später das Gartentor sein sollte, stand ein blondes Mädchen und hielt Barbie an einem Strick. Das Pony zergehe ein bisschen unartig an dem Halfter, das flüchtig aus Paketband zusammengeknüpft war, aber das Mädchen rief es energisch zur Ordnung. Fasziniert sah Marie zu, wie sie Barbie durch einen leichten Ruck am Führstrick zur Ruhe brachte. Woher wusste sie bloß, wie das ging? Das Mädchen war ein bisschen größer als Marie, konnte aber nicht viel älter sein.
    Marie sauste auf Barbie zu, um sie zu umarmen, aber das Pony schrak zurück. Marie seufzte und wandte sich an das Mädchen.
    »Ich glaub, sie mag mich nicht. Wieso konntest du sie einfangen? Vor mir läuft sie immer weg.«
    »Du bist zu stürmisch. Komm nur ein bisschen langsamer auf sie zu und geh in die Hocke. Wenn du dann noch ein Leckerchen für sie hast, ist sie ganz brav.« Das Mädchen reichte Marie einen Keks aus ihrer Tasche. Marie kauerte sich hin und lockte Barbie damit. Und tatsächlich! Das Pony tappte zutraulich auf sie zu.
    »Woher hast du denn das Halfter?«, fragte nun auch Papa. Es faszinierte ihn, dass Barbie so brav mit dem Mädchen mitging.
    »Ach, das hab ich eben selbst geknüpft«, meinte das Mädchen. »Für die paar Meter war es gut, aber auf Dauer braucht sie natürlich ein richtiges. Wo soll ich denn jetzt hin mit ihr? Wo ist ihr Stall? Und wie heißt sie überhaupt?«
    Nachdem Marie und die Eltern Barbies Geschichte kurz erzählt hatten, band das Mädchen das Pony erst mal im Garten an. Barbie fand das nicht sehr lustig, sie scharrte ärgerlich mit einem Vorderhuf. Aber dann kam Marie auf den Gedanken, ihr etwas Heu zu holen. Opa hatte schließlich einen ganzen Ballen in die Garage gelegt. Als die Mädchen es ihr vorlegten, fraß Barbie begeistert und hielt still.
    »Magst du auf einen Kakao mit hereinkommen ?«, fragte Mama das fremde Mädchen. »Du hast uns noch gar nicht gesagt, wie du heißt und wo du herkommst.«
    Das Mädchen nickte und folgte Mama und Marie ins Haus. Gleich darauf erfuhren sie, dass sie Minnie hieß - »Eigentlich >Hermine<, aber das ruft sich so schlecht!« - und in der übernächsten Straße wohnte. Auch Minnies Familie war gerade erst eingezogen.
    Inzwischen waren Ben und Cop wieder aufgetaucht. Der Junge hatte die Suche nach Barbie abgebrochen, als der kleine Hund zu ihm zurückkam.
    »Als sie bei uns im Garten auftauchte, hat sie gleich angefangen, Mamis Blumen zu fressen«, erzählte Minnie. »Wenn sie so weitermacht, habt ihr hier bald viel Ärger in der Nachbarschaft.
    »So geht das auf keinen Fall weiter!«, bestimmte Mama. »Weißt du nicht einen Platz für sie? Du scheinst dich doch mit Pferden
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher